Vor den Augen der Verantwortlichen hat Davie Selke am Dienstag sein erstes Mannschaftstraining beim 1. FC Köln absolviert. Nach dem Modeste-Wirbel um seine Rückennummer verhielt sich der Neuzugang aber insbesondere nach der Einheit professionell.
Das erste Mannschaftstraining von Davie Selke am Geißbockheim verlief unspektakulär. Während der knapp zweistündigen Einheit war der neue FC-Stürmer weitestgehend unauffällig. Rund 300 Fans waren gekommen, um den Kölner Neuzugang am Dienstag in Aktion zu erleben. Zwei Tore gelangen dem 27-Jährigen vor den Augen von Sport-Geschäftsführer Christian Keller, Lizenz-Leiter Thomas Kessler, NLZ-Chef Lukas Berg und Vorstands-Berater Erich Rutemöller. Während der Konditionsübungen wirkte Selke angestrengt, was bis auf Laufwunder Ellyes Skhiri aber auch für die restlichen FC-Profis galt.
FC-Fans überkleben Modeste-Trikot
Ein viel größeres Gesprächsthema war am Dienstagmorgen aber ohnehin die Rückennummer, für die sich Davie Selke entschieden hatte. Dass der Angreifer für sich die 27 gewählt hatte, wirkt mit Blick auf Selkes Trikot-Vergangenheit nur wenig überraschend. Und so galt das eigentliche Amüsement Anthony Modeste, der sich noch am Montagabend über die sozialen Netzwerke enttäuscht bis beleidigt gezeigt hatte, dass seine Rückennummer aus erfolgreichen FC-Tagen so schnell an einen neuen Stürmer vergeben wurde (hier mehr dazu).
Bei den FC-Fans sorgte das jedoch für Erheiterung. So hatten zwei junge FC-Fans prompt ein altes Modeste-Trikot mit der Nummer 27 mit Selkes Namen überklebt. Zudem hielten die Anhänger ein Pappschild mit der Aufschrift “DS 27 – The real 27! Willkommen beim FC” hoch. Als der Neuzugang nach der Trainingseinheit fleißig Autogramme schrieb, kam Selke auch bei den beiden Jungs vorbei, die den Ex-Berliner ebenfalls um eine Unterschrift auf das Schild baten.
Selke jedoch verhielt sich professionell: Nach einem kurzen Zögern lehnte er das Autogramm ab, wohlwissend, dass ein solches Foto die Diskussionen wohl nur noch weiter befeuern würde. Stattdessen versprach Selke den beiden Fans ein richtiges Trikot – mit der Nummer 27 und Selke auf dem Rücken beflockt.
Beim FC zumindest zeigte man sich am Dienstag verwundert über den plötzlichen Emotionsausbruch des Stürmers, der im Sommer nicht mehr weiter in Köln hatte spielen wollen. “Ich habe es heute morgen mitbekommen, weil es mir zwei Kollegen gesagt haben”, erklärte Christian Keller nach dem Training. “Für mich ist die 27 eine Nummer. Wenn diese beiden Glück bringt, umso besser.” Eine Absprache, dass ähnlich wie bei Lukas Podolski die Zehn nicht mehr vergeben wird, habe es beim Abschied von Modeste nicht gegeben. Überhaupt versucht man das Thema beim FC nun schnell abzuhaken. Und so sagte auch Keller: “Ich habe das mit einem Schmunzeln wahrgenommen.”
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