Nach dem Dämpfer kommen die härtesten Wochen der Saison: Der 1. FC Köln darf trotz hochkarätiger Gegner nicht den Anschluss im Abstiegskampf verlieren. Timo Schultz will auch gegen Stuttgart und Leverkusen auf Sieg spielen.
Mit Sportchef Christian Keller zog ein Satz ins Geißbockheim ein, den hier bereits ein früherer Trainer immer wieder ausgesprochen hatte: “Es gibt keine Alternative zum Optimismus.” Dies war auch das Mantra von Achim Beierlorzer, der vor seinem 13-Spiele-Engagement beim 1. FC Köln zwei Jahre lang erfolgreich mit Keller in Regensburg zusammengearbeitet hatte.
Mit Timo Schultz hat Keller nun erneut einen Trainer an seiner Seite, der dieses Motto offensiv vorlebt – wenngleich der Ostfriese es, anders als der inzwischen als Sport-Geschäftsführer zum SSV Jahn zurückgekehrte Beierlorzer, nicht in seinem WhatsApp-Status manifestiert hat.
Schultz setzt auf Underdog-Rolle
Nach dem Dämpfer gegen Werder Bremen (0:1) und vor den Duellen mit den beiden Top-Teams VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen tritt Schultz die Flucht nach vorne an, erklärt: “Ich habe es schon ein paarmal gesagt: Ich bin der Überzeugung, dass wir jedes Spiel gewinnen können – egal, gegen welchen Gegner.”
Bis zur Länderspielpause im März warten auf den FC die wohl härtesten Wochen der Saison, auch das brisante Auswärts-Derby bei Borussia Mönchengladbach und das Heimspiel gegen Champions-League-Achtelfinalist RB Leipzig stehen auf dem Programm – bevor sich die Kölner im spanischen Algorfa auf den Endspurt mit vornehmlich Partien gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte einschwören können.
Gerade mit den zu Hause in neun von elf Spielen siegreichen Stuttgartern und den in dieser Saison wettbewerbsübergreifend noch unbesiegten Leverkusenern stellen sich dem FC schier unüberwindbar erscheinende Hürden in den Weg. “Klar, auf dem Papier spielen wir gegen zwei Mannschaften, die bisher eine sehr, sehr gute Saison spielen. Trotzdem haben wir eine lange Woche Zeit, um uns darauf vorzubereiten, und werden uns sicherlich einen Plan zurechtlegen, damit wir in den beiden Spielen konkurrenzfähig sind”, kündigt Schultz an.
Der Kölner Trainer ist der “festen Überzeugung, dass wir da eine Überraschung an den Tag legen können”. Schultz hofft zudem: “Vielleicht tut es der Mannschaft ganz gut, dass sie als Underdog in diese Spiele geht. Und nicht wie gegen Bremen, wo gefühlt alle erwartet haben, dass die Punkte unbedingt hier bleiben müssen – gegen einen Gegner, der nach dem Winter wirklich eine sehr gute Rolle gespielt hat.” Seine abschließende Mut-Ansage: “Wir werden auch die nächsten beiden Spiele so angehen, dass wir auf Sieg spielen.”
Kainz: “Immer schwierige Wochen”
Schultz’ Führungsspieler äußern sich ähnlich. “Es sind immer schwierige Wochen in der Situation, in der wir sind”, gibt Kapitän Florian Kainz zu, ergänzt mit Blick auf Stuttgart aber: “Wir werden da nicht hinfahren und Angst haben.” Marvin Schwäbe meint: “Grundsätzlich muss man sagen, dass wir gegen jeden Gegner irgendwo unsere Chancen hatten.” Eine, angesichts von Platz 16 und nur drei Saisonsiegen, ebenso mutige Aussage wie jene von Schultz.
Für den FC geht es bis zur Länderspielpause vor allem darum, die aktuell einen Punkt schlechteren Mainzer in Schach zu halten. Beim FSV scheint es dem mit einem Sieg gegen Augsburg gestarteten Trainer Bo Henriksen zu gelingen, eine neue Aufbruchsstimmung zu erzeugen.
Der Blick auf die nächsten Aufgaben offenbart zwar, dass die Mainzer – wie auch Darmstadt – bis zur Länderspielpause ebenfalls Gegner vor sich haben, die grundsätzlich eher zur Kategorie übermächtig zu zählen sind. Aber in Henriksens Heimspielen gegen Gladbach und Bochum dürfte es anders aussehen.
1. FC Köln
23. Spieltag: VfB Stuttgart (A), 24. Februar, 15.30 Uhr
24. Spieltag: Bayer Leverkusen (H), 3. März, 15.30 Uhr
25. Spieltag: Borussia Mönchengladbach (A), 9. März, 15.30 Uhr
26. Spieltag: RB Leipzig (H), 15. März, 20.30 Uhr
FSV Mainz 05
23. Spieltag: Bayer Leverkusen (A), 23. Februar, 20.30 Uhr
24. Spieltag: Borussia Mönchengladbach (H), 2. März, 15.30 Uhr
25. Spieltag: Bayern München (A), 9. März, 15.30 Uhr
26. Spieltag: VfL Bochum (H), 16. März, 15.30 Uhr
SV Darmstadt
23. Spieltag: SV Werder Bremen (A), 24. Februar, 15.30 Uhr
24. Spieltag: FC Augsburg (H), 2. März, 15.30 Uhr
25. Spieltag: RB Leipzig (A), 9. März, 15.30 Uhr
26. Spieltag: Bayern München (H), 16. März, 15.30 Uhr
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