Luca Waldschmidt hat beim Turniersieg in Bonn zwei der drei Tore des 1. FC Köln erzielt. Kann der Ex-Nationalspieler mit neuem Selbstvertrauen seinen verlorenen Stammplatz zurückerobern?
Beim Benefizturnier in Bonn musste Gerhard Struber auf seinen kompletten Mannschaftsrat verzichten. Timo Hübers wird nach seiner krankheitsbedingten Pause noch geschont, Jan Thielmann und Eric Martel weilen bei der U21-Nationalmannschaft, Florian Kainz und Mark Uth fehlen verletzt. Insofern benötigte der 1. FC Köln einen Kapitän, der nicht zur Führungsriege zählt.
Die Wahl fiel auf Luca Waldschmidt. Sowohl im Halbfinale gegen Fortuna Köln (2:0) als auch im Endspiel gegen Viktoria Köln (1:0) trug Waldschmidt die Binde. Die Tatsache, dass sich Struber in beiden Partien für den 28-Jährigen entschied und nicht durchwechselte, spricht dafür, dass er Waldschmidt ganz bewusst in die Verantwortung bringen wollte – um ihm nach einem persönlich eher ernüchternden Saisonstart zu signalisieren: Du bist wichtig.
Struber über Waldschmidt: “Tut ihm gut”
In der Sommervorbereitung war der Ex-Nationalspieler ein im wahrsten Sinne des Wortes zentraler Bestandteil der Struber-Offensive, als Zehner das Herzstück. In den ersten Zweitliga-Wochen hat Waldschmidt seinen Stammplatz allerdings verloren. Linton Maina und Dejan Ljubicic kommen als eine Art Doppelzehn über die Halbpositionen, dazu fungiert Denis Huseinbasic als zurückgezogener Spielmacher – und Waldschmidt nur noch als Joker.
In Bonn nutzte er die Abwesenheit vieler Startelf-Akteure nun, um mit zwei Toren auf sich aufmerksam zu machen. Im Halbfinale gegen Fortuna traf er sehenswert mit links ins lange Eck, im Finale gegen Viktoria war sein Elfmeter zum 1:0 der entscheidende Treffer.
“Natürlich gibt das Selbstvertrauen und tut ihm gut”, weiß Gerhard Struber, will den Turnier-Doppelpack allerdings auch nicht überbewerten. “Gleichzeitig sollte das auch unser Anspruch sein”, sagt der Trainer und fordert: “Ins Toreschießen zu kommen, sollte nicht überbewertet, sondern als etwas Normales angesehen werden. Deshalb war das okay, aber auch nicht mehr.”
Strubers Worte klingen nicht gerade, als hätte Waldschmidt große Pluspunkte gesammelt. Doch womöglich hilft dem Ex-Wolfsburger das dazugewonnene Selbstvertrauen dabei, sein Potenzial künftig im Pflichtspielbetrieb abzurufen.
Formstarke Konkurrenz im offensiven Mittelfeld
Um sich wieder einen Stammplatz zu erobern, müsste er wohl Maina oder Ljubicic von einer der beiden Zehnerpositionen verdrängen, in Bonn kam Waldschmidt vornehmlich über die linke Seite. Das Problem aus seiner Sicht: Gerade Maina und Ljubicic zählen aktuell zu den formstärksten FC-Profis. Trotz der Testspiel-Tore würde es verwundern, wenn der Turnier-Kapitän bei der nächsten Heimpartie gegen Magdeburg in Strubers Startelf rücken würde.
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