Der 1. FC Köln stellt mit dem Sieg gegen den SC Freiburg auf 32 Punkte nach 21 Spielen. Auch wenn es die Verantwortlichen nicht gerne öffentlich sagen oder hören wollen: Damit ist der Klassenerhalt bereits in Reichweite. Die Folge: Der FC hat so früh wie zuletzt im Februar 2017 Planungssicherheit für die kommende Saison. Das ist mit Blick auf den Kader und Sommertransfers von großer Wichtigkeit. Ein Kommentar.
Seit dem Aufstieg 2014 unter Peter Stöger hat der 1. FC Köln nach 21 Spieltagen nur einmal mehr Punkte geholt als in dieser Saison. 2016/17 waren es zum gleichen Zeitpunkt nicht 32, sondern sogar 33 Zähler. Es war die einzige Saison, in der man zu einem so frühen Zeitpunkt bereits Planungssicherheit hatte, weil man davon ausgehen konnte zu wissen, in welcher Liga man in der nächsten Spielzeit auflaufen würde. Okay, abgesehen von 2017/18 natürlich, als man nach 21 Spielen mit 13 Punkten abgeschlagen am Tabellenende lag.
Nun also liegt der 1. FC Köln nach 21 Spielen auf Rang sechs und hat zehn Punkte Vorsprung auf die Plätze 15 und 16, sogar 14 auf Rang 17. Bei noch 13 ausstehenden Spielen müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn die Geißböcke doch noch in Abstiegsgefahr geraten würden. Zu stabil agiert der FC, zu regelmäßig hat die Mannschaft von Steffen Baumgart in dieser Saison gepunktet.
Vier Gründe, warum das so wichtig ist
Keine Frage: Die Verantwortlichen tun gut daran, öffentlich weiter zu mahnen, daran zu erinnern, dass die FC-Profis in jedem Spiel an ihr Limit gehen müssen, um den bisherigen Erfolg weiter zu bestätigen. Die Geißböcke brauchen die körperliche und mentale Intensität für ihr Spiel. Steffen Baumgart wird diese weiter fordern und fördern. Doch im Hintergrund, an den Schreibtischen der Geschäftsstelle, vor allem im Scouting, kann bereits geplant werden – für eine weitere Saison in der Bundesliga.
Warum das so wichtig ist? Weil der FC als eine der wenigen Mannschaften in der Liga bereits auf dem Transfermarkt aktiv werden und die Gespräche führen kann. Weil die Geißböcke dank der neuen Spielart unter Baumgart wieder attraktiver geworden sind für zahlreiche Spieler, an die noch im Sommer 2021 nicht zu denken war. Weil der Kader sich weiter verändern muss und Umbrüche auf mehreren Positionen, wie sie nun im Winter in der Innenverteidigung vollzogen wurden, nötig sein werden. Und weil so mancher FC-Star womöglich im Sommer ein millionenschweres Angebot bekommen könnte, das der klamme FC kaum wird ablehnen können.
Union Berlin hat gezeigt, wie man diesen Vorteil nutzen kann
Der FC hat jetzt schon die Möglichkeit, für alle Eventualitäten vorzusorgen. Gerade weil die Kölner kaum finanziellen Spielraum haben, ist bereits jetzt die Zeit gekommen, um erste Nägel mit Köpfen zu machen. Denn ablösefreie Spieler wollen in der Regel jetzt schon Planungssicherheit für den Sommer haben – der FC kann ihnen dies bieten. Wie sehr ein Klub davon profitieren kann, hat in den letzten zwei Jahren Union Berlin gezeigt. Und so war der Erfolg des 1. FC Köln gegen den SC Freiburg nicht einfach nur ein Dreier auf dem Platz und für die Tabelle. Der größte Erfolg war die Gewissheit, nun die Kaderplanung für den Sommer mit aller Kraft vorantreiben zu können.
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