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“Jetzt habe ich wirklich gesehen, wie der Verein tickt”

Die Choreo der FC-Fans gegen Mainz. (Foto: IMAGO / Kraft)
Die Choreo der FC-Fans gegen Mainz. (Foto: IMAGO / Kraft)

Die aktive Fanszene des 1. FC Köln ist zurück – und schon brennt die Hütte! Müngersdorf – ein Hexenkessel am Samstag gegen den 1. FSV Mainz 05. Vor allem in der Schlussphase. Die Spieler und Verantwortlichen waren begeistert, Steffen Baumgart änderte sogar seine Routine vor dem Anpfiff. Jetzt kommt es direkt zum hitzigsten Spiel des Jahres.

Steffen Baumgart kam früher als gewohnt vor dem Anpfiff aus der Kabine. Normalerweise erscheint der FC-Trainer immer erst als einer der Letzten auf der Kölner Bank, ehe das Spiel beginnt. “Ich bin früher rausgegangen, um mir das anzuschauen”, sagte Baumgart jedoch nach der Partie mit Blick auf die große Choreografie am Samstag. “Es hat sich gelohnt. Wenn man dann noch so ein Spiel erlebt, das wir drehen, dann hat vieles gepasst.”

Für Spieler für Luca Kilian oder Dejan Ljubicic, die erst seit vergangenen Sommer beim FC spielen, war es überhaupt das erste Spiel als FC-Profi mit einer solchen Kulisse. “Jetzt habe ich wirklich gesehen, was Köln ist und wie der Verein tickt”, schwärmte der Österreicher. Und der Siegtorschütze erklärte: “Bei der Choreo hatte ich Gänsehaut. Als ich auf den Platz gelaufen bin, hat sich alles aufgestellt.”

Normalerweise kennt man solche Choreos nur aus dem Fernsehen

Louis Schaub

Kilian hatte sein Tor ekstatisch vor der Südkurve gefeiert, genauso wie die gesamte Mannschaft den Sieg vor den Fans mit Laola. “Wir haben die aktive Fanszene sehr vermisst”, sagte Louis Schaub. “Normalerweise kennt man solche Choreos nur aus dem Fernsehen. Jetzt dabei auf dem Platz zu stehen, war überragend.” Am Ende hatte der gesamte Spielverlauf mit dem Rückstand und dem gedrehten Spiel zum Sieg auf die Stimmung eingezahlt.

Doch so mancher Spieler hatte sich auch erst einmal daran gewöhnen müssen. Am Tag nach der Partie sagte Thomas Kessler: “Volles Stadion, tolle Stimmung – es war alles angerichtet. Doch die Erwartungshaltung der Spieler an sich selbst war sehr hoch”, erklärte der Sportliche Leiter am Geißbockheim. “Nach dem 0:1 hatte unsere Mannschaft ein Problem, diese Kröte vor dieser Atmosphäre zu schlucken. Mit dem 3:2 hinten raus ist das Stadion aber vollends explodiert. Die Jungs waren völlig euphorisiert.” 

Derby mit Fanszene erstmals seit 2019

Passend zur Rückkehr der aktiven Fanszene kommt es in der kommenden Woche zum wohl brisantesten Spiel des Jahres für den 1. FC Köln – das Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach. Erstmals seit September 2019, dem 0:1 im Derby in Müngersdorf, werden die beiden verfeindeten Fanszenen wieder im Stadion aufeinandertreffen.

Am Sonntagabend teilte der 1. FC Köln zudem mit, den Fandialog wieder intensivieren zu wollen. Vizepräsident Carsten Wettich sagte in einer Mitteilung des Klubs: “Wir freuen uns sehr über die Rückkehr der aktiven Fanszene. Die Choreo und die bedingungslose Unterstützung haben unser Team gepusht und zu einem besonderen Fußballnachmittag in Müngersdorf beigetragen. Wir möchten den Dialog zu allen Fanthemen rund um den FC, nach zwei Jahren mit großen Einschränkungen während der Corona-Pandemie, gerne wieder intensivieren.”

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