Beim 0:0 des 1. FC Köln gegen RB Leipzig haben die Kölner Fans mit Schmähplakaten gegen Leipzigs neuen Sport-Geschäftsführer Max Eberl für Diskussionsstoff gesorgt. Dies könnte Ermittlungen des DFB nach sich ziehen, der den Verein am Montag für zwei weitere Fan-Ausschreitungen im November bestrafte.
Mit diffamierenden Bannern hatten die FC-Fans Eberl am Samstagnachmittag im RheinEnergieSTADION begrüßt: Unter anderem machten sie sich über die Burnout-Erkrankung des 49-Jährigen lustig, wegen der er im Januar 2022 nach über 13 Jahren sein Amt als Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach niedergelegt hatte. „Mich würde interessieren, ob diese Menschen wissen, was Burnout genau bedeutet. Burnout heißt, dass sich Menschen verausgaben, bis sie nicht mehr können und über diesen Punkt hinaus“, sagte der 49-Jährige nach dem Spiel.
FC-Geschäftsführer Christian Keller entschuldigte sich im Nachgang des Remis bei Eberl und kritisierte die Aktion der Kölner Fans scharf: “Wenn einzelne Personen diskriminiert werden, dann sind das nicht die Werte des 1. FC Köln.” Unabhängig von der prompten Entschuldigung droht dem Verein ein Nachspiel, denn: Schiedsrichter Martin Pedersen hat die Vorkommnisse im offiziellen Spielbericht vermerkt und diese somit auf die Tagesordnung beim DFB gesetzt, was offizielle Ermittlungen gegen den FC nach sich ziehen dürfte.
DFB bestraft FC für Ausschreitungen im November
Für zwei weitere Fan-Vergehen aus dem vergangenen Jahr wurde der FC hingegen bereits am Montag zur Kasse gebeten. Wie der Verband mitteilte, muss der Klub “wegen zweier Fälle eines unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger” 119.500 Euro blechen – davon könnten bis zu 39.500 Euro “für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden, was dem DFB bis zum 30. Juni 2023 nachzuweisen wäre”, teilte der DFB mit.
Die FC-Fans hätten vor dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am 9. November, das mit 1:2 verloren ging, “mindestens zwölf Rauchtöpfe und 45 Bengalische Feuer” abgebrannt und dazu “eine Vielzahl an Leuchtkugeln aus zwölf Feuerwerksbatterien”, abgeschossen, begründete der Verband die Maßnahme auf seiner Homepage. Wie der DFB verkündete, hätte dem FC dafür im Normalfall eine Geldstrafe von 237.000 Euro gedroht – da der Verein aber Täter identifizieren konnte, reduzierte sich die Strafe um die Hälfte auf 118.500 Euro.
Außerdem belangte der Verband den FC mit einer weiteren Geldbuße von 1.000 Euro: In der 90. Minute der 0:2-Niederlage bei Hertha BSC am 12. November hatten mitgereiste Anhänger einen Rauchtopf gezündet. Der Verein hat beiden Urteilen bereits zugestimmt, womit diese rechtskräftig sind. Nach den Vorfällen gegen RB droht nun aber bereits die nächste Bestrafung.
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