“Diese Chance muss ich nutzen!” Wird Pacarada wieder bester Linksverteidiger?

In seiner zweiten Saison beim 1. FC Köln will Leart Pacarada zeigen, was er “im Tank” hat. Max Finkgräfes Pech wird zur großen Chance des erfahrenen Außenverteidigers. So denkt Pacarada über die Ausgangslage vor dem Saisonstart.

Aus dem Trainingslager in Bad Waltersdorf berichten Sonja Gauer und Martin Zenge

Im vergangenen Sommer war Leart Pacarada als “bester Linksverteidiger der 2. Liga” zum 1. FC Köln gewechselt. Wird er dieser Rolle in seinem zweiten Jahr bei den Geißböcken gerecht? Aufgrund der Knieverletzung von Max Finkgräfe (Innenbandanriss) startet Pacarada wohl als Stammkraft in die neue Saison.

“Das ist typisch Fußball”, sagt der 29-Jährige im Trainingslager in Bad Waltersdorf. Für Finkgräfe tue es ihm “natürlich extrem leid”, denn “das ist echt ein guter Junge, ich halte sehr viel von ihm”.

Doch: “Jetzt sieht es für die ersten Spieltage so aus, dass ich wieder die Chance bekomme und diese nutzen muss.” Finkgräfe wünsche er “schnellstmögliche Besserung, aber nun geht es für mich darum, das mehr oder weniger auszunutzen und Gas zu geben”.

“Geht darum, an diese Leistung anzuknüpfen”

Pacarada ist mit 247 Einsätzen der mit Abstand erfahrenste Zweitliga-Akteur im Kölner Kader. Ob der Linksverteidiger während seiner Zeit beim FC St. Pauli tatsächlich “der Beste war oder nicht, ist Meinungssache”, zeigt sich der gebürtige Aachener zurückhaltend. “Aber ich danke Herrn Keller dafür, dass er es so empfunden hat. Es geht darum, an diese Leistung anzuknüpfen.”

Dass das deutsche Unterhaus “eine qualitativ hochwertige Liga ist, ist uns allen bewusst”, versichert Pacarada. Doch er als Zweitliga-Experte sieht den FC “auf einem guten Weg”. Die Mannschaft hätte in den Vorbereitungswochen unter Gerhard Struber “hart und intensiv gearbeitet – jetzt geht es darum, gut in die Saison zu starten”.

Ordentlich gestartet war Pacarada auch vor einem Jahr, als er sich als FC-Neuzugang in der Vorbereitung unter Steffen Baumgart einen Stammplatz erobert hatte. Bis zum neunten Spieltag hatte der Linksverteidiger immer in der Kölner Anfangsformation gestanden – anschließend allerdings nur noch zweimal.

So denkt Pacarada über seine erste FC-Saison

“Grundsätzlich fand ich meine ersten Spiele gar nicht so schlecht. Dann habe ich relativ wenig gespielt”, sagt Pacarada rückblickend und bilanziert: “Natürlich war das eine erfolglose Saison, der Abstieg hat mehr als nur wehgetan. Aber das sind Sachen, die man im Fußball leider so erlebt. Da muss man wieder aufstehen und weitermachen, daraus zieht man auch Stärke.”

Und offenbar Zusammenhalt: “Die Mannschaft ist weitestgehend zusammengeblieben, das spricht für den Charakter der Spieler”, hebt der Außenverteidiger hervor und identifiziert sich vollends mit dem FC: “Ich fühle mich wohl, muss einfach Gas geben und fit werden – das zeigen, was ich eigentlich im Tank habe.”

Umso bitterer war es für Pacarada, die ersten Vorbereitungswochen aufgrund eines Infekts zu verpassen. Die Rückkehr auf den Rasen sei dann “extrem schwierig” gewesen. “Das Training ist intensiv, ich habe mich mehr oder weniger direkt anpassen müssen. Das ist mir die ersten Tage schwergefallen, aber ich merke von Tag zu Tag, dass es immer leichter wird. Von daher geht es in eine richtig gute Richtung, ich fühle mich echt gut.”

Pacarada ist überzeugt, bis zum Auftakt gegen den Hamburger SV bei 100 Prozent zu sein. Als Ex-Pauli-Profi nimmt er dann natürlich eine Portion Extra-Motivation mit ins RheinEnergieStadion. “Ich bin nach wie vor braun-weiß, was Hamburg angeht. Das wird sich nie ändern. Von daher spiele ich da auch im Namen meiner Ex-Kollegen.”