Der Allrounder des 1. FC Köln bekommt offenbar eine feste Position: Gerhard Struber plant mit Jan Thielmann als Rechtsverteidiger. Der FC-Trainer erklärt, warum das Eigengewächs für diese Rolle genau der Richtige sein könnte.
Rechtsaußen, Mittelstürmer, Rechtsverteidiger: In der vergangenen Abstiegssaison war Jan Thielmann in allen Mannschaftsteilen des 1. FC Köln eingesetzt worden. Sämtliche Jobs, die ihm Steffen Baumgart und Timo Schultz aufgetragen hatten, hatte der 22-Jährige bereitwillig erledigt. Gerhard Struber zeigt und äußert nun eine klare Tendenz, was die künftige Position des Youngsters angeht.
Thielmann startete bislang in allen Testspielen – gegen Rheingold Poll, in Siegen und am Samstag gegen die Kickers Offenbach – als Rechtsverteidiger. Eine Konstante in der Zeit des Ausprobierens, die eine Sommervorbereitung naturgemäß darstellt.
“Jan bringt von seinem Profil her viel mit”
Es sei zwar noch nichts entschieden, “aber im Moment zeigt uns Jan, dass er der Mannschaft dort einen guten Dienst erweisen kann”, sagt Struber über Thielmanns Abwehrrolle. Der eigentliche Offensivakteur demonstriere auf dieser Position “stabile Leistungen”, trainiere auch gut. Und: “Jan bringt von seinem Profil her viel mit, das Sinn machen könnte.”
Was Struber meint: Thielmanns Stärken passen zu den Qualitäten, die ein Rechtsverteidiger in seinem System haben muss. “Wir interpretieren die Position mit unserem Stil schon so, dass unser Außenverteidiger jemand ist, der offensiv viel bewerkstelligt”, erklärt der 47-Jährige.
Somit ist für den Rechtsverteidiger automatisch viel Fleiß gefragt, und Struber weiß: “Jan hat die Laufstärke, kann richtig Kilometer fressen.” Darüber hinaus habe Thielmann “auch im letzten Drittel die Fertigkeiten, Spieler gut ins Spiel zu bringen und final zu sein”. Gleichzeitig sei der U21-Nationalspieler “in der Defensive unangenehm, weil er sich verbeißen kann und im Zweikampf taktisch gut ausgebildet ist”.
In der vergangenen Saison hatte Thielmann in der Bundesliga fünfmal als Rechtsverteidiger begonnen, diese Rolle zudem auch in der Nationalmannschaft übernommen. Timo Schultz hatte den FC-Allrounder in die Viererkette zurückgezogen, um insgesamt offensiver zu werden. Der Erfolg hielt sich bekanntermaßen in Grenzen, weshalb das Experiment zwischenzeitlich abgebrochen wurde.
Carstensen droht erneut die Bank
In der 2. Liga, wo die Geißböcke als eines der Spitzenteams dominant auftreten wollen, soll es nun also einen neuen Anlauf geben. Sportchef Christian Keller hatte sich bereits im Frühjahr als ein Fürsprecher dieser Thielmann-Rolle geoutet. Ex-FC-Profi Matthias Scherz hatte sogar erklärt, als Rechsverteidiger könne das Kölner Eigengewächs zum A-Nationalspieler reifen.
Struber kommt zunächst einmal zu folgendem Schluss: “Das ist in mehrere Richtungen ein Spieler, der uns helfen kann. Im Moment auf dieser Position.” Für den einzigen gelernten Rechtsverteidiger im FC-Kader, Rasmus Carstensen, sind dies keine guten Nachrichten. Der Däne ist Stand jetzt klar hintendran – wie schon in der finalen Phase des Abstiegskampfes, ab Mitte März hatte Carstensen nur noch ein einziges Mal spielen dürfen (35 Minuten in Heidenheim).
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