Transferanalyse: Darum hat ein Spielertyp wie Maina dem FC bisher gefehlt

Mit Linton Maina hat der 1. FC Köln seinen ersten Neuzugang für die kommende Spielzeit vorgestellt. Doch was ist der 22-Jährige für ein Spielertyp, wie kann er dem FC helfen und wo muss sich der Flügelspieler noch verbessern? Eine Transferanalyse von CREATEFOOTBALL*.

Der 1999 in der deutschen Hauptstadt geborene Linton Maina ist Sohn eines Kenianers und einer Deutschen. Er erlernte das Fußballspielen bei zwei kleineren Berliner Stadtvereinen, bevor es ihn 2014 mit 15 Jahren in das Nachwuchsleistungszentrum von Hannover 96 zog. Bei den Hannoveranern durchlief er alle Jugendmannschaften, bis ihm im Februar 2018 ein vierjähriger Profivertrag angeboten wurde, den er unterschrieb. Seit seinem Wechsel ins NLZ von Hannover 96 wurde er für alle Junioren-Nationalmannschaften seiner Altersklasse nominiert, kam seit 2018 bei der U20 allerdings nicht mehr zum Einsatz. Für die Profimannschaft von Hannover 96 bestritt er vor seinem Wechsel zum 1. FC Köln 97 Spiele, in denen er 26 Scorer erzielen konnte (11 Tore/15 Vorlagen).

Spielstil: Inside Forward

Maina ist in der Offensive flexibel einsetzbar und spielte in seiner Karriere bereits auf beiden Flügeln, hinter der Spitze sowie im Sturmzentrum. In der Saison 2021/22 wurde er allerdings zumeist auf dem linken Flügel eingesetzt, was vor allem seinem Spielstil zugutekam. Der gebürtige Berliner zeichnet sich vor allem über sein Tempo (35.62 km/h – Fünftschnellster Spieler der 2.Bundesliga in der Saison 21/22) und technisch ansprechende Dribblings aus. Sein Spielstil ist dadurch gekennzeichnet, dass er vom linken Flügel per Beschleunigungslauf oder Dribbling in die Mitte zieht und dort die Eins-gegen-Eins-Situation sucht. Hierbei ist der 1.73 Meter große Maina sehr erfolgreich. Er gewinnt über 42% seiner Offensivzweikämpfe und sechs von zehn Dribblings gestaltet er erfolgreich.

Durch die erfolgreichen Offensivaktionen dringt er häufig in den Strafraum ein (3.1 pro 90min) und bringt sich in gute Abschlusspositionen (0.11 xG pro Schuss). In Tornähe nimmt sich Linton Maina häufig selbst den Abschluss, anstatt den Mitspieler in Szene zu setzen (0.7 Torschussvorlagen) oder zur Grundlinie vorzudringen und eine Flanke zu schlagen (1.6 Flanken). Zudem ist Maina im Anlaufverhalten noch nicht erfolgreich (0.7 Balleroberungen), allerdings sehr durchsetzungsstark in Defensivzweikämpfen (6/10 erfolgreich).

Benchmarking der relevanten Daten

Wie passt Maina zum 1. FC Köln?

Mit seinen Eigenschaften ist Linton Maina ein spannender Spielertypus für die Flügelposition, den es bisher so noch nicht im Kader des FC gibt. Auf der linken Flügelposition ist gerade Florian Kainz, der sich durch viele Flanken und das gute Auge für seine Mitspieler auszeichnet (Wide Playmaker), ein komplett gegensätzlicher Spielertyp.

Spannend wird zu beobachten sein, inwiefern Steffen Baumgart seinen Neuzugang auf dem linken Flügel sieht oder ihn auf dem gegenüberliegenden Flügel zum Einsatz bringt, da bislang noch kein „klassischer“ Flügelspieler für die rechte Seite im Kader steht. Durch sein überragendes Tempo und sein starkes Dribbling dürfte der aufstrebende Flügelspieler auch den Weg zur Grundlinie finden, um von da Flanken ins Zentrum zu schlagen. Allerdings wird Maina sein Anlaufverhalten bei seinem neuen Arbeitgeber deutlich effizienter gestalten müssen, um im hohen Pressing von Baumgart zu funktionieren. Alles in allem ist Maina ein Spielertyp, die in der Kölner Offensive bisher gefehlt hat – ein guter, durchdachter Transfer!

* Dieser Text stammt von CREATEFOOTBALL Solutions, einer Fußball-Consultancy, die mit ihrem Know-How im Bereich Datenscouting national wie international professionelle Fußballclubs strategisch und ganzheitlich in der Kaderplanung berät und zudem mit Berateragenturen sowie Medienanstalten kooperiert. Mehr Informationen unter: www.createfootball.com.