Je näher der Auftakt rückt, desto stärker schießt sich Tim Lemperle in den Mittelpunkt. Der 22-Jährige scheint von allen Stürmern des 1. FC Köln aktuell die besten Karten zu haben. Sein Doppelpack gegen Swansea war das nächste Bewerbungsschreiben.
Aus dem Trainingslager in Bad Waltersdorf berichten Sonja Gauer und Martin Zenge
Die Rolle des Stammspielers in der 2. Bundesliga wäre für Tim Lemperle keine neue. Während seiner Leih-Saison bei Greuther Fürth stand der U21-Nationalspieler des 1. FC Köln an 30 von 34 Spieltagen in der Startelf des Kleeblatts. Den Ruf eines echten Torjägers erarbeitete er sich dabei allerdings nicht, angesichts von sechs Treffern.
Nach seiner Rückkehr zum FC könnte sich dies anders darstellen. Im Kampf um die beiden Stammplätze in Gerhard Strubers Doppelspitze liegt Lemperle gemäß der aktuellen Eindrücke auf Platz eins – erst recht nach seinem Doppelpack beim 2:1-Erfolg gegen Swansea City am Mittwochnachmittag.
Struber: “Das bringt uns einen Schritt weiter”
“Ich halte sehr, sehr viel von ihm”, lobte Struber den 22-Jährigen nach dem Testspiel in Bad Waltersdorf und erklärte: “Der Tim ist einer, der viel unterwegs ist, der viel investiert.” Lemperle habe “einfach diesen Mannschaftsgeist” und komme “gleichzeitig ins Toreschießen”, schwärmte der FC-Trainer regelrecht und bilanzierte: “Das zeichnet ihn aus und bringt uns natürlich einen Schritt weiter.”
Gegen den walisischen Club aus der Championship, der zweiten englischen Liga, traf Lemperle zunächst satt aus spitzem Winkel (11.) und nur wenige Minuten später ganz cool alleine vor Swanseas Torhüter (14.). Die Konsequenz und die Gelassenheit, die der gebürtige Frankfurter derzeit im gegnerischen Sechzehner demonstriert, sprechen für eine Entwicklung – hin zum Knipser.
In den fünf Testspielen nach dem wenig repräsentativen 18:0-Auftakt gegen Kreisligist Rheingold Poll hat Lemperle insgesamt fünf Treffer erzielt, mehr als jeder seiner Teamkollegen. Gut eine Woche vor dem Liga-Start gegen den Hamburger SV scheint an dem 1,87 Meter großen Eigengewächs im Angriff kein Weg vorbeizuführen. Nach dem Abgang von Davie Selke könnte der Leih-Rückkehrer also von null auf eins in die Kölner Sturm-Hierarchie einsteigen.
Wobei Struber am Mittwoch betonte, dass er nicht nur von Lemperle, sondern “generell von der vordersten Reihe” viel halte. “Da haben wir sehr interessante Burschen”, sagte der FC-Trainer und dürfte damit insbesondere auch Damion Downs gemeint haben. Sollten die Sturm-Youngsters ihr Potenzial schnell in Tore ummünzen können, würden die Kölner Chancen auf den direkten Wiederaufstieg immens steigen.
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