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Einzelkritik: Zwei Fünfen und zu viel Durchschnitt – Alidou als Sinnbild

Faride Alidou gegen den SC Freiburg. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)
Faride Alidou gegen den SC Freiburg. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Keine Tore und kaum noch Hoffnung: Durch das 0:0 gegen den SC Freiburg hat der 1. FC Köln seine womöglich letzte Chance auf den Klassenerhalt verstreichen lassen. Die Noten und Einzelkritiken der FC-Profis.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Gauer und Martin Zenge

Tor & Abwehr

Marvin Schwäbe

Schwäbe stand gegen Freiburg zum 100. Mal im Tor des 1. FC Köln. Bei seinem Jubiläum war er quasi ausschließlich in der Zuschauerrolle, bekam keinen einzigen Schuss auf sein Tor. In der Nachspielzeit hätte der Kölner Keeper zum Helden werden können, ging bei einem Freistoß mit nach vorne – doch auch hier gelangte der Ball nicht in seine Nähe.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Benno Schmitz

Der Rechtsverteidiger spielte weitestgehend unauffällig. In der Defensive, wo er einmal gemeinsam mit Hübers den Freiburger Grifo zu einer guten Kopfballchance kommen ließ (20.), muss dies nichts Schlechtes heißen. In die Offensive aber hätte er zwingender agieren und mit seinen Flanken-Möglichkeiten, die definitiv da waren, mehr Gefahr erzeugen müssen.
GEISSBLOG-Note: 4,0

Timo Hübers

Der rechte Innenverteidiger war an diesem Abend der wohl beste Kölner. Hübers gewann 71 Prozent seiner Zweikämpfe, an ihm gab es nahezu kein Vorbeikommen – auch nicht, wenn die Mannschaft weit aufgerückt war und der 27-Jährige hoch verteidigen musste. Zudem spielte Hübers kaum einen Fehlpass.
GEISSBLOG-Note: 2,5

Jeff Chabot

Der FC gewann das Spiel nicht – und verlor Chabot. In der ersten Halbzeit, wohl aufgrund seiner Klärungstat gegen Doan (25.), spürte er ein Ziehen im linken hinteren Oberschenkel und wurde behandelt. Der Innenverteidiger biss zwar auf die Zähne, musste nach 57 Minuten aber dennoch raus. Dem vorausgegangen war eine wieder mal souveräne Vorstellung im Abwehrzentrum, ohne Aussetzer.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Max Finkgräfe

Finkgräfe zeigte wie gewohnt mehr Offensivdrang als Schmitz auf der rechten Seite. Bereits nach drei Minuten dribbelte er in den Freiburger Strafraum und legte Maina die erste Kölner Chance auf. Auch seine starke Vorarbeit auf Alidou blieb ungekrönt, weil sich dieser verzettelte (56.). Die Freiburger, insbesondere Doan, sahen selten einen Stich gegen den defensiv aufmerksamen Kölner Linksverteidiger.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Dominique Heintz (ab 57.)

Nach Chabots Verletzung rückte Heintz als logischer Ersatz und einziger Innenverteidiger auf der Bank nach. Er reihte sich praktisch nahtlos ein und stoppte einmal Grifo kurz vor dem FC-Strafraum (66.). Danach war quasi keine Abwehrarbeit mehr gefragt.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Mittelfeld

Eric Martel

Der Sechser schaltete sich deutlich mehr als zuvor in die Offensive ein, hatte per Kopf (8.) und per Hacke (18.) selbst Chancen – wobei diese keine wirkliche Gefahr erzeugten. Doch auch generell trieb Martel die Kölner Offensivbemühungen immer wieder an. Zudem verlor er kaum einen Zweikampf.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Denis Huseinbasic

Huseinbasic agierte phasenweise als der defensivere Sechser und tauchte zwischen den beiden Innenverteidigern auf. Wie Martel war auch er bemüht, das Spiel anzutreiben, forderte Bälle und hatte mit 86 Prozent angekommenen Pässen die beste Quote aller Kölner. In Halbzeit eins misslang ihm ein Zuspiel in den Strafraum auf Waldschmidt, was ihn fürchterlich ärgerte – das hätte eine Top-Chance sein können. Bei seinen Zweikämpfen offenbarte Huseinbasic eine Robustheit, die ihm auf den ersten Blick gar nicht anzusehen ist.
GEISSBLOG-Note: 3,0

Jan Thielmann

Seine Zeit als Rechtsverteidiger scheint vorbei zu sein, Thielmann spielte wie schon in Mainz auf der offensiven rechten Außenbahn. Mehrfach hatte das Eigengewächs die Chance, aus der Distanz abzuziehen – doch bei seinen Abschlüssen fehlte ihm die Überzeugung. Bei allem Fleiß reichte es erneut nicht für Torgefahr.
GEISSBLOG-Note: 5,0

Luca Waldschmidt

Waldschmidt begann wie jemand, der etwas gutmachen wollte. Nach seinem verschossenen Elfmeter in Mainz war er bemüht, die Partie vom Anpfiff weg an sich zu reißen. Ob im Zentrum oder auf den Flügeln, überall tauchte die Wolfsburg-Leihgabe auf. Mehr als ein abgefälschter Schussversuch sprang dabei allerdings nicht heraus (17.) – zu wenig für einen Mann mit seiner Qualität. Nach dem Seitenwechsel lief das Geschehen immer mehr an ihm vorbei.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Linton Maina

Maina war der einzige Neue in der Startelf, im Vergleich zum 1:1 in Mainz. Nach drei Minuten ließ er die erste gute FC-Chance liegen, verzog im Strafraum. Und gefährlicher wurde er nicht mehr. Einmal saß ein potenziell tödlicher Pass auf Waldschmidt nicht (36.), kurz nach der Pause legte sich dann Finkgräfe die Kugel nach einem deutlich besseren Zuspiel im Strafraum zu weit vor. Die ganz entscheidenden Aktionen fehlten dem Linksaußen.
GEISSBLOG-Note: 4,0

Florian Kainz (ab 68.)

Der Kapitän kam zum zweiten Mal in Folge von der Bank, war aber ein weitaus wirkungsloserer Joker als in der Vorwoche in Mainz. Kainz hatte eine Kopfball-Möglichkeit (87.), ansonsten trat er kaum in Erscheinung.
GEISSBLOG-Note: 4,5

Angriff

Faride Alidou

Alidou begann erstmals als Sturmspitze und hatte in der ersten Halbzeit genau einen Abschluss, der ganz knapp die Eckfahne verfehlte (35.). Die Szene stand sinnbildlich für die Kölner Harmlosigkeit in dieser Saison. Dennoch hätte der 22-Jährige zum Helden des Abends werden können – werden müssen! Denn nach 71 Minuten vergab Alidou aus sieben Metern die beste Möglichkeit des Spiels, die Fans in der Südkurve hatten den Torschrei schon auf den Lippen.
GEISSBLOG-Note: 5,0

Steffen Tigges (ab 57.)

Tigges ersetzte Thielmann und startete mit einer guten Weiterleitung im Mittelfeld – ließ aber zwei Pässe ins Seitenaus folgen, was jeweils für ein Raunen im RheinEnergieStadion sorgte. Der Stürmer hätte mit einem Scorer-Punkt vom Feld gehen müssen, da er am Fünfmeterraum erfolgreich ackerte und Alidous Mega-Chance vorbereitete.
GEISSBLOG-Note: 4,0

Sargis Adamyan (ab 84.)

Adamyan kam für Waldschmidt, brachte aber keine Ideen mit aufs Feld. Sein Joker-Einsatz führte zu keiner Aktion.
GEISSBLOG-Note: keine Note

Justin Diehl (ab 84.)

Diehl löste Alidou ab und feierte damit, gut zwei Monate nach seiner Verletzung gegen Leverkusen, sein Comeback. Aber auch er kam zu keinem Abschluss.
GEISSBLOG-Note: keine Note

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