Nach dem ersten Spieltag und der Rödinghausen-Klatsche ließ es sich noch als Ausrutscher schönreden, doch mittlerweile kristallisiert sich heraus: Die U21 des 1. FC Köln ist in ihrer aktuellen Verfassung ein Abstiegskandidat. Mark Zimmermann sieht grundsätzliche Defizite bei seinem Team, hält eine schnelle Wende aber für möglich.
1148 Tage war Mark Zimmermann am Sonntag im Amt. Im Juli 2019 übernahm der heute 48-Jährige den Trainerposten der U21. Ausrutscher gab es in dieser Zeit immer wieder mal – doch es blieben Einzelfälle. In dieser Saison aber bläst dem Trainer der Wind in Köln erstmals deutlich rauer entgegen. Die FC-Reserve, in den Vorjahren unter Zimmermann konstant in der Spitzengruppe der Regionalliga, befindet sich im Kampf um den Klassenerhalt.
Der Saisonstart missglückte mit einem Punkt aus drei Spielen. Und nach dem erschreckend blutleeren Auftritt in Düren lässt sich konstatieren: Das 4:1 gegen Oberhausen war keine Trendwende, sondern nur ein kleines Zwischenhoch ohne nachhaltige Wirkung.
Zimmermann kritisiert fehlende Basics
„Die Basics Zweikampf-Führung, den Gegner zu bearbeiten und zu bekämpfen, haben wir nicht gezeigt“, kritisierte Zimmermann im Gespräch mit dem GEISSBLOG schonungslos, „wir haben keine Zuordnung, keine Mann-Verteidigung in der Box. Die Sachen, die du drin haben musst, auch wenn du nicht eingespielt bist, haben wir gar nicht.“
Besonders haderte der Coach auch mit der Phase nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich: „Wir beißen uns rein, haben das Momentum nach dem 2:2 auf unserer Seite, sind dann aber nicht klar in unseren Aktionen. Nach dem 2:3 haben wir gar keine Lösung mehr gefunden, da waren nur noch Verunsicherung und Planlosigkeit, so kenne ich unsere Mannschaft nicht.“
In den anstehenden Spielen möchte der Coach endlich grundsätzliche Tugenden seines Teams sehen: „Unser Gesicht der U21, egal mit welchem Personal, muss eine andere Körpersprache sein, eine andere Haltung, eine andere Mentalität, ein anderer Willen. Wenn wir diese talentfreien Basics nicht reinbringen, dann haben wir keine Chance, dann spielen wir bis zum Ende gegen den Abstieg.“ Konzentration und Einstellung sind frei übersetzt die großen Schwachstellen bei der U21, entsprechend zuversichtlich zeigt sich Zimmermann, dass der Turnaround gelingen kann: „Das sind Sachen, die man schnell ändern kann.“
FC hofft auf die Punkte am Grünen Tisch
Erschreckend war in Düren auch, wie sehr der U21 offensichtlich die Knie schlotterten ob der – zugegeben – sehr aufpeitschenden Atmosphäre der Heimfans. Jedoch handelt es sich bei den Kölnern, die auf dem Platz standen, entweder um gestandene Senioren-Fußballer oder um aufstrebende Talente, die lieber morgen als übermorgen in den Profi-Stadien unterwegs sein wollen. Und die Stimmungen dort werden noch ungleich intensiver als jene in Düren. Entsprechend mahnt auch Zimmermann, sich von der Kulisse nicht beeindrucken zu lassen: „Es ist immer noch ein Fußballspiel, elf gegen elf. Was auf dem Platz passiert, ist nicht anders als im Franz-Kremer-Stadion. Den Rest müssen die Spieler beiseiteschieben und sich auf den Job konzentrieren, besser zu sein als der Gegenspieler.“
Die Trainingswoche ist kurz, schon am Freitagabend (19 Uhr) steht das Heimspiel gegen Düsseldorfs U23 an.
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