Marvin Schwäbe hat den 1. FC Köln in Leverkusen vor einem Debakel bewahrt. Bayer-Torhüter Lukas Hradecky tröstete seinen Keeper-Kollegen nach Abpfiff. Sein Derby-Fazit hatte Schwäbe allerdings exklusiv.
Man mag sich nicht vorstellen, wie hoch der 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen verloren hätte, wäre Marvin Schwäbe nicht in Topform gewesen. Der Torhüter (GEISSBLOG-Note 1) zeigte am Sonntagnachmittag in der BayArena seine beste Saisonleistung, war der mit Abstand beste Kölner.
Nach nicht mal einer Minute wurde Schwäbe vom Ex-Kölner Florian Wirtz geprüft, nach 13 Minuten hielt er aus kürzester Distanz überragend gegen Victor Boniface. Es folgten unzählige weitere Paraden gegen Wirtz, Boniface und Grimaldo, dazu eine Glanztat im Eins-gegen-eins-Duell mit Jeremie Frimpong. Und dennoch setzte es eine deutliche Niederlage.
“Waren letztes Jahr in dieser Scheiß-Situation”
Schwäbe konnte einem leidtun. Das empfand wohl auch Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky so, der seinen Kölner Kollegen nach Abpfiff tröstete. “Ich habe ihm alles Gute gewünscht”, erklärte der Bayer-Kapitän später und erinnerte: “Wir waren letztes Jahr in dieser Scheiß-Situation.” Vergangene Saison war Leverkusen nicht, wie aktuell, mit überragenden 19 von 21 möglichen Punkten gestartet, sondern mit nur einem Sieg aus acht Partien.
Hradecky wusste also wovon er sprach, als er über Schwäbe sagte: “Er steht vor einem schweren Weg, aber der ist machbar. Wenn er so weitermacht, wird er viele Punkte für Köln retten.” Der Torhüter ist definitiv einer der Hoffnungsträger im Kampf um den Klassenerhalt.
Sein Vordermann Timo Hübers meinte: “Er war unser Rückhalt, hat ein paar Eins-gegen-eins-Situationen gehalten. Alles wegverteidigten kann wohl keine Mannschaft gegen Leverkusen. Wir brauchen nicht darüber reden, dass Marvin ein guter Torhüter ist.”
Schwäbe: “Haben kein schlechtes Spiel gezeigt”
Schwäbe lag an diesem Nachmittag nur einmal daneben – als er nach Abpfiff sein Fazit fällte, das da lautete: “Ich glaube, dass wir kein schlechtes Spiel gezeigt haben.” Eine mehr als gewagte These angesichts der Kölner Chancenlosigkeit, aus der kein Verantwortlicher einen Hehl machte.
Dass der FC mit nur einem Punkt aus sieben Spielen – nun als Tabellenletzter – tief in der Krise steckt, ist aber natürlich auch dem Torhüter bewusst. “Wir müssen nicht über die Tabellensituation reden, wir wissen genau, wo wir stehen”, bekräftige Schwäbe und kündigte an: “Wir versuchen, hart zu arbeiten, unsere Stärken wieder auszuspielen.” Sollte das seinen Vordermännern annähernd so gut gelingen wie ihm in Leverkusen, wäre die Wende nur eine Frage der Zeit.
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