Der 1. FC Köln hat gegen den 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag Moral gezeigt. Nach schwachen 60 Minuten und einem 0:2-Rückstand haben die Geißböcke die Partie noch in einen 3:2 (0:1)-Sieg gedreht. Entsprechend euphorisiert waren hinterher die Spieler – allen voran der Siegtorschütze. Die Stimmen zum Spiel.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Louis Schaub: “Es war überragend. Man hat gesehen, dass wir nie aufgegeben haben. Dass wir das Spiel noch gedreht haben, ist unglaublich. Ich hatte ein richtig gutes Gefühl nach dem 1:2, weil wir es relativ früh gemacht haben. Das Stadion war dann auch wieder voll da und sie haben uns unterstützt. Wir haben immer wieder gezeigt, dass wir gute Einwechslungen haben und hinten raus immer nachlegen können. Es ist wichtig, dass der Trainer das auch immer wieder betont. Jeder fühlt sich zu 100 Prozent integriert. Wir müssen das beibehalten und dann können wir ein gutes Saisonergebnis erzielen. Wir wollen jetzt noch so viele Spiele wie möglich gewinnen. Niemand sagt, dass es nicht möglich ist, 15 Punkte zu holen.”
Dejan Ljubicic: “Es war unglaublich. Ich glaube, es zeichnet uns die ganze Saison aus, dass wir nie aufgeben, selbst wenn wir in Rückstand geraten. Wenn man ein Tor schießt, es ist immer schön. Vor allem vor solchen Zuschauern, Wahnsinn! Es ist schön, dass wir da oben rankommen können. Wir schauen von Spiel zu Spiel. Mainz war ein unangenehmer Gegner, aber jetzt schauen wir auf das Derby und geben alles.”
“Ich wusste gar nicht mehr, wo unsere Kurve überhaupt ist”
Luca Kilian: “Ich wusste erstmal nicht, was ich machen soll. Ich habe mich so gefreut. Ich bin dann einfach irgendwo hingelaufen und habe alles rausgelassen, was in mir war. Ich wusste gar nicht mehr, wo unsere Kurve überhaupt ist und dann bin ich auch noch zur falschen Eckfahne gelaufen. Die anderen laufen immer zu der anderen (lacht). Ich habe mir gedacht: Es gibt anscheinend einen Fußballgott. Die Gefühle sind komplett durchgedreht. Es war einfach überwältigend. Kevin McKenna und ich arbeiten stetig daran, dass ich torgefährlicher werde bei Standards. Heute habe ich mich für die Arbeit mit ihm nach dem Training belohnt. Es hat mich total für uns beide gefreut. Wir sind bitter in Rückstand geraten, der Schuss wäre nicht so gefährlich geworden. Ich fälsche ihn dann unglücklich ab, das ist das Leid eines Abwehrspielers. In einen von hundert Fällen wird er mal so abgefälscht. Nach dem 0:2 mussten wir erstmal schlucken. Aber durch die Einwechslungen und das Anschlusstor haben wir nochmal eine zweite Luft bekommen. Das hat uns beflügelt und dann haben wir auch nicht ganz unverdient gewonnen.”
Bo Svensson: “Sehr bitter für uns. Ich finde, dass wir das Spiel in der ersten Stunde gut im Griff hatten. Nach dem Dreifachwechsel haben wir sehr schlecht verteidigt und den Gegner zurück ins Spiel gebracht. Hinten raus ist es sehr schwierig geworden. Es war mehr drin für uns, leider war es nicht so.”
“Dürfen die Augen nicht vor den Fehlern verschliessen”
Steffen Baumgart: “Die ersten 60 Minuten waren wir nicht gut im Spiel, wir haben viele Fehler im Aufbauspiel gemacht. Mit den Wechseln kamen wir zurück, und dann haben die Jungs gezeigt, was sie auszeichnet. Am Ende hatten wir nicht nur die Moral, sondern das nötige Quäntchen Glück. Nicht die bessere Mannschaft hat gewonnen, sondern die Mannschaft, die das eine Tor mehr geschossen hat. Wir freuen uns über den Sieg. Wir dürfen aber nicht die Augen verschließen vor den Fehlern, die wir gemacht haben. Wir müssen daran arbeiten, dass wir es besser machen.”
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