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“Weiß, wo ich unterschrieben habe”: Baumgart erklärt seine FC-Kritik

Steffen Baumgart während der Mainz-Vorbereitung. (Foto: Bucco)
Steffen Baumgart während der Mainz-Vorbereitung. (Foto: Bucco)

Steffen Baumgart hat sich auf der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Mainz zu den Reaktionen auf seine Klartext-Kritik geäußert. Der Trainer des 1. FC Köln erntete Verständnis – weiß aber dennoch nicht, was ihn im Winter erwartet.

Drei Tage ist es her, dass Steffen Baumgart seinem Ärger Luft gemacht hat. Der Trainer des 1. FC Köln sprach sich mit deutlichen Worten gegen den Verkauf weiterer Leistungsträger aus, forderte: “Wenn kein Geld da ist, muss welches besorgt werden.” Baumgart sorgte damit im und um den Club für reichlich Wirbel. Schließlich bezeichnen die Verantwortlichen, ob Sport-Geschäftsführer Christian Keller oder Präsident Werner Wolf, den Spar-Kurs für unumgänglich.

Die Reaktion der Bosse? “Dass man das versteht”, sagte Baumgart auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 – ohne inhaltlich ins Detail zu gehen. “Die Rückmeldung war wie immer sehr offen und klar. Ich habe mich dazu geäußert, dass ich es nicht gut finden würde, wenn wir einen Stammspieler abgeben. Jeder kann nachvollziehen, dass kein Trainer der Welt einen Stammspieler abgeben will”, erklärte Baumgart mit dem Hinweis, dass man diesbezüglich gerne auch seine 17 Bundesliga-Kollegen fragen könnte.

“Wir wissen nicht, was im Winter passiert”

Natürlich sei ihm die schwierige Finanzsituation des FC, der weiterhin mehr als 50 Millionen Euro Schulden hat, vollkommen bewusst. “Ich weiß, wo ich unterschrieben habe, welche Probleme wir haben, was wir gut können und was wir nicht gut können”, betonte Baumgart. Auch hier gilt, was er zur Reaktion auf seine Worte von Dienstag sagte: “Wir gehen immer sehr deutlich miteinander um.”

Inwiefern die “Trainersicht” – also der Wunsch, keinen weiteren Stammspieler zu verlieren – nun zur Realität im Transfer-Winter passt, ließ Baumgart offen: “Wir wissen nicht, was passiert. Was wir wissen, ist, dass wir uns verstärken müssen. Das bleibt einfach so. Wie wir das handhaben können, werden wir sehen.” Sportchef Christian Keller hatte zuletzt verraten, dass Neuzugänge für die komplette Achse – im Sturm, auf der Sechs und in der Innenverteidigung – gesucht werden. Wobei nicht auf jeder dieser Positionen jemand kommen wird.

In dieser Stadt, in diesem Verein muss es möglich sein, anders zu agieren als so, wie wir es momentan machen.

Steffen Baumgart am Dienstag

Am Dienstag war Baumgart – angesprochen auf einen möglichen Winter-Verkauf von Dejan Ljubicic, um Geld für diese notwendigen Kader-Verstärkungen zu generieren – der Kragen geplatzt. „Mein Ziel kann nicht sein, jedes Jahr Substanz zu verlieren und jedes Jahr gegen einen Berg anzulaufen”, hatte er kritisiert und gefordert: „In dieser Stadt, in diesem Verein muss es möglich sein, anders zu agieren als so, wie wir es momentan machen. Es darf nicht sein, dass wir unsere besten Spieler abgeben, um uns zu verstärken.”

Baumgarts Appell führte zwangsläufig zu dem Schluss, dass er den radikalen Sparkurs des hochverschuldeten Clubs, dessen Mitglieder Investoren-Geld bekanntlich ohne Wenn und Aber ablehnen, so nicht mehr mitgehen will. Seine Worte am Freitag, zum “klar und deutlichen Echo”, klangen weiterhin nicht nach vollständiger Einigkeit im Geißbockheim. “Wichtig ist, dass man in solchen Situationen miteinander redet”, ergänzte der Trainer – und blickt nun einem ungewissen Transfer-Winter entgegen.

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