Er kam von einer Leihe zurück und galt erneut als Streichkandidat: Doch Mathias Olesen ist direkt in seinem ersten Saisoneinsatz für den 1. FC Köln zum Matchwinner avanciert. Kann er sich, wie zu Beginn seiner FC-Zeit, im zweiten Anlauf durchsetzen?
Mathias Olesens Nominierung kam durchaus überraschend. Nachdem er bei den ersten beiden Zweitliga-Partien ohne Einsatzminute auf der Bank gesessen hatte, rutschte der Luxemburger aufgrund der Ausfälle von Eric Martel (gesperrt) und Dejan Ljubicic (Knieprobleme) in Gerhard Strubers Sandhausen-Startelf. Womit wohl selbst der Trainer nicht gerechnet hätte: Nach 120 Minuten hielt Olesen die Trophäe als “Man of the Match” in den Händen.
“Das ist auf jeden Fall schön”, sagte der 23-Jährige nach diesem vor allem für ihn persönlich spektakulären Pokal-Nachmittag und strahlte förmlich. Mit seinem Kopfballtor in der 116. Minute erlöste Olesen die Geißböcke, sorgte kurz vor dem Gang ins Elfmeterschießen für den Einzug in die zweite Runde.
Olesens gute Nervosität
“Es war ein bisschen wild im Strafraum. Ich habe einfach probiert, den Ball zu suchen – und dann habe ich ihn reingeköpft”, so seine simple Beschreibung dieses besonderen Moments. Schließlich traf Olesen in seinem 27. Einsatz zum ersten Mal für die FC-Profis. Zuvor hatte der Nationalspieler bereits Linton Mainas Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 aufgelegt.
Insofern lässt sich bedenkenlos festhalten, dass Struber mit Olesens erstmaliger Aufstellung ein glückliches Händchen bewiesen hat. Von seiner Nominierung erfahren hatte der Luxemburger am Vorabend. “Ich war etwas nervös”, gab er später dazu, “aber das ist auch gut, weil man dann fokussierter ist. Ich habe einfach probiert, ruhig mein Spiel zu machen.”
Wobei die Start-Chance im Pokal gewissermaßen ein Déjà-vu für Olesen war. Zum bislang letzten Mal in der ersten Elf gestanden hatte er beim Erstrunden-Duell der Vorsaison in Osnabrück, das ebenfalls 120 Minuten dauerte. Dabei hatte er per Vorlage auf Jeff Chabot auch seinen bis dato einzigen Scorer-Punkt gesammelt.
Anschließend war der Mittelfeldakteur nur noch sporadisch zum Einsatz gekommen und im Winter schließlich an den Schweizer Erstligisten Yverdon Sport verliehen worden. Das soll nun natürlich anders laufen. Mit welchem Ziel er zum FC zurückkehrt, hatte Olesen bereits im April im Interview mit GEISSBLOG erklärt: „Ich will mich beim FC durchsetzen, was ich noch nicht ganz geschafft habe.”
Ruthenbeck erinnert sich an FC-Wechsel
Es wäre nicht das erste Mal, dass sich Olesen erst im zweiten Anlauf beim FC behauptet. Sein ehemaliger U19-Trainer Stefan Ruthenbeck erzählte zuletzt im GEISSPOD, die Entwicklung des Ex-Trierers sei so “nicht abzusehen” gewesen. Denn: “Als wir ihn geholt haben, hatte er sich im ersten Probetraining nicht qualifiziert. Mathias kam aus einer Verletzung heraus und brauchte noch ein zweites Probetraining. Das war schon ein besonderer Weg“, erinnerte sich Ruthenbeck.
Soll dieser besondere Weg beim FC weitergehen, muss sich Olesen für einen neuen Vertrag empfehlen, sein aktuelles Arbeitspapier endet 2025. Die zwei Torbeteiligungen in Sandhausen waren gewiss ein Anfang. Sportchef Christian Keller bescheinigte dem Sechser genau wie dem zweiten Kölner Debüt-Torschützen Julian Pauli einen “sehr ordentlichen” Pokal-Auftritt – auf den diesmal mehr Spiele als nach dem Auftakt vor einem Jahr folgen sollen.
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