“Eine ganz wichtige Persönlichkeit”: Strubers Kapitäns-Casting läuft

Nicht nur das Personal, auch die Kapitäne des 1. FC Köln rotieren in der Vorbereitung auf die neue Saison. Timo Hübers zählt als “erfahrener und intelligenter Bursche” zu Gerhard Strubers Top-Kandidaten.

Zwei Testspiele sind gespielt, und bereits vier Profis des 1. FC Köln haben die Kapitänsbinde mit dem Geißbock-Emblem getragen. Beim Aufgalopp gegen Kreisligist Rheingold Poll hatten Marvin Schwäbe und Jan Thielmann das Vergnügen, in Siegen waren nun Timo Hübers und Jonas Urbig an der Reihe.

Auch wenn es sich um die ersten Vorbereitungsduelle handelt, noch dazu gegen deutlich unterklassige Kontrahenten: Zufall ist es keineswegs, wer den FC aufs Feld führt. Trainer Gerhard Struber wollte am Freitagnachmittag zwar nicht von einem “Fingerzeig” sprechen, erklärte aber: “Es gibt Persönlichkeiten in der Mannschaft, die wir immer wieder ein bisschen mehr in die Verantwortung bringen wollen.”

Struber legt FC-Kapitän fest

Bei seiner Vorstellung hatte der Österreicher offengelassen, wer sein verlängerter Arm auf dem Rasen werden soll. Landsmann Florian Kainz, der die Kapitänsrolle bislang innehatte, kehrt aufgrund seines EM-Urlaubs erst am 16. Juli ans Geißbockheim zurück – wirkte aber ohnehin gehemmt von dem bedeutenden Amt. Eine Ablösung gilt nicht als unwahrscheinlich.

Fakt ist: Struber wird den künftigen Kapitän selbst festlegen und sein Anführer-Casting läuft zunächst einmal ohne Kölns einzigen Europameisterschafts-Teilnehmer. Von den bisherigen Testspiel-Kapitänen dürften insbesondere Jan Thielmann und Timo Hübers zum engeren Kandidatenkreis zählen.

“Dass der Hübi ein sehr erfahrener und intelligenter Bursche ist, ist keine Neuigkeit. Er ist eine ganz wichtige Persönlichkeit bei uns im Team, neben einigen anderen”, sagte Struber nach dem 6:0-Erfolg in Siegen.

Dass gegen Rheingold Poll zunächst der wechselwillige Schwäbe die Binde getragen hatte, dürfte einerseits daran gelegen haben, dass er in der Vorsaison neben Mark Uth der Stellvertreter von Kainz gewesen war. Andererseits wollte man dem verdienten Torhüter wohl signalisieren, dass er ein vollwertiges Mitglied der Mannschaft ist, solange er keinen neuen Verein gefunden hat.

Urbig-Comeback mit Kapitänsbinde

Sportchef Christian Keller hatte zum Auftakt der Vorbereitung öffentlich bestätigt, dass man sich intern auf Jonas Urbig als neue Nummer eins festgelegt hat, nachdem Schwäbe seinen Wechselwunsch hinterlegt hatte. Insofern ergibt es auch Sinn, dass Urbig nach seiner Einwechslung in Siegen die Binde bekam – auf einem Stammkeeper lastet naturgemäß viel Verantwortung.

Sowohl Hübers als auch der 20-jährige Leih-Rückkehrer hätten die Rolle beim Testspiel gegen den Oberligisten “ordentlich” ausgefüllt, lobte Struber. Sein Kapitäns-Casting ist aber längst nicht abgeschlossen. “Wir nehmen uns vor, immer wieder einen anderen in die Verantwortung zu bringen”, kündigte der 47-Jährige an. Es darf also mit Spannung erwartet werden, wer den FC am kommenden Wochenende gegen die Kickers Offenbach anführt.