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Leihspieler-Check: Viel Entwicklung, eine Enttäuschung und ein Drama

Jonas Urbig und Tim Lemperle nach ihrem letzten Spiel für die SpVgg Greuther Fürth. (Foto: IMAGO / Zink)
Jonas Urbig und Tim Lemperle nach ihrem letzten Spiel für die SpVgg Greuther Fürth. (Foto: IMAGO / Zink)

Zurückkehrende Leihspieler sind die einzige Chance, frischen Wind in den Kader des 1. FC Köln zu bringen. Der GEISSBLOG gibt einen Überblick: So ist die Saison für Jonas Urbig, Tim Lemperle, Marvin Obuz, Nikola Soldo, Mathias Olesen und Maximilian Schmid gelaufen.

Sechs Profis des 1. FC Köln waren in der abgelaufenen Saison verliehen – zunächst sollen alle ans Geißbockheim zurückkehren, diese Absicht haben die FC-Verantwortlichen in den vergangenen Monaten mehrfach geäußert. Welche Leihspieler können helfen, den Kölner Neustart in der 2. Bundesliga erfolgreich zu gestalten? Die Bilanzen der Saison 2023/24.

Jonas Urbig (SpVgg Greuther Fürth)

Bilanz: 34 Einsätze (33-mal 2. Bundesliga, einmal DFB-Pokal), 34-mal Startelf, 3060 Minuten – zwölfmal ohne Gegentor

Wie schon bei seiner ersten Leihstation, in der Rückrunde der Spielzeit 2022/23 beim SSV Jahn Regensburg, war Urbig auch bei der SpVgg Greuther Fürth die unumstrittene Nummer eins. Von allen Zweitliga-Akteuren hatte der 20-Jährige in der vergangenen Saison den zweitbesten Kicker-Notendurchschnitt.

Urbig verpasste nur ein einziges Spiel, und dieses krankheitsbedingt. In der 2. Liga hielt er seinen Kasten elfmal sauber, brachte Gegner reihenweise zum Verzweifeln – wie Paderborns Trainer Lukas Kwasniok, der den aktuellen U21-Keeper des DFB als “zukünftigen Nationaltorhüter” bezeichnete. Da Marvin Schwäbe offenbar von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen will, wird Urbig (Vertrag bis 2026) als neue Nummer eins des 1. FC Köln an diesem Traum arbeiten.

Tim Lemperle (SpVgg Greuther Fürth)

Bilanz: 34 Einsätze (32-mal 2. Bundesliga, zweimal DFB-Pokal), 31-mal Startelf, 2465 Minuten – sechs Tore, fünf Vorlagen

Auch Lemperle zählte zu den Stammkräften von Fürths Chefcoach Alexander Zorniger. In 30 Zweitliga-Spielen stand der 22-Jährige in der Startelf des Kleeblatts, erzielte dabei sechs Tore und bereitete vier weitere vor.

In der internen Scorer-Liste belegte der U21-Nationalspieler damit zwar nur Rang drei hinter Branimir Hrgota und Armindo Sieb, wurde vom Trainerteam aber hervorgehoben als jemand, der “unheimlich viel arbeitet” und “Räume öffnet” für seine Kollegen. Davon soll künftig die in der abgelaufenen Saison chronisch harmlose FC-Offensive profitieren. Lemperle ist als zweite Spitze oder über die linke Außenbahn ein Startelf-Kandidat.

Marvin Obuz (Rot-Weiss Essen)

Bilanz: 40 Einsätze (34-mal 3. Liga, fünfmal Niederrheinpokal, einmal DFB-Pokal), 34-mal Startelf, 3033 Minuten – acht Tore, 17 Vorlagen

Obuz könnte die FC-Offensive ebenfalls beleben. Mit 14 Vorlagen im Trikot von RWE war der Rechtsaußen der zweitbeste Assistgeber der 3. Liga, und mit seinen sieben zusätzlich selbst erzielten Treffern auch generell unter den Top-Scorern. Mit diesen Zahlen toppte der 22-Jährige beispielsweise Benedict Hollerbach, den die Kölner im vergangenen Sommer hatten verpflichten wollen – nach, in der Vorsaison, 14 Toren und fünf Vorlagen für Wehen Wiesbaden.

Dabei hatte Obuz sogar Anlaufprobleme, bis einschließlich des elften Spieltags gelangen ihm nur zwei Torbeteiligungen. Es folgten 19 in den nächsten 20 Drittliga-Partien. Bitter: Obuz’ Saison endete mit zwei Muskelverletzungen. Im Endspurt fehlte er Essen aufgrund eines Muskelfaserrisses viermal und bei seinem Startelf-Comeback am letzten Spieltag in Lübeck brach die Verletzung erneut auf.

Nikola Soldo (1. FC Kaiserslautern)

Bilanz: 17 Einsätze (15-mal 2. Bundesliga, zweimal DFB-Pokal), elfmal Startelf, 1029 Minuten

Soldos Leihe war die enttäuschendste. In Kaiserslautern erkämpfte sich der Innenverteidiger im vergangenen Herbst zwar zwischenzeitlich einen Stammplatz, überzeugte unter anderem im DFB-Pokal gegen den FC – doch mit Friedhelm Funkels Amtsantritt im Februar war der 23-Jährige komplett abgemeldet. Direkt bei seinem Debüt strich der Trainer-Routinier den Kroaten aus dem Kader, elfmal in Folge stand dieser nicht im Zweitliga-Aufgebot.

Erst am 33. Spieltag absolvierte Soldo seine ersten Minuten unter Funkel, lief bei der 1:3-Niederlage gegen Hertha BSC im defensiven Mittelfeld auf und bot eine schwache Leistung. Beim krönenden Saisonabschluss, dem DFB-Pokal-Finale gegen Bayer Leverkusen (0:1), stand er wiederum nicht im Kader. Für eine gewichtige Rolle beim FC-Neustart konnte sich Soldo in Kaiserslautern folglich nicht empfehlen.

Mathias Olesen (Yverdon Sport FC)

Bilanz: 17 Einsätze (17-mal Schweizer Super League), elfmal Startelf, 950 Minuten – eine Vorlage

Nach einer Hinrunde mit nur sechs Joker-Einsätzen in der Bundesliga ließ sich Olesen für die Rückrunde an den Schweizer Erstligisten Yverdon verleihen und sammelte dort die erhoffte Spielpraxis. Der Luxemburger wurde zwischenzeitlich von einer Lungenentzündung ausgebremst, zählte ansonsten im zentralen Mittelfeld überwiegend zum Stammpersonal des Aufsteigers.

Olesen hielt mit Yverdon souverän die Klasse, letztlich betrug der Vorsprung auf den Relegationsrang nach der sogenannten Abstiegsrunde neun Punkte. Bereits im April hatte der 23-Jährige im Interview mit dem GEISSBLOG unterstrichen, dass er nach Ende der halbjährigen Leihe seine Chance beim FC suchen will: “Es ist der Plan, dass ich zurück nach Köln komme. Ich will mich beim FC durchsetzen, was ich noch nicht ganz geschafft habe.”

Maximilian Schmid (Roda Kerkrade)

Bilanz: 34 Einsätze (34-mal niederländische Eerste Divisie), 23-mal Startelf, 1771 Minuten – sechs Tore, drei Vorlagen

Für Schmid und Roda Kerkrade endete die Saison auf dramatische Art und Weise. Am vorletzten Spieltag glaubte Roda gleich zweimal, der Aufstieg in die Eredivisie wäre perfekt; die Fans stürmten im heimischen Stadion bereits den Platz. Aber: Konkurrent Groningen gelang im Fernduell noch ein entscheidender Treffer und die zweite Jubelarie beruhte lediglich auf der Fehlinformation, Groningen habe letztlich doch verloren.

Das bittere Ende: Am finalen Spieltag musste Roda ausgerechnet nach Groningen, unterlag 0:2 und vergeigte den direkten Aufstieg. In der Relegation hatte Kerkrade dann keine Chance gegen Breda, verlor beide Partien (1:3/0:5) und bleibt nun Zweitligist.

Stürmer Schmid, der über weite Strecken der Saison einen Stammplatz hatte, insgesamt sechs Tore und drei Vorlagen beisteuerte, war im Endspurt meist nur noch Zuschauer. Ob Roda weiterhin den – im April geäußerten – Wunsch hegt, den 21-Jährigen zu behalten, bleibt abzuwarten. Bei den FC-Profis dürfte Schmid es jedenfalls schwer haben, Spielzeit zu ergattern.

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