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Geschichten, Emotionen, Entscheidungen: Die Liga blickt nach Köln

Das Hertha-Spiel verspricht: Der 1. FC Köln wird nicht nachlassen. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)
Das Hertha-Spiel verspricht: Der 1. FC Köln wird nicht nachlassen. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Nach dem 5:2 (3:2) gegen Hertha BSC kann sich die Bundesliga sicher sein: Der 1. FC Köln wird im Saisonendspurt nicht nachlassen. Die Geißböcke schreiben weiter an ihrer ganz eigenen Geschichte – sehr zur Freunde von Borussia Dortmund. Die Lehren des Spiels.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Josef Diller

Geschichte des Spiels

Der Fußball schreibt bekanntlich seine ganz eigenen Geschichten. So auch am Freitag zwischen dem bereits geretteten FC und der mit dem Rücken zur Wand stehenden Hertha, die im Winter keine Verwendung mehr für ihren Stürmer Davie Selke sahen und ihn nach Köln verschenkten. So war der Verlauf am 32. Spieltag fast schon vorherzusehen: Nach acht Minuten traf Selke mit seinem fünften FC-Treffer zum 1:0 und öffnete damit das Tor zum wohl bevorstehenden Berliner Abstieg weit auf. Das angekündigte Bier zwischen Selke und seinem Ex-Trainer Pal Dardai muss damit wohl vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Moment des Tages

Hier konnte fraglos das Hacken-Tor von Timo Hübers zum 4:2 genannt werden. Aus emotionaler Sicht gehören jedoch die Augenblicke nach dem Schlusspfiff zum Moment des Tages. Nach drei Monaten ohne Heimsieg sowie dem perfekt gemachten Klassenerhalt im Prestige-Sieg über Leverkusen, feierte die Mannschaft das 5:2 ausgelassen mit ihren Fans vor der Südkurve. Dabei natürlich wieder besonders im Blickpunkt: Kapitän Jonas Hector sowie das Geburtstagskind Timo Horn, die in ihrem vorletzten Auftritt in Müngersdorf erneut von den Anhängern die verdiente Ehre erwiesen bekamen.

Spieler des Spiels

Bekommt Hübers schon nicht den Moment des Tages gewidmet, so darf sich der Innenverteidiger zumindest zum Spieler des Spiels gekürt wissen. Es hätte nicht viel gefehlt, und der 26-Jährige hätte sogar einen Dreierpack geschnürt. Mit seinem Doppelpack wird der Abwehrspieler jedoch wohl ebenfalls gut leben können. Sein Hacken-Tor könnte zum 4:2 könnte es dabei sogar in die Auswahl zum Tor des Monats Mai schaffen.

Jubilare des Spiels

Gleich drei FC-Akteure hatten neben dem Sieg am Freitagabend auch ein Jubiläum zu feiern: Florian Kainz absolvierte sein 150. Bundesliga-Spiel. Steffen Baumgart stand zum 100. Mal als Trainer in der Bundesliga an der Seitenlinie. Und Davie Selke erzielte mit seinem Treffer zum 1:0 sein insgesamt 40. Bundesliga-Tor.

Zahlen des Spiels

Wie dominant der FC gegen die Hertha aufgetreten war, lässt sich leicht an den Statistiken ablesen: 31 Mal schossen die Geißböcke auf das Tor von Oliver Christensen, der Berliner hingegen nur neun Mal. Zudem schlug der FC 25 Flanken in den Strafraum. Dass die Kölner am Ende sogar mehr Tore erzielten als der xG-Wert von 4.22 vorhersagte, überraschte angesichts der Anzahl an hochkarätigen Chancen aber dennoch. Letztlich gab es am Freitagabend keine einzige Statistik, in der der FC dem Gegner nicht überlegen war. Selten war ein Heimsieg so verdient wie am 32. Spieltag.

Zitat des Tages

“Für die Torchancen, die wir hatten, ist das 5:2 – ohne jemandem zu nahe zu treten – noch nicht mal ein gutes Ergebnis” (Steffen Baumgart)

Erkenntnis des Spiels

Trotz des feststehenden Klassenerhalt ließen die Geißböcke im Spiel gegen die Hertha keinen Zentimeter nach. In der Vergangenheit hatte das häufig noch anders ausgehen – nicht wenige Klubs waren versucht, dem FC hin und wieder im Saisonendspurt auch mal Wettbewerbsverzerrung vorzuwerfen. Nicht jedoch unter Steffen Baumgart. Selbst in der dritten Minuten der Nachspielzeit beim Stand von 5:2 hetzten Jan Thielmann und Denis Huseinbasic auf Christensen zu. Fest steht: Der FC wird bis zur letzten Minute in dieser Saison die Intensität hoch halten.

Ausblick

Und das ist die gute Nachricht für alle BVB-Fans. Gegen Werder Bremen geht es zwar für beide Teams um nichts mehr, dafür jedoch kann der FC am letzten Spieltag das Zünglein an der Waage im Meisterschaftskampf werden. Die Geißböcke werden auch in den letzten beiden Spielen an ihrer ganz eigenen Geschichte weiterschreiben. Und sollten die Kölner beim Abschiedsspiel von Hector, Horn und Skhiri gegen die Bayern etwas Zählbares holen, würden sie gleichzeitig den Dortmundern die Chance auf den Titel eröffnen. So oder so – die Bundesliga wird auch am letzten Spieltag nach Köln gucken.

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