Sargis Adamyans anhaltende Krise stimmt Steffen Baumgart ratlos. Doch offenbar plant der Trainer des 1. FC Köln auch im Januar mit dem zuletzt chancenlosen und nun verletzten Stürmer.
Es war der passende Abschluss eines persönlich enttäuschenden Fußballjahres, als der 1. FC Köln am Dienstagvormittag bekannt gab, dass Sargis Adamyan die beiden verbleibenden Spiele vor der Winterpause “aufgrund einer muskulären Verletzung” verpassen wird. Bereits vor dem Auswärtssieg in Darmstadt hatte der Angreifer im Training einen Schlag auf die Hüfte abbekommen.
So wird 2023 für Adamyan ohne auch nur ein Bundesliga-Tor enden. Mit einer einzigen Startelf-Nominierung, bei der 1:6-Klatsche in Dortmund am 18. März. Mit insgesamt nur 339 Spielminuten, verteilt auf 15 Einsätze. Den letzten hatte der 30-Jährige im September in Bremen. Seit dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach steht er nicht mal mehr im Kader.
Gründe für Adamyan-Tief? “Ich habe keine”
Die im Sommer von allen Seiten gehegte Hoffnung, Adamyans zweite FC-Saison könnte ein Neustart werden, hat sich nach einem Pokal-Tor in Osnabrück und einem passablen Auftritt zum Liga-Auftakt in Dortmund zusehends in Luft aufgelöst. Steffen Baumgart kann in der Ursachenforschung nicht weiterhelfen. “Nö, gibt’s nicht. Ich habe keine”, antwortet der Trainer auf die Frage nach den Gründen für Adamyans anhaltendes Formtief.
Das klingt, gut zweieinhalb Jahre vor dem Vertragende des 36-fachen armenischen Nationalspielers, nach Ratlosigkeit. Eine Lösung des Dilemmas ist nicht in Sicht – weder auf dem Rasen am Geißbockheim noch auf dem Transfermarkt. Dass der FC einem verhältnismäßig gut verdienenden Reservisten keine Steine in den Weg legen würde, sollte dieser den Verein verlassen wollen, dürfte sich von selbst verstehen.
Wie geht Adamyan mit seiner schwierigen Situation um? “Er versucht, Ruhe reinzukriegen”, sagt Baumgart und meint wohl zunächst mal die aktuelle Zwangspause des Angreifers. “So eine Verletzung ist nicht einfach und dauert doch etwas länger bei ihm.” Angesichts der Kölner Krise ergänzt der Trainer: “Wir reflektieren alle. Für Sargis ist das besonders schwer, weil er in einer schlechten Phase ist.”
Adamyan macht, “was er machen kann”
Baumgart jedoch plant offenbar auch im Januar, zu Beginn des neuen Fußballjahres, mit Adamyan, wie aus seinen Aussagen herauszuhören ist. Der verletzte Ex-Hoffenheimer sei nun Behandlung und mache, “was er machen kann”. Dann “müssen wir gucken, wie er Januar damit umgeht” – also mit seiner Reservistenrolle. “Das wird wichtiger für uns”, sagt Baumgart. Denn jetzt müsse Adamyan “erst mal gucken, dass er die Verletzung gut auskuriert”.
Ähnlich wie der ebenfalls verletzte Leart Pacarada soll auch der Stürmer möglichst genesen in die Weihnachtspause gehen, um während der trainingsfreien Zeit mit einem individuellen Plan weiterarbeiten und anschließend “gut in den Januar starten zu können”, wie Baumgart meint. Dann wird sich die Frage klären, ob man Adamyan überhaupt noch mal im FC-Trikot sieht – oder er eine Luftveränderung braucht, um an frühere Leistungen anknüpfen zu können. Eine Lösung, ob in Köln oder bei einem anderen Club, wird dringend benötigt.
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