Deyovaisio Zeefuik hat Hertha BSC mit seiner Roten Karte gegen den 1. FC Köln einen Bärendienst erwiesen. Der vom Kopfstoß getroffene FC-Kapitän Timo Hübers schildert die Szene aus seiner Sicht.
Nach dem Rückstand durch Ibrahim Mazas Treffer vom Elfmeterpunkt (12.) sah es für den 1. FC Köln im Pokal-Achtelfinale gegen Hertha BSC frühzeitig nicht gut aus. Für die Wende sorgten kurz darauf die Berliner selbst. Genauer gesagt: Deyovaisio Zeefuik, der Timo Hübers einen Kopfstoß verpasste und nach nur 25 Minuten mit Rot vom Platz flog.
Was genau war los in der Szene? “Zeefuik fängt damit an, dass er den Timmi schiebt und schupst”, erklärte Hübers im Nachgang. Bei einem Freistoß der Hertha war der Rechtsverteidiger zunächst mit Lemperle aneinandergeraten, die beiden hatten im Kölner Strafraum um Platz gerungen.
Hübers: “Unschön, wenn es mit Tätlichkeit endet”
Hübers weiter: “Dann wollte ich ihm eigentlich nur klarmachen, dass er das nicht machen soll – und kriege einen Stoß auf meine Nase.” Der Kölner Kapitän ging direkt zu Boden. Zeefuiks Kopfstoß war für jeden im RheinEnergieStadion klar zu erkennen gewesen, erst recht für den starken Schiedsrichter Tobias Reichel, der sofort die Rote Karte zückte.
“Da bleibt dem Schiri nichts anderes übrig”, urteilte Hübers. “Solche Scharmützel gehören zwar irgendwie im Pokal dazu”, ergänzte der Innenverteidiger, doch: “Unschön ist, wenn es mit einer Tätlichkeit endet.” Hübers selbst wurde nach der unstrittigen Szene verwarnt, da “der Schiedsrichter meinte, ich würde provozieren”. Darüber habe er sich zwar “gewundert”, allerdings zeigen die TV-Bilder, wie nahe der Kölner dem Berliner Verteidiger gekommen war.
So musste der FC-Kapitän rund 100 Minuten lang höllisch aufpassen, nicht auch vom Platz zu fliegen. “Für mich war es nicht so leicht, so früh mit einer Gelben Karte zu spielen, aber wir haben das als Mannschaft gut aufgefangen und Herthas gute, schnelle Eins-gegen-eins-Spieler oft gedoppelt, sodass wir nicht in Verlegenheit gekommen sind, da wieder auf Gleichzahl zu stellen”, bilanzierte der 28-Jährige.
Zeefuik: “Im Stich gelassen”
Der geknickte Zeefuik wiederum zeigte noch am Mittwochabend via Instagram Reue: “Ich möchte mich bei der Mannschaft und allen Menschen, die Hertha BSC unterstützen, dafür entschuldigen, dass ich sie im Stich gelassen habe”, schrieb der Niederländer.
Trainer Cristian Fiél nahm Zeefuik in Schutz: “Deyo ist so ein guter Junge, der alles für den Erfolg tut. Das darf ihm nicht passieren – wie so viele Dinge, die im Fußball nicht passieren dürfen, aber ab und an passieren. Er weiß, was er der Mannschaft für einen Bärendienst erwiesen hat.” Für den FC bedeutete dieser Dienst die Wende im Spiel, auch wenn die Erlösung noch lange, lange auf sich warten ließ.
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