Der 1. FC Köln könnte Borussia Dortmund am letzten Spieltag mit einem Punktgewinn gegen die Bayern zum Deutschen Meister machen. Steffen Baumgart findet an diesem Gedanken jedoch keinen Gefallen.
Selten war die Bundesliga in den vergangenen Jahren so spannend wie in dieser Saison. Sowohl im Abstiegskampf als auch im Meisterrennen ist zwei Spieltage vor dem Ende noch alles offen. Der 1. FC Köln hingegen kann allerspätestens seit dem Sieg über Bayer Leverkusen entspannt dabei zusehen, was die Konkurrenz so treibt.
Schließlich haben die Kölner den Klassenerhalt bereits sicher und auch in Richtung internationale Plätze ist für den FC in diesem Jahr nichts mehr möglich. “Dass wir keinen Druck mehr haben, kann auch beflügeln”, sagte Timo Hübers am vergangenen Freitag. Gegen die Hertha hat der FC das beim 5:2-Erfolg bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Unterschiedliche Meinungen zum Zünglein an der Waage
Selbst die 40-Punkte-Marke haben die Geißböcke inzwischen überschritten und damit ihr vor der Saison gestecktes Ziel erreicht. “Wir schauen mal, was noch drin ist”, erklärte der Doppel-Torschütze vom 32. Spieltag. “Wir können vielleicht am letzten Spieltag das Zünglein an der Waage sein.”
Was Hübers damit meint: Sollten auch am kommenden Wochenende die Bayern (gegen Leipzig) und der BVB (in Augsburg) im Gleichschritt marschieren, könnten die Kölner den Dortmundern am letzten Spieltag Schützenhilfe leisten und den Bayern die Meister-Party versauen. Schon 2011 hatte der FC die Dortmunder mit einem 2:0-Sieg am 32. Spieltag über Verfolger Leverkusen vorzeitig zum Meistertitel geschossen.
Steffen Baumgart sieht die Situation allerdings anders als sein Innenverteidiger. “Wir sind nicht das Zünglein and er Waage”, schilderte der Trainer seine Sicht der Dinge. “Ich spiele nicht für Dortmund oder gegen Bayern. Ich spiele darum, zwei Spiele zu gewinnen.” Baumgart bleibt also auch nach dem Klassenerhalt seiner Linie treu. Und das bedeutet: Bei sich bleiben – egal, was die anderen machen oder worum es geht.
“Am Ende müssen beide ihre Hausaufgaben machen – genau wie wir auch.” Heißt: Erstmal muss die Ausgangslage eine solche Situation überhaupt hergeben. Dann würde sich der FC-Trainer auf einen heißen Tanz am letzten Spieltag freuen: “Mir wäre es lieb, wenn es bis zur letzten Minute geht”, sagte Baumgart. Nicht, weil er mit dem FC das Zünglein an der Meisterschafts-Waage sein will. Sondern, weil der Trainer für solche intensiven Spiele den Fußball liebt.
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