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Wirbel um FC-Tor: “Weiß nicht, was mich da geritten hat”

Timo Hübers köpfte zum 1:0 des 1. FC Köln gegen Eintracht Braunschweig ein. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)
Timo Hübers köpfte zum 1:0 des 1. FC Köln gegen Eintracht Braunschweig ein. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Beim 5:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig hat der 1. FC Köln erneut von seiner Standardstärke profitiert. Doch war Timo Hübers’ Treffer zum 1:0 überhaupt regulär? Die Gäste schimpften über die kuriose Ausführung des Eckballs.

“In keinster Weise” solle das eine Ausrede nach dem “auch in dieser Höhe” verdienen 5:0-Erfolg des 1. FC Köln gegen seine Eintracht sein. Doch Braunschweigs Trainer Daniel Scherning wunderte sich am Samstagabend durchaus über die Szene, die das Torfestival der Geißböcke eingeläutet hatte.

In der 26. Minute standen Leart Pacarada und Linton Maina, wie schon in den vergangenen Wochen also Duo, zu einem Eckstoß bereit. Pacarada, der sich den Ball zunächst zurechtgelegt hatte, tippte diesen kurz an. Das Spielgerät verließ den Viertelkreis, der Standard war vermeintlich ausgeführt – aber Maina nahm die Kugel noch einmal in die Hände und platzierte sie neu. Erst dann lief Pacarada am Ball vorbei und Maina flankte ins Zentrum, wo Timo Hübers zum 1:0 einköpfte.

“Da haben viele Augen danebengeschaut”

Eintrachts Fabio Kaufmann protestierte sofort, schon während der aus seiner Sicht doppelten Ausführung gestikulierte und schimpfte der Braunschweiger vehement. „Für mich war das ein klares Handspiel, anscheinend haben da viele Augen danebengeschaut“, beschwerte sich der Mittelfeldroutinier noch nach Abpfiff bei Sport1.

Trainer Scherning ging von einer absichtlichen Aktion des FC aus: “Jeder, der im Fußball arbeitet, kennt den Eckballtrick. Damit ist der Ball im Spiel – in der Hoffnung, dass es unser Spieler nicht merkt. Und schon hast du eine Zwei-gegen-eins-Situation”, erklärte der frühere Assistent von Steffen Baumgart.

https://twitter.com/DontTry97/status/1827420180743696764

Auch Scherning war sichtlich geladen, beschwerte sich lautstark und sah schließlich Gelb von Matthias Jöllenbeck. “Der Schiedsrichter meinte, dass die Ecke nicht angepfiffen war und er das Tor deswegen nicht zurückgenommen hat”, verriet der Gästecoach später und schob nach: “Das kann man sicherlich nicht nachprüfen, ob ein Schiedsrichter pfeift oder nicht, in einem Stadion, was 50.000 Zuschauer fasst. Die Entscheidung ist so gefallen, mich hat es aufgeregt – deswegen habe ich Gelb bekommen.”

Während es für Kaufmann “neu” war, dass der Schiedsrichter “den Eckstoß irgendwie freigeben muss”, beteuerte Pacarada nach dem hochverdienten 5:0-Erfolg, nicht bewusst gehandelt zu haben. “Auf dem Platz habe ich es gar nicht wahrgenommen”, versicherte der Kölner Linksverteidiger. Er sei daher auch “etwas überrascht” gewesen, “dass der Braunschwieger ein bisschen außer sich wahr”.

So reagiert Pacarada

Nach Ansicht der TV-Bilder gab Pacarada aber “ehrlicherweise” zu: “Es sieht schon so aus, als ob ich es bewusst mache. Ich kann sagen: Das war nicht so. Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat.” Was der FC-Profi hingegen wusste: “Ich hätte nicht böse sein können, wenn der Linienrichter gesagt hätte, dass es ein Abspiel war.” Anders als von Scherning vermutet, sei die Aktion allerdings “nicht einstudiert oder geplant” gewesen, sondern “einfach nur irgendeine Bewegung”.

Den Braunschweiger Trainer regte ohnehin noch mehr auf, was anschließend im Zentrum passierte, wo seine Mannschaft den Rückstand nicht verhindern konnte. “Die Ecke müssen wir einfach besser verteidigen. Das war eine klare Thematisierung letzte Woche, dass Hübers immer in diesen Raum kommt, dass wir ihn da aus dem Spiel nehmen und in seinem Ablauf blockieren müssen”, kritisierte Scherning. Wenn der Ball erst einmal in den Sechzehner segelt, zähle “alles, was davor war”, nicht mehr, schloss der 40-Jährige seine Analyse der umstrittenen Szene ab.

Sein Kölner Kollege Gerhard Struber wollte sich dem Vorgeplänkel indes gar nicht groß widmen, freute sich vielmehr über die “sehr guten Abläufe” im Strafraum. Der Österreicher lobte: “Wir haben uns freigeblockt und uns den Raum nicht nehmen lassen, den wir anlaufen wollten. Das hat Timo hervorragend gemacht.” So war der Weg frei zu Strubers erstem Heimsieg in Müngersdorf.

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