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Raus aus der Sackgasse? Der FC geht mit Selke ins Risiko

Davie Selke mit dem Geißbock auf der Brust. (Foto: Bucco)
Davie Selke mit dem Geißbock auf der Brust. (Foto: Bucco)

Davie Selke versucht einen Karriere-Neustart beim 1. FC Köln – und der 1. FC Köln versucht seinen Transfer-Fehler aus dem Sommer mit Selke zu korrigieren. Das kann gelingen und bietet eine spannende Chance für beide Seiten. Das Risiko ist jedoch ebenso beachtlich. Ein Transfer, der zur Messlatte für Sportchef Christian Keller werden könnte.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Im vergangenen Sommer galt Sargis Adamyan intern beim 1. FC Köln als heimlicher Königstransfer. Christian Keller und Steffen Baumgart lobten den 29-Jährigen in den höchsten Tönen, Keller verteidigte zudem deutlich den Vier-Jahres-Vertrag und versprach, Adamyan werde beim FC von Jahr zu Jahr besser werden. Das gilt es freilich noch abzuwarten. Immerhin: Besser als das erste Halbjahr dürfte Adamyan in jedem Fall in 2023 werden, denn bislang ist der Stürmer eine Enttäuschung.

Karriere-Sackgasse: Baumgart soll Selkes Ausweg sein

Im Winter kommt nun mit Davie Selke ein weiterer Stürmer hinzu. Der 27-Jährige hat in der Bundesliga fraglos schon nachgewiesen, dass er ein echter Torjäger sein kann. Das Problem: Diese Zeit liegt schon Jahre zurück. Selke steckt in einer Karriere-Sackgasse. Der FC und insbesondere Stürmer-Flüsterer Baumgart sollen nun sein Ausweg sein.

Für Selke ist der Transfer also eine Chance, für Baumgart (der den Stürmer hinkriegen muss) und für die Mannschaft (die den kantigen Typen integrieren muss) eine Herausforderung. Insbesondere für Keller ist der Deal aber auch ein Risiko.

Darum kann sich Kellers Risiko auszahlen

Selke wird bei allem Gehaltsverzicht nicht billig sein und hat seit Jahren nicht mehr ansatzweise das gezeigt, was der FC jetzt dringend braucht: Knipser-Qualitäten. Damit geht Keller zum zweiten Mal nach Adamyan auf einer Schlüsselposition ins Risiko. Es sind solche Transfers, an denen sich ein Sportchef in der Regel messen lassen muss. Das wird auch für Keller gelten.

Dicke Verträge und dünne Leistungen – diese Gleichung muss für Selke ein Ende haben. Dann kann der Transfer für den FC sogar eine große Chance sein. Kriegt Baumgart den Angreifer hin, kriegt Selke die Kurve, kriegt der FC die nötigen Tore, dann wäre Selke ein Transfer, wie ihn sich der FC aktuell wohl nur leisten kann: ein vormals erfolgreicher, in die Krise geratener Spieler arbeitet sich in Köln zurück und zahlt das Vertrauen (und das Geld des Klubs) mit Leistung und einem steigenden Marktwert zurück. Wird aus dem seit Jahren kriselnden Stürmer wieder ein Torjäger, wird sich das Risiko gelohnt haben. Ein Risiko bleibt die Verpflichtung dennoch.

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