Selten war ein Derby für den 1. FC Köln so bedeutend wie das nächste. Mit einer Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach hätten die Geißböcke nicht nur eine katastrophale Ausgangslage für die Rest-Saison – auch die Stimmung droht zu kippen.
Noch ist die Krise des 1. FC Köln eine ruhige. Weder die Spieler und schon gar nicht ihr Trainer kassieren Fan-Gegenwind, wie er anderorts nach dem zehntschlechtesten Start der Bundesliga-Geschichte üblich wäre. Mit einer weiteren Niederlage dürfte sich das ändern – es kommt das wichtigste Spiel des Jahres.
“Ich glaube, es war noch nie so wichtig, ein Derby erfolgreich zu gestalten”, sagt Steffen Baumgart mit Blick auf die Heimpartie gegen Borussia Mönchengladbach und weiß: “Der Derbygegner sieht das aber genauso, dort sind auch nicht alle zufrieden.”
Frust bei Fans und Mannschaft
Nach der Niederlage gegen den VfB Stuttgart hatten die Fans den FC sofort auf Leverkusen eingestimmt. Nach der Chancenlos-Pleite in der BayArena wiederum schwang erstmals auch Unmut mit. Timo Hübers berichtete nach dem Gang in die Kurve über “Enttäuschung” und “ein bisschen Frust” der Anhänger. “Das deckt sich mit dem Gefühl in der Mannschaft. Nach der Länderspielpause haben wir das nächste Derby, dann versuchen wir, wieder alle auf unsere Seite zu ziehen.”
Erzrivale Gladbach ist ebenfalls enttäuschend gestartet, hat aber immerhin schon fünf Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Köln. “Das Spiel ist enorm wichtig”, sagt FC-Torhüter Marvin Schwäbe: “Ich will nicht sagen, die sind in greifbarer Nähe, aber Gladbach ist in der Tabelle natürlich einen Tick näher bei uns. Wir müssen versuchen, den Fans etwas zurückgeben.”
Eine weitere, eine echte Derby-Niederlage wäre ein Schock. Angesichts der Tabellensituation vor dem nächsten harten Auswärtsspiel bei RB Leipzig. Allen voran aber für die Fans, die sich den Fehlstart bislang kaum anmerken lassen. Auch deswegen sagt Baumgart: “Das Derby wird wie immer emotional, aber es wird für beide auch noch richtungsweisender als die Spiele zuvor.”
“Wenn wir die zu Hause an die Wand spielen…”
Seine Profis appellieren weiterhin an den Zusammenhalt. “Wir können es nur zusammen”, betont Hübers: “Es ist nicht so, dass wir die Gegner reihenweise mit individueller Qualität an die Wand spielen. Wir brauchen alle. Wir brauchen einen Ruck, der durchs Team geht, und die Zuschauer, die uns tragen.”
Schwäbe ergänzt: “Wenn wir als Mannschaft, Verein und Stadt zusammenstehen, holen wir das Spielglück wieder auf unsere Seite. Wenn wir Gladbach zu Hause an die Wand spielen, können wir daraus schöpfen.” Es ist nicht nur das wichtigste, es ist das allerwichtigste Spiel der Saison.
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