Florian Kainz hat sich erstmals nach seiner Ablösung als Kapitän des 1. FC Köln zu Wort gemeldet. Auf Instagram äußert sich der Österreicher zur Entscheidung von Trainer Gerhard Struber, die er “selbstverständlich” respektiere.
Der Ex-Kapitän zeigt Größe. Nachdem Gerhard Struber am vergangenen Freitag Timo Hübers zum neuen Anführer des 1. FC Köln ernannt hat, wendet sich Vorgänger Florian Kainz mit einer Botschaft an die Fans der Geißböcke.
“Seit fast sechs Jahren spiele ich nun für den 1. FC Köln. Wir haben in dieser Zeit Erfolge gefeiert und bittere Niederlagen erlebt. So wie in der letzten Saison”, schreibt der Österreicher auf Instagram und wird emotional: “Der Abstieg war auch für mich einer der schwersten Momente meiner sportlichen Laufbahn. Er ändert aber nichts daran, wie sehr mir dieser Verein ans Herz gewachsen ist. Egal, ob als Kapitän oder nicht.”
Kainz verspricht Hübers Unterstützung
Kainz hatte die Binde in der vergangen Saison von Jonas Hector übernommen – und reicht sie nun an Hübers weiter. “Ich möchte zunächst mal unserem neuen Kapitän Timo Hübers alles Gute für diese Aufgabe wünschen. Ich weiß, was es bedeutet, diesen großartigen Klub als Kapitän anzuführen”, setzt er seine Nachricht fort und verspricht: “Ich werde Timo darum mit all meiner Erfahrung unterstützen.”
Für Kainz selbst sei “jedes einzelne Spiel mit der FC-Binde eine riesige Ehre” gewesen. “Weil ich immer gerne Verantwortung für diese Mannschaft und diesen Klub übernommen habe – und das auch weiter tun werde”, so die Ankündigung des 31-Jährigen. “Selbstverständlich”, ergänzt Kainz, “respektiere ich die Entscheidung unseres neuen Trainer.” Worte, aus denen man aber auch lesen kann, dass er das Amt durchaus gerne weiter ausgeübt hätte.
Struber allerdings sah sich zu einer Ablösung gezwungen. “Natürlich ist die ganze Situation auch ein Stück weit dem geschuldet, dass Florian verletzt und damit nicht verfügbar ist. Wir brauchen für den Start in die Saison einen Kapitän, der da ist”, erklärte der FC-Trainer in der vergangenen Woche im Interview mit dem GEISSBLOG.
Zuvor hatte Struber seinen Landsmann per Telefon über seine Wahl informiert. Im Interview betonte er: „Kainzi bleibt trotzdem ein entscheidender Führungsspieler für uns. Er ist für mich ein ganz enger Vertrauter, der mit mir im Daueraustausch sein wird.“
Kainz im Teamrat, aber kein Vize-Kapitän
Der Österreicher ist weiterhin Teil des Mannschaftsrats, dem neben Hübers auch Eric Martel, Jan Thielmann und Mark Uth angehören. Doch letzterer, und nicht Kainz, wurde zum Vize-Kapitän ernannt. In der vergangenen Saison waren Uth und Marvin Schwäbe die Stellvertreter des Anführers gewesen.
Die Sprunggelenksverletzung, die sich der einzige Kölner EM-Teilnehmer wenige Tage nach seinem Einstieg ins Mannschaftstraining beim Testspiel gegen Viktoria Köln zugezogen hatte und die ihn rund acht Wochen zum Zuschauen zwingt, dürfte nicht der einzige Grund für Kainz’ Ablösung gewesen sein.
Sportchef Christian Keller sprach im Trainingslager in Bad Waltersdorf gar davon, dass Struber “seine Entscheidung unabhängig davon treffen” werde. Bereits in der Analyse der Abstiegssaison hatten die Verantwortlichen ausgemacht, dass der FC für den Neustart in der 2. Liga eine veränderte Hierarchie benötigen wird.
“Für die Mannschaft ist es wichtig, dass sie mehr Selbstregulierung bekommt. Dazu kommt es, wenn die mannschaftsinterne Führung ausgeprägter ist”, sagte Keller nun in der Steiermark und schlussfolgerte: “Es ist relevant, dass sich die Führungsstruktur innerhalb der Mannschaft verändert. Wir wollen auch den jüngeren Spielern die Möglichkeit bieten, einen Schritt nach vorne zu gehen und mehr Verantwortung zu übernehmen.”
Doch Verantwortung übernehmen will und soll auch Kainz weiterhin. “Er bleibt einer unserer wichtigsten Spieler und wir freuen uns, wenn er nach seiner Verletzung wieder zurückkommt”, sagte Hübers im Anschluss an seine Ernennung zum Kapitän.
Er kann sich der Unterstützung seines Vorgängers gewiss sein. Denn Kainz’ Mitteilung an die Kölner Fans endet mit den kämpferischen Worten: “Wir alle werden für euch und den FC alles geben, um unsere Ziele zu erreichen.” Der Mittelfeldspieler will mit den Geißböcken zurück in die Bundesliga. Ob als Kapitän oder nicht.
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