Der 1. FC Köln hat den Keller-Krimi bei Union Berlin mit 0:2 (0:0) verloren und verbringt die Winterpause auf Platz 17. Mann des Tages war ausgerechnet Benedict Hollerbach, der ohne die Transfersperre wohl in Köln gelandet wäre. Steffen Baumgarts Zukunft ist ungewiss.
Aus Berlin berichtet Martin Zenge
Wer auch immer sich dieses Drehbuch ausgedacht hat, aus Sicht des 1. FC Köln hätte es nicht grausamer ausfallen können. Zum Abschluss des Jahres 2023 – in dem der Club nicht nur mit einer sportlichen Krise, sondern auch mit den Folgen einer Transfersperre zu kämpfen hatte – unterlag die Mannschaft von Steffen Baumgart bei Union Berlin. Ausgerechnet Benedict Hollerbach, der den Geißböcken im vergangenen Sommer quasi schon zugesagt hatte, leitete den 2:0-Sieg der Eisernen ein und schoss den FC auf Platz 17.
Spielverlauf und Tore
Erste Halbzeit: In einer torlosen, von Abstiegskampf geprägten ersten Halbzeit war der FC die überlegene Mannschaft – und deutlich besser als in den letzten Wochen. Jeweils 61 Prozent Ballbesitz und gewonnene Zweikämpfe zur Pause dokumentierten, dass der FC das Geschehen kontrollierte. Union agierte äußerst nervös. Dennoch dauerte es 38 Minuten bis zur ersten Chance der Geißböcke: Huseinbasic drehte sich im Strafraum und zielte aufs lange Eck – Keeper Rönnow war zur Stelle. Fünf Minuten später hätte der FC in Führung gehen müssen, als Carstensen aus 15 Metern abzog und Rönnow zu einer Glanztat zwang. Im Nachschuss scheiterte Thielmann am Torhüter.
56. Minute: Nach der Pause folgte zunächst die nächste Kölner Doppelchance durch Selke und Maina – bevor Union aus dem Nichts eiskalt zuschlug. Hübers verteidigte an der Eckfahne schwach gegen Volland, der in den Strafraum zu Hollerbach passte. Der wiederum ließ Martel mit einem Haken aussteigen und drosch den Ball ins kurze Eck. Das 0:1 aus FC-Sicht.
78. Minute: Der Rückstand war ein Tiefschlag, das Kölner Spiel ging zu Bruch. Schwäbe musste eine Großchance nach der anderen entschärfen, bevor der zur Pause eingewechselte Fofana nach Vorarbeit von Volland den Deckel drauf machte. Das 0:2 fiel aus ähnlich spitzem Winkel wie das 0:1, erneut in den Winkel im kurzen Eck.
Personal
So spielte der FC: Schwäbe – Carstensen, Hübers, Heintz, Finkgräfe (80. Schmitz) – Martel (74. Kainz) – Thielmann (60. Ljubicic), Huseinbasic, Maina – Uth (74. Waldschmidt), Selke (74. Dietz).
Zur Aufstellung: Im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Freiburg krempelte Baumgart seine Anfangsformation gewaltig um, brachte gleich fünf Neue. Überraschend kam vor allem das Startelf-Comeback von Denis Huseinbasic, der zuletzt vor zweieinhalb Monaten in Leverkusen begonnen hatte. Dafür saß Kapitän Florian Kainz zum zweiten Mal in dieser Saison auf der Bank. Dominique Heintz, zuvor nur als Linksverteidiger im Einsatz, ersetzte den gesperrten Jeff Chabot in der Innenverteidigung. Außerdem rückten Mark Uth, Rasmus Carstensen und Linton Maina für Luca Waldschmidt, Benno Schmitz und Dejan Ljubicic in die Mannschaft.
Fazit
So ordentlich die Leistung bis zur Union-Führung war, so schwach war die anschließende Reaktion. Nach dem Rückschlag ging beim FC der Ofen komplett aus. Nun überwintern die Geißböcke mit zehn Punkten aus 16 Partien auf Platz 17, punktgleich mit Schlusslicht Darmstadt. Eine dramatisch schlechte Bilanz! Was bedeutet die zehnte Pleite für Steffen Baumgart? Er hat die Mannschaft mit seinem Trainerteam offenbar richtig eingestellt – doch nach solch einer Saisonhälfe muss am Geißbockheim alles hinterfragt werden.
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