Einzelkritik: Fünfen für enttäuschende Kölner – aber Schwäbe überragt

Der 1. FC Köln ist weiterhin das Schusslicht der Bundesliga. Das 1:1 beim VfL Bochum war ein schwacher Auftritt des Baumgart-Teams – das am Samstagabend einzig und allein durch Torhüter Marvin Schwäbe einer Niederlage entging. Die Noten zum Spiel.

Tor & Abwehr

Marvin Schwäbe

Längst nicht zum ersten Mal in dieser Saison war Schwäbe der mit Abstand beste Kölner. Und das ist – bei aller Wertschätzung für ihn – keine gute Nachricht für den FC. Gegen Kwarteng verhinderte der Torhüter zunächst noch das 0:1 (22.), nach der Bochumer Führung rettete er die Geißböcke dann gegen Asano vor dem 0:2 (49.). Bei Stögers Freistoß (69.) und Schlotterbecks Kopfball (69.) folgten weitere Glanztaten. Diese Leistung hätte mehr als einen Punkt verdient gehabt.
GEISSBLOG-Note: 1,0

Rasmus Carstensen

Nach neun Minuten zeigte Carstensen mit einem Tempolauf über die rechte Seite, warum er erneut den Vorzug vor Benno Schmitz erhielt. Der Rest des Spiels könnte Baumgarts allerdings zum Grübeln bringen. Der dänische Rechtsverteidiger strahlte Überforderung und Unsicherheit aus, verlor ein entscheidendes Kopfballduell vor der Bochumer Führung (25.). Wichtig dagegen war sein Block gegen Kwarteng (45.).
GEISSBLOG-Note: 5,0

Timo Hübers

Hübers agierte fahrig, bekam einfach keine Ruhe in sein Spiel. Beim 0:1 stand der Innenverteidiger falsch. Stögers Freistoß aus 18 Metern, der beinahe zum 1:2 geführt hätte, verursachte er unnötigerweise. 38 Prozent Zweikampfquote waren ein schwacher Wert – der schwächste der Kölner Viererkette.
GEISSBLOG-Note: 5,0

Jeff Chabot

Chabot war noch der stabilste Kölner Verteidiger, obwohl auch er hinter seiner Topform zurückblieb. Nachdem er zunächst im gegnerischen Strafraum per Direktabnahme die Führung auf dem Fuß hatte (15.), rettete er in allerhöchster Not gegen Asano (35.). Zu Beginn der zweiten Halbzeit ließ der Innenverteidiger jedoch eine weitere hochkarätige Chance des Japaners zu. Insgesamt gewann er 89 Prozent seiner Zweikämpfe.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Dominique Heintz

Heintz kehrte am Samstagabend an seine alte Wirkungsstätte zurück, vergangene Saison war er von Union Berlin nach Bochum ausgeliehen gewesen. Somit wusste er, dass viel Kampf gefragt ist – und warf genau diese Komponente in die Waagschale. Er bügelte einige Patzer seiner Nebenmänner aus, beim chaotischen 0:1 aber staubte Torschütze Daschner in seinem Rücken ab.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Benno Schmitz

Schmitz ersetzte nach 74 Minuten den verunsicherten Carstensen, sollte mehr Ruhe bringen. Er spielte unauffällig – für einen Abwehrakteur gibt es Schlimmeres.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Mittelfeld

Eric Martel

Bochums 1:0 war für den Sechser eine ganz bittere Situation. Zunächst konnte Martel die Flanke nicht verhindern, dann hob er auch noch das Abseits auf. Er schaffte es dieses Mal nicht, vor der Kölner Abwehrreihe zu dominieren, ließ stattdessen viele Lücken. Auch offensiv erlebte der 21-Jährige, der wenig zum Aufbauspiel beitrug und einmal vergeblich auf Selkes Querleger wartete (76.), einen gebrauchten Abend.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Florian Kainz

Kainz’ Sechser-Rolle bleibt ein Rätsel. Gerade in diesem kampfbetonten Keller-Duell hatte der Österreicher im Mittelfeldzentrum einen schweren Stand – wirkte, als wisse er selbst nicht so recht, was seine Rolle ist. Dann zeigte der Kapitän allerdings seine offensiven Qualitäten mit einem feinen Pass auf Maina, der Selkes 1:1 vorbereitete.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Luca Waldschmidt

Waldschmidt legte los, wie er in der Vorwoche gegen Augsburg aufgehört hatte. Nach 14 Minuten servierte ihm Maina eine gute Schusschance, die der Ex-Nationalspieler mit einem ungenauen Abschluss ausließ. Anders als gegen den FCA hatte er jedoch nicht reihenweise Möglichkeiten, sondern nur diese eine. Seine beste Szene fand im eigenen Strafraum statt, als er Asano beim Kopfball störte – das hätte das 1:2 sein können (69.).
GEISSBLOG-Note: 5,0

Mark Uth

Uth ist Kölns Hoffnungsträger, blieb am Samstagabend aber völlig blass. In Halbzeit eins hatte er keine einzige Strafraumaktion. Nach 54 Minuten, kurz vor seiner Auswechslung, griff der Zehner dann doch noch entscheidend ins Geschehen ein, indem er vor dem 1:1 im Mittelkreis den Ball eroberte.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Linton Maina

Maina durchbrach den Bann. Seine Vorarbeit für Selkes Ausgleichstreffer war das erste FC-Tor in dieser Saison nach einer Flanke. Bereits zu Beginn hatte er mit feinem Auge für Waldschmidt aufgelegt. Sollte Maina seine Präzision dauerhaft erhöhen können, wäre das eine elementar wichtige Nachricht für den FC. Wobei der Linksaußen in Bochum zwischenzeitlich lange abtauchte.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Jan Thielmann

Zwei Minuten nach seiner Einwechslung für Uth entfachte Thielmann sofort Gefahr, prüfte Riemann mit einem Vollspann-Hammer (60.). Seine erste blieb seine auffälligste Aktion.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Faride Alidou

Nach seiner Rückkehr in den Kader kam Alidou nach 88 Minuten für Maina und machte zumindest einmal auf sich aufmerksam. In der Nachspielzeit brach er über die linke Seite durch und legte auf Martel zurück. Dieser fand jedoch kein Durchkommen.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Angriff

Davie Selke

Nach 481 torlosen Minuten hat der Stürmer wieder getroffen – aus dem Nichts. Sein 1:1 nach Flanke von Maina (54.) hatte sich nicht angekündigt. Selke war zwar mit einer Kopfballchance (9.) und vielen Emotionen gestartet, anschließend aber kaum ins Kölner Spiel eingebunden gewesen. Nach 76 Minuten ließ der Angreifer aus spitzem Winkel das 2:1 liegen, hätte womöglich auf Martel querlegen müssen.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Steffen Tigges

Tigges ersetzte nach 74 Minuten Waldschmidt und hatte eine harmlose Kopfball-Möglichkeit. Sein erstes Saisontor ist weiterhin nicht in Sicht.
GEISSBLOG-Note: keine Note