Hinter der U19 des 1. FC Köln liegt eine herausragende Saison. Stefan Ruthenbeck, sein Team und die Verantwortlichen im NLZ haben allen Grund, hochzufrieden auf die abgelaufene Spielzeit zurückzuschauen.
Zehn Jahre nach dem Triumph im DFB-Pokal der A-Junioren konnte der 1. FC Köln überhaupt erst zum zweiten Mal in seiner Geschichte den Pokal in diesem Sommer ans Geißbockheim holen. Hinzu kam für die Jung-Geißböcke zum Abschluss der Saison der Titel im Verbandspokal nach einem hochverdienten Sieg im Finale gegen Bayer Leverkusen.
Und auch, wenn der Traum von der Deutschen Meisterschaft im Halbfinale gegen den Nachwuchs von Mainz 05 platzte: Die Mannschaft von Stefan Ruthenbeck hat bundesweit für Aufsehen gesorgt und unter Beweis gestellt, dass die Nachwuchsarbeit des Clubs zu den besten in Deutschland gehört.
Entgegen den Erwartungen
Auf die Frage nach den Zielen für die Saison hatte Trainer Ruthenbeck im Sommer des letzten Jahres geantwortet, dass es möglichst lange nicht um die „goldene Ananas“ gehen solle, sondern dass man bis zum Ende der Saison um etwas mitspielen wolle – unabhängig davon, ob es um die Meisterschaft, den DFB-Pokal oder „nur“ um den Mittelrheinpokal ginge.
Was vielleicht nach bewusstem Understatement geklungen hatte, war zu dieser Zeit dennoch eine realistische Einschätzung gewesen, geteilt mit den Verantwortlichen am Geißbockheim: Der 2004er- und 2005er-Jahrgang wurde vom spielerischen Potenzial und der individuellen Klasse nicht so stark eingeschätzt wie der 2003er-Jahrgang, der in der Saison zuvor den fünften Platz in der Liga belegt hatte. Und dennoch wuchsen die A-Junioren in dieser Jungs über sich hinaus – trotz einiger Widrigkeiten.
Entscheidender Teamgeist
Unmittelbar nach dem Abpfiff des Pokalfinals gegen Schalke 04 in Potsdam rannte ein sichtlich gerührter Ruthenbeck auf den Platz, nahm seine Spieler in den Arm und feierte mit ihnen ausgelassen. Eine Szene, die die Stärke der Mannschaft und des gesamten Staffs in der letzten Spielzeit verdeutlicht: Hier waren der Teamgeist, das Kollektiv und der gemeinsame Wille, immer alles bis zur letzten Sekunde zu geben, herausragend.
Und das trotz etlicher Rückschläge in dieser Saison: Langwierige Verletzungen von Leistungsträgern wie zum Beispiel Damion Downs, Justin Diehl und Max Finkgräfe mussten kompensiert werden. Durch die Sperre der UEFA von Jaka Čuber Potočnik wurde dem 1. FC Köln im entscheidenden Saisonendspurt zudem der beste Torschütze genommen. Und dennoch ließen sich die Geißböcke nicht von ihrem Weg abbringen und holten zwei Titel – dank vorbildlicher Mentalität.
Integration in den Profi-Kader
Bei allem Ehrgeiz, auch im Wettbewerb mit anderen Nachwuchsleistungszentren erfolgreich zu sein: Ziel aller Nachwuchsteams am Geißbockheim war und ist die individuelle Förderung und Vorbereitung auf die Anforderungen im Profibereich. Auch hier fällt die Bilanz vielversprechend aus: Abwehr-Hüne Elias Bakatukanda, an dem sich so mancher hochgelobte Nachwuchsstürmer die Zähne ausbiss, Justin Diehl, der sein Bundesliga-Debüt feierte, sowie Stürmer Damion Downs und Emin Kujovic haben inzwischen Profiverträge unterschrieben.
Auch Mittelfeldmotor und U19-Kapitän Meiko Wäschenbach, der pfeilschnelle Rechtsverteidiger Tidiane Touré und der flexibel einsetzbare Max Finkgräfe haben schon regelmäßig bei Steffen Baumgart mittrainiert.
Lust auf mehr
Die abgelaufene Saison war erfolgreich wie mitreißend. Schon jetzt steigt, auch wenn sich die Spieler noch in der wohlverdienten Sommerpause befinden, die Vorfreude auf die neue A-Junioren-Saison. Hochveranlagte Spieler, die in der Vorsaison noch zum jungen Jahrgang gehörten, können sich nun noch mehr in den Vordergrund spielen und werden gemeinsam mit den aufrückenden Talenten aus der U17 versuchen, an die starken Leistungen der Double-Sieger aus der Saison 2022/23 anzuknüpfen.
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