Sechs Siege in sieben Testspielen und ein zurückgekehrter Glaube: Gerhard Struber hat nach der erfolgreichen Generalprobe des 1. FC Köln ein positives Vorbereitungsfazit gezogen. “Wir sind gerüstet”, ist der FC-Trainer überzeugt.
Aus dem Trainingslager in Bad Waltersdorf berichten Sonja Gauer und Martin Zenge
Am Sonntag bricht der 1. FC Köln seine Zelte in der Steiermark ab. Nach dem 3:2-Erfolg im Testspiel gegen Udinese Calcio endet das Trainingslager in Bad Waltersdorf mit einer letzten regenerativen Einheit, bevor die Geißböcke nach Wien reisen und aus der österreichischen Hauptstadt zurück nach Köln fliegen. Mit im Gepäck: das gute Gefühl, für den brisanten Liga-Auftakt gegen den Hamburger SV gerüstet zu sein.
“Wir sind richtig eng zusammengewachsen mit der Mannschaft, haben ein gutes Vertrauen aufgebaut und einen Glauben in das, was wir jeden Tag tun”, bilanziert Gerhard Struber nach fünf Vorbereitungswochen und schiebt versichernd nach: “Das spüre ich.”
Struber: “Wir haben Qualität”
Nach dem Abstieg ist das Zutrauen in die eigene Stärke eine ganz entscheidende Komponente, um Chancen auf die sofortige Bundesliga-Rückkehr zu haben – das weiß der neue Kölner Chefcoach. Deswegen hebt Struber nicht nur hervor, dass der FC “technisch und taktisch die notwendigen Schritte” gemacht habe. “Wir haben den Jungs auch ein Stück weit Hoffnung verpflanzt in die Birne”, freut sich der 47-Jährige. Die Spieler hätten festgestellt, „wie gut sie eigentlich sein können“.
Dabei kann Struber nach sechs Siegen in sieben Testspielen, mit aufgeholten Rückständen und vielen überzeugenden Phasen, zufrieden festhalten: “Wir müssen nicht künstlich etwas daherreden, die gelebte Realität zeigt uns: Wir haben Qualität, wir sind gerüstet. Jetzt geht’s darum, das mit in die Liga zu nehmen und dort mit viel Selbstvertrauen und Selbstverständnis aufzutreten.”
Wobei der FC-Trainer von der Generalprobe gegen Udinese Calcio noch einige Hausaufgaben mitgenommen hat. Beim Aufeinandertreffen mit dem italienischen Erstligisten, am Samstagnachmittag in Sankt Veit an der Glan, hatte der FC in den ersten 45 Minuten große Probleme. Die Kölner bekamen kaum Zugriff, konnten aus dem Spiel heraus keine Gefahr kreieren und lagen folgerichtig 0:2 hinten.
“In der ersten Halbzeit haben wir schon gesehen, dass wir Themen haben, wenn der Gegner flexibel im Aufbau ist. Wir haben uns schwergetan, ballorientiert mit der richtigen Intensität reinzukommen und Überzahl herzustellen”, mahnt Struber.
“Wenn wir einem Serie-A-Club Probleme bereiten…”
Doch: Die Anpassungen des Österreichers fruchteten. Nach dem schmeichelhaften Doppelschlag zum 2:2 übernahmen die Kölner nach der Pause die Kontrolle und verdienten sich den 3:2-Sieg. “Wir haben uns reingearbeitet”, lobt Struber: “Die Jungs sind mit dem Rückstand gut umgegangen und haben das Ding am Ende mit viel Widerstandsfähigkeit gedreht. Die brauchen wir, das ist eine sehr gute Erkenntnis.”
Die gelungene Generalprobe trug somit zur generellen Zufriedenheit des Trainers bei. “Wenn wir einem Serie-A-Club – so wie wir es in der zweiten Halbzeit gemacht haben – Probleme bereiten, sieht man, dass unser Weg stimmt. Wir hatten eine super Intensität und haben einfach gut gekickt miteinander.”
Insofern blickt der FC dem Zweitliga-Auftakt gegen den Hamburger SV am Freitagabend selbstbewusst entgegen, geht erhobenen Hauptes in das Favoriten-Duell. Die kurze Vorbereitung auf das Wiedersehen mit Steffen Baumgart beginnt nach dem freien Montag. Dienstagvormittag kehren Struber und seine Mannschaft ans Geißbockheim zurück.
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