Aufreger um aberkanntes Tor: “Da geht es schon mal hoch her”

Die U19 des 1. FC Köln ist gegen Alemannia Aachen trotz zweimaliger Führung nicht über ein 2:2 (1:1) hinausgekommen. Dabei freuten sich die Geißböcke zwischenzeitlich schon über den Treffer zum vorentscheidenden 3:1 – doch der Unparteiische entschied anders.

Nach Abpfiff war die Aufregung groß. Nicht nur die Tatsache, dass Schiedsrichter Jan Bernstädt knapp zwei Minuten vor Ablauf der eigentlich vierminütigen Nachspielzeit abpfiff, erregte die Gemüter beim 1. FC Köln. Auch ein wohl spielentscheidender Pfiff des Unparteiischen in der 77. Minute sorgte, vor allem nach Studium der Videobilder, für Kopfschütteln.

Aufreger des Spiels

In der 77. Minute hätte das Spiel eine andere Wendung nehmen können. Der eingewechselte Chinedu Chukwukelu setzte sich am linken Strafraumeck durch und zog trocken mit dem linken Fuß ab. Sein Schuss landete im langen Eck am Pfosten, prallte von dort aus dem heraneilenden Aachener Abwehrspieler an den Oberschenkel und von diesem über die Aachener Torlinie.

Als die Geißböcke schon zum Jubel abdrehten, hob der Linienrichter die Fahne. Abseits! Eine klare Fehlentscheidung, die gefällt wurde, weil das Schiedsrichtergespann wohl davon ausging, dass der in der Nähe stehende Justin von der Hitz zuletzt am Ball war. Statt der 3:1-Führung kassierte der FC in der 85. Minute den 2:2-Ausgleich.

Ruthenbeck gesperrt

Co-Trainer Ahmet Kücükoglu, der für den gesperrten Stefan Ruthenbeck an der Seitenline saß, war nach Abpfiff wie vielen anderen FC-Beteiligten das Unverständnis ins Gesicht geschrieben. “Ich habe mir die Bilder gerade noch einmal angeschaut. Justin hat mit der Situation rein gar nichts zu tun.”

Die über das Spiel hinweg hitzige Atmosphäre an der Seitenlinie kommentierte Kücükoglu dagegen gelassen. “An der Seitenlinie geht es halt schon einmal hoch her. Das ist bei so einem engen Spiel dann vielleicht auch normal. Aber wir hatten uns gut im Griff – auch wenn es nicht immer einfach war.”

FC verliert wichtigen dritten Platz

Durch das Unentschieden ließ der FC zwei wichtige Punkte im Kampf um einen der ersten drei Plätze in der Vorrunde der DFB-Nachwuchsliga liegen. Da der 1. FC Kaiserslautern sein Heimspiel souverän mit 4:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden gewann, schob sich der Nachwuchs vom Betzenberg mit nunmehr zwölf Punkten in der Tabelle an den Geißböcken (zehn Punkte) vorbei auf Platz drei. 

Da die ersten beiden Plätze nach der jetzt abgeschlossen Hinspielserie wohl schon an Mönchengladbach und Leverkusen (19 und 16 Punkte) vergeben sein dürften, steht der FC nun unter Druck. Am nächsten Samstag steht die Auswärtspartie in Kaiserslautern auf dem Programm – und damit das direkte Duell um Kampf um Platz drei, der noch zur Qualifikation zur Endrunde um die Deutsche Meisterschaft reichen würde. Verstecken brauchen sich die Geißböcke jedoch nicht: Das Hinspiel gewann der FC deutlich mit 4:0.