Stimmen zum Torfestival: “Es ist Leben in der Bude, wir können gewinnen!”

Der berühmte Knoten ist geplatzt. Mit dem 5:0 gegen Eintracht Braunschweig hat der 1. FC Köln am Samstagabend einen deutlichen ersten Sieg in dieser Zweitliga-Saison gefeiert. Die erleichterten Stimmen von Trainer Gerhard Struber und seinen Spielern.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Gauer, Martin Zenge und Marc L. Merten

Gerhard Struber

“Ich finde, dass wir es von der ersten Sekunde an geschafft haben, dem Gegner den Schneid abzukaufen. Wir haben Braunschweig unser Spiel aufgezwungen, ob das im Ballbesitz oder im Anlaufen war – wir waren in jeder Phase des Spiels immer einen Schritt voraus. Unsere Momente in der Balleroberung waren sehr dynamisch und synchron. Daraus sind viele Chancen und Tore entstanden. Das hat den Gegner ein Stück weit zermürbt und hat ihm nie das Gefühl gegeben, heute etwas herausschöpfen zu können. Das war heute unser Auftrag. Wir haben vieles in die Waagschale geworfen, meine Mannschaft hat sich den Sieg auch in dieser Höhe verdient.”

Christian Keller

„Für uns war es total wichtig, dass wir mal ein Spiel gewinnen. Wir haben auch schon die vorherigen Spiele über weite Strecken überlegen gestaltet, haben aber zu wenig Ertrag daraus gezogen. Heute waren wir auch sehr überlegen, haben endlich Ertrag daraus gezogen. Nichtsdestotrotz habe ich auch zwei, drei Szenen gesehen, wo wir echt unachtsam waren im Verteidigen. Ich denke unter anderem an die Fast-Elfmeter-Situation vor der Halbzeitpause. Das darf nicht passieren. Wenn du so drückend überlegen bist, kannst du den Gegner nicht mit so einer Unachtsamkeit fast wieder ins Spiel bringen. Es gibt genug, woran wir weiter arbeiten müssen.“

Leart Pacarada

“Wir hatten intern das Gefühl, dass wir vieles gar nicht so verkehrt gemacht haben in den letzten Wochen, es aber nicht in Ergebnisse ummünzen konnten. Dann einfach mal in der Kabine zu sitzen und sich nicht blöd anzugucken, sich nicht ‚warum‘ und ‚weshalb‘ fragen zu müssen, sondern mit einem klaren Sieg dazusitzen – das ist echt ein Gefühl, das wir gebraucht haben. Das gibt uns sicherlich Aufschwung. Wir haben von Minute eins an Intensität auf den Platz gebracht. Es hat uns gutgetan, dass wir relativ zügig getroffen haben. Wir wussten, dass der Gegner dann ins Struggeln kommt, und haben weitergemacht, haben die Chancen eiskalt genutzt – ein rundum ein gelungener Tag. Diesmal sind wir nicht in so einen ‚Auf-Nummer-sicher‘-Modus gekommen, sondern haben immer weiter draufgedrückt.“

Jan Thielmann

“Nach dem Saisonstart, den wir uns alle etwas anders vorgestellt hatten, tun der Sieg und die vielen Tore gut, geben Selbstvertrauen für die nächsten Wochen. Wir wussten, dass Braunschweig in den letzten Spielen immer mal wieder nicht so gut ausgesehen hat für einen Teil des Spiels. Deswegen mussten wir schauen, dass wir sie gar nicht erst ins Spiel kommen lassen, mussten vorne unsere Chancen nutzen – das ist uns heute gelungen. Ich glaube, in anderen Spielen hatten wir ähnlich viele Chancen und haben das eine oder andere Tor weniger gemacht. So kann es aussehen, wenn wir effektiv sind. Gewinnen tut immer gut – einfach zu wissen: Es ist Leben in der Bude, und wir können gewinnen. Das haben wir gezeigt.”

Braunschweig-Trainer Daniel Scherning

“Glückwunsch an Gerhard und den 1. FC Köln zu einem völlig verdienten Sieg, auch in dieser Höhe. Ich habe von meiner Mannschaft ein schwaches, desolates Zweitliga-Spiel gesehen. Es war ein Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaft. Da ging es schon um Elementares und Basics. Wenn ich sehe, dass wir acht Kilometer weniger gelaufen sind und 50 Sprints weniger als der Gegner machen, dann macht mich das sauer. Wir haben, seit ich hier bin, alles getan, um in dieser 2. Liga zu sein – das habe ich heute von meiner Mannschaft in keinster Weise gesehen. Deswegen bin ich enttäuscht über diese Leistung. Das war heute von allen, da schließe ich mich mit ein, zu wenig, um in einem Zweitliga-Spiel beim 1. FC Köln bestehen zu können.”