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Kader-Baustellen: Nicht nur der Paqarada-Deal wackelt

Platzt der bereits feststehende Wechsel von Leart Paqarada zum 1. FC Köln noch? (Foto: IMAGO / Philipp Szyza)
Platzt der bereits feststehende Wechsel von Leart Paqarada zum 1. FC Köln noch? (Foto: IMAGO / Philipp Szyza)

Beim 1. FC Köln liegt nach dem FIFA-Urteil vorerst die gesamte Kaderplanung für die kommende Saison auf Eis. Davon ist nicht nur der bereits feststehende Transfer von Leart Paqarada betroffen.

Obwohl Leart Paqarada am 23. Januar 2023 einen Drei-Jahres-Vertrag am Geißbockheim unterschrieben hat, ist aktuell unklar, ob der Linksverteidiger überhaupt je ein Spiel für den 1. FC Köln bestreiten wird. Schließlich erlaubt es das am Mittwoch gefällte FIFA-Urteil dem FC nicht, ab dem 1. Juli neue Spieler zu registrieren.

Entsprechend ungewiss ist aktuell die Zukunft des bislang einzigen Kölner Neuzugangs. “Leart Paqarada hat bei uns nach deutschem Recht einen gültigen Arbeitsvertrag unterschrieben”, erklärte Christian Keller. Gleichzeitig bestätigte der Sport-Geschäftsführer, dass der FC den Spieler nicht einsetzen darf, sollte das Urteil bestehen bleiben. “Dann würde er ab dem 1. Juli 2023 kein Spielrecht für Pflichtspiele bekommen.”

Paqarada mit gültigem Vertrag – aber ohne Spielerlaubnis

Für den Spieler wohl kaum eine annehmbare – weil unverschuldete – Situation, mit 28 Jahren ein Jahr lang kein Pflichtspiel bestreiten zu dürfen. Ob Paqarada in diesem speziellen und so wohl noch nie da gewesenen Fall von dem Vertrag zurücktreten könnte, ist unklar. Genauso konnte Keller noch keine Antwort darauf geben, ob der Spieler womöglich für eine Saison verliehen werden könnte.

Sollte der Deal mit dem St. Pauli-Kapitän trotz Vertragsschluss platzen und Jonas Hector tatsächlich seine Karriere beenden, stünde der 1. FC Köln plötzlich nur noch mit Kristian Pedersen als aktuell registriertem Linksverteidiger da. Der FC müsste plötzlich Spieler aus der eigenen Jugend fest bei den Profis einplanen, ohne Zeit zu haben, diese zu entwickeln.

Es wird schwer, dass ein Spieler hier einen Vertrag unterschreibt. Das würde ich auch erstmal nicht machen.

Christian Keller über mögliche Neuzugänge

Doch nicht nur die linke Abwehrseite ist beim FC angesichts des aktuell geltenden Transfer-Banns eine große Kader-Baustelle. Allgemein hatten die Verantwortlichen im bevorstehenden Sommer den personellen Umbruch einleiten wollen. Alleine, weil zahlreiche Verträge nach der Saison auslaufen und eigentlich nicht verlängert werden sollten.

Nun jedoch ist der FC zum Umdenken gezwungen. Einige potentielle Neuzugänge werden bereits jetzt Abstand von einem Wechsel nach Köln genommen haben und entsprechend abgesprungen sein. Das bestätigte auch Keller: “Es wird schwer sein, dass ein Spieler hier einen Vertrag unterschreibt, auch wenn er vielleicht kurz davor ist. Das würde ich als Spieler erstmal nicht machen.”

Welche Spieler wollen jetzt noch mit dem FC sprechen?

Für den 1. FC Köln wird die personelle Planung der neuen Saison damit zu einer wahren Herkules-Aufgabe. Solange der Urteil Bestand hat, wird kein Spieler oder Berater mit dem FC sprechen wollen. Selbst, wenn die Kölner eine Suspension erwirken können und die Strafe somit bis zum endgültigen Urteil des CAS ausgesetzt würde, blieben weiterhin große Unsicherheiten.

Zwar spekulieren die Verantwortlichen im Falle der Suspension darauf, dass ein Urteil nicht vor dem Transfer-Schluss Ende September gefällt würde. Das Risiko, dass das Urteil jedoch im Laufe der Wechselfrist getroffen wird und etwaige Spielerlaubnisse damit nichtig werden, dürfte für die meisten Spieler jedoch zu groß sein.

Handlungsbedarf in allen Mannschaftsteilen

Die Kölner müssen damit weiterhin mit dem Super-Gau leben, den aktuellen Kader praktisch nicht verändern zu können. Dabei hatte sich der FC auf zahlreichen Positionen verstärken wollen. Allen voran, weil mit Ellyes Skhiri und dem drohenden Karriereende von Hector ein immenser Qualitätsverlust bevorsteht. Entsprechend hatten die Bosse bereits angedeutet, neben Entwicklungsspielern auch erfahrende Bundesliga-Profis verpflichten zu wollen und müssen.

Dringender Handlungsbedarf besteht dabei praktisch in allen Mannschaftsteilen: Neben einem Back-up für Rechtsverteidiger Benno Schmitz sucht der FC vor allem einen Zehner als Ersatz für den immer noch verletzten Mark Uth. Auch ein weiterer schneller Flügelspieler, ein Sechser sowie ein Innenverteidiger stehen mindestens noch auf der Einkaufsliste. All das kann sich der FC nun jedoch erst einmal abschminken.

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