Im Sommer ist Tidiane Toure von Holstein Kiel zu den U19-Junioren des 1. FC Köln gewechselt. Am Geißbockheim hält man große Stücke auf den Rechtsverteidiger, der sich in dieser Woche sogar bereits bei den Profis zeigen darf. Im Interview mit dem GEISSBLOG verrät der stets gut gelaunte Toure, wie er nach Deutschland sowie zum FC gekommen ist, und welche Ziele er sich gesetzt hat.
Das Interview führte Lars Tetzlaff
GEISSBLOG: Herr Toure, im Sommer sind Sie von Holstein Kiel zum FC gekommen. Das Fußballspielen haben Sie aber nicht im hohen Norden gelernt.
TIDIANE TOURE: “Ja, das stimmt. Ich bin in Tours in Frankreich geboren, als kleines Kind nach Toulouse umgezogen und erst im Alter von acht Jahren mit meiner Familie nach Hamburg gekommen, weil mein Vater dort einen neuen Job begonnen hat. Das war nicht einfach für mich, weil ich kein Wort Deutsch sprechen konnte und hier auch ein komplett anderer Fußball gespielt wurde. In Deutschland habe ich dann zunächst bei einem Club aus dem Stadtteil gespielt, kam dann zum Niendorfer TSV und bin 2020 in die U17 von Holstein Kiel gewechselt.”
Und wie kam es dann zum Wechsel nach Köln?
“Zwar wurde die U17-Saison wegen der Corona-Pandemie abgebrochen, aber ich hatte in Kiel anfangs direkt ein paar gute Spiele. Der Übergang in die U19 von Kiel war dann aber nicht einfach. Ich hatte wenig Einsatzzeiten, habe mich dann aber richtig reingebissen und zum Schluss der Saison wohl überzeugt. Jedenfalls sind die Scouts des FC auf mich aufmerksam geworden und Trainer Stefan Ruthenbeck hat mir im persönlichen Gespräch gesagt, dass er mich unbedingt beim FC haben will. Danach wusste ich, dass ich nur nach Köln möchte. Meine Familie sah das hundertprozentig genauso. Ja, und dann bin ich in das Sportinternat Köln gezogen.”
War der Umzug aus dem hohen Norden ins Rheinland eine große Umstellung für Sie?
“Nein, Köln ist echt eine verdammt coole Stadt. Ich fühle mich hier sauwohl und wurde auch von allen im Verein super aufgenommen. Heimweh habe ich bis jetzt jedenfalls noch nicht bekommen (lacht). Dafür habe ich aber eh keine Zeit, denn neben dem Fußball mache ich gerade ein Praktikum, um dann mein Fachabitur zu bekommen.”
Kommen wir zum Sportlichen: Sie haben die ersten drei Pflichtspiele in der Startformation gestanden und in dieser Woche sogar schon bei den Profis mittrainiert. Haben Sie geglaubt, dass Sie beim FC sofort eine so gute Rolle spielen können?
“Ich bin nach Köln gekommen, um abzuliefern und nicht auf der Bank zu hocken. Ich wollte unbedingt Stammspieler werden. Da war und bin ich sehr, sehr ehrgeizig.”
Sie bringen als rechter Außenverteidiger ein extrem hohes Tempo auf den Platz. Wo möchten und können Sie sich noch verbessern?
“Mein linker Fuß kann noch besser werden. Außerdem muss ich meine Passgenauigkeit weiter optimieren und in kritischen Szenen noch handlungsschneller werden. Und wenn ich ein Vorbild nennen darf, dann ist das Achraf Hakimi von PSG – von ihm kann ich mir noch so Einiges abschauen.”
In den ersten drei Spielen der Bundesligasaison hat der FC dreimal gewonnen. Was habt ihr euch als Mannschaft für die Saison vorgenommen?
“Wir wollen in die Top 3. Keine Frage! Und da sind wir auf einem guten Weg. Das Team hat eine tolle Moral, wir verstehen uns auf und neben dem Platz super und möchten jedes Spiel gewinnen.”
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