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Einzelkritik: Bitteres Déjà-Vu für Kölns Besten – Fünfen in der Offensive

Luca Waldschmidt legte den Bayern unfreiwillig das zweite Tor auf. (Foto: IMAGO / kolbert-press)
Luca Waldschmidt legte den Bayern unfreiwillig das zweite Tor auf. (Foto: IMAGO / kolbert-press)

Ordentlich dagegengehalten in der Defensive, viel zu viel liegen gelassen in der Offensive: Der 1. FC Köln hat am Samstagnachmittag mit 0:2 (0:0) beim FC Bayern München verloren. Die Mannschaft von Timo Schultz in der Einzelkritik.

Aus München berichten Marc L. Merten und Martin Zenge

Tor & Abwehr

Marvin Schwäbe

Der Torhüter verhinderte mehrfach mit starken Taten einen früheren Rückstand. Tels halbhoher Schuss diente noch zum Warmwerden (12.), doch gegen den völlig freien Guerreiro (30.) musste Schwäbe sein ganzes Können zeigen und glänzend parieren. Kanes Kopfball hielt er fest (41.), bei Tels Schuss von der Strafraumgrenze musste sich der Keeper dann mächtig strecken (53.). Wie in der vergangenen Saison musste ein Münchner Traumtor her, um Schwäbe in der Allianz-Arena zu überwinden, dieses Mal aus 18 Metern von Guerreiro (65.) – ein bitteres Déjà-Vu für Kölns Besten, der auch beim 0:2 machtlos war.
GEISSBLOG-Note: 1,5

Jan Thielmann

Thielmann verteidigte als rechter Part der Viererkette erneut aufmerksam, ließ Tel in Halbzeit eins kaum zur Entfaltung kommen – erst nach 53 Minuten konnte sich das französische Juwel erstmals entscheidend gegen den Kölner durchsetzen. Fortan machten die Bayern mehr Alarm über Thielmanns Seite. Offensiv war der U21-Nationalspieler kein Faktor.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Timo Hübers

In der Anfangsphase gab es kein Vorbeikommen an Hübers, immer wieder stand er im Strafraum im Weg. Als Bayern den Druck erhöhte, konnte er natürlich nicht mehr alles verteidigen, klärte einmal per Kopf vor die Füße von Coman, woraus Kanes Pfostenschuss resultierte (35.). Hübers war auch fünf Minuten später im Kopfballduell mit dem Engländer nur zweiter Sieger. Doch er tat gegen die internationale Klasse der Münchner bis zum Abpfiff alles in seiner Macht Stehende.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Jeff Chabot

Obwohl der Gegner Bayern München hieß, spielte der Innenverteidiger eine weitestgehend unauffällige erste Halbzeit. Allerdings ließ sich Chabot von Kane tunneln, der anschließend knapp die Bayern-Führung verpasste (41.). Wie Nebenmann Hübers ging auch er mit einer guten Zweikampf-Quote (67 Prozent gewonnene Duelle) vom Platz.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Max Finkgräfe

Finkgräfe begann mit einer starken Balleroberung gegen Coman und hielt den Franzosen auch in einigen Hochgeschwindigkeits-Duellen gut in Schach. Seine scharfen Flanke an den Fünfer auf Adamyan (20.) und Alidou (43.) hätten mindestens ein Tor verdient gehabt. Mal wieder ein auffällig guter Auftritt des Kölner Durchstarters.
GEISSBLOG-Note: 2,5

Benno Schmitz

Schmitz kam nach 67 Minuten für Maina und übernahm die Rechtsverteidiger-Position von Thielmann, der nach vorne rutschte. Nach 77 Minuten prüfte er Ulreich aus der Distanz. Defensiv ließ Schmitz nichts anbrennen.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Dominique Heintz

Heintz (eingewechselt für Thielmann) verteidigte ab der 77. Minuten hinten links, Finkgräfe wechselte in die Offensive. Sein erster Einsatz seit zwei Monaten war der längste unter Schultz. Blieb ohne Schnitzer.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Mittelfeld

Jacob Christensen

Der Däne kassierte bei seinem Startelf-Debüt nach vier Minuten Gelb, da er Kane von hinten in die Parade fuhr. Danach stoppte er mehrere aussichtsreiche Bayern-Angriffe, Nervosität war ihm trotz Premiere und früher Verwarnung überhaupt nicht anzumerken. Christensen hielt in den Zweikämpfen gut dagegen, gewann zwei Drittel seiner Duelle und brachte vor der Pause 94 Prozent seiner Pässe an den Mann. Am Ende landete er immerhin bei 88 Prozent. Sein Missverständnis mit Waldschmidt vor dem 0:2 (90.+3) war der unglückliche Schlusspunkt eines eigentlich ordentlichen Debüts.
GEISSBLOG-Note: 3,5

Dejan Ljubicic

Mit einem starken Steckpass auf Alidou bereitete der Österreicher die erste FC-Chance vor (9.). Bemerkenswert: Ljubicic ging ohne einen Fehlpass und ohne einen verlorenen Zweikampf in die Pause. Nach dem Seitenwechsel tauchte er ab, war allerdings auch mit reichlich Drecksarbeit vor der Viererkette beschäftigt.
GEISSBLOG-Note: 4,0

Faride Alidou

Zentimeter fehlten Alidou zur FC-Führung bei seinem Abschluss aus spitzem Winkel in der neunten Minute. Aus seiner Kopfball-Möglichkeit kurz vor der Pause hätte er mehr machen müssen (43.). Hin und wieder wollte die Frankfurt-Leihgabe mit dem Kopf durch die Wand und blieb hängen.
GEISSBLOG-Note: 4,0

Florian Kainz

Kainz probierte es in der Anfangsphase aus der Distanz, doch solche Versuche sitzen in dieser Saison so überhaupt nicht. Seine Kopfballchance nach 53 Minuten war aussichtsreicher, endete letztlich aber ebenso harmlos. An den Kölner Top-Möglichkeiten hatte der Kapitän keinen direkten Anteil.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Damion Downs

Nach seinem Tor für die U21 in der Vorwoche war Downs nun wieder Profi-Joker und ersetzte nach 77 Minuten Alidou. Der Youngster blieb als Rechtsaußen ohne nennenswerte Aktion.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Angriff

Sargis Adamyan

Adamyan hatte die zweite hochkarätige FC-Chance, scheiterte aus sechs Metern per Kopf an Ulreich (20.). Nach 36 Minuten sah er bereits als dritter Kölner Gelb, aufgrund eines taktischen Fouls. Er rieb sich in vorderster Front auf, hatte mit 21 Prozent gewonnenen Zweikämpfen aber eine äußerst schwache Quote.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Linton Maina

Maina begann als zweite Spitze neben Adamyan, da Schultz Tempo in der vordersten Reihe wollte. Seine erste auffällige Aktion war ein Treffer – allerdings nur per Fuß an de Ligts Kopf (30.). Dafür gab es Gelb. Kurz darauf prüfte er Ulreich von der Strafraumgrenze – sein einziger Abschluss (33.). Seine Geschwindigkeit konnte Maina überhaupt nicht ausspielen.
GEISSBLOG-Note: 5,0

Luca Waldschmidt

Spielte wie angekündigt wieder ein paar Minuten mehr als zuletzt, kam nach 54 Minuten für Kainz. Waldschmidt war jedoch kein so belebendes Joker-Element wie zuletzt – bis er in der letzten Minute der regulären Spielzeit von Upamecano zum Ausgleich eingeladen wurde und zu hastig abschloss, Dier stand dem 1:1 im Weg. Anschließend legte er Müller kurz vor dem FC-Strafraum noch unglücklich das 0:2 auf. Ein gebrauchter Nachmittag.
GEISSBLOG-Note: 5,0

Steffen Tigges

Tigges wurde nach 67 Minuten für Adamyan eingewechselt und wäre beinahe wieder zum entscheidenen Faktor geworden. Nach Diers Block gegen Waldschmidt zog der Stürmer aus der Distanz ab und zwang Ulreich zu einer Parade.
GEISSBLOG-Note: 4,5

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