Die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln haben zum zehnten Mal in Folge ein Pflichtspiel gegen den VfL Wolfsburg verloren. Beim 1:5 (1:2) am Sonntagabend gingen die Geißböcke aber erstmals überhaupt gegen den Rekordmeister in Führung.
Zwei Minuten lang durften die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln von der Sensation träumen, lagen beim haushohen Favoriten und siebenfachen Meister VfL Wolfsburg mit 1:0 in Führung. Doch dann kam es wie erwartet und das Team von Daniel Weber kassierte am dritten Spieltag die zweite Niederlage.
Tore
25. Minute: Der FC begann durchaus mutig und ließ gegen den VfL, der am Mittwoch in den Playoffs der Champions League noch mit 7:0 bei der AC Florenz triumphiert hatte, wenig zu. Stattdessen nutzen die Kölnerinnen einen Patzer von Merle Frohms zur überraschenden Führung aus. Die Ex-Nationalkeeperin spielte einen unsauberen Pass auf Kathrin Hendrich, die wiederum nicht an den Ball kam, sondern Dora Zeller abräumte – Elfmeter! Neuzugang Nicole Billa verwandelte ganz cool und sorgte für das nicht mal unverdiente 1:0.
27. Minute: Doch die Wölfinnen schlugen umgehend zurück. Jule Brand zog in den FC-Strafraum, konnte von Adriana Achcinska nicht gebremst werden. Brand legte quer auf Alexandra Popp, die zum 1:1 einschob.
45. Minute: Noch vor dem Halbzeitpfiff drehte der VfL die Partie komplett. Lineth Beerensteyn flankte von rechts ins Zentrum, wo FC-Torhüterin Paula Hoppe wie schon in der Vorwoche keine gute Figur abgab. Die 18-Jährige war zwar am Ball, konnte die Hereingabe aber nur auf Lena Lattwein verlängern, die sich bedankte und zum 1:2 aus Kölner Sicht traf.
51. Minute: Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit versteckte sich der FC nicht – kassierte allerdings schnell Gegentor Nummer drei. Nach einer Ecke parierte Hoppe zunächst noch Popps Kopfball, doch Brand staubte zum 1:3 ab. Die Vorentscheidung.
68. Minute: Das 1:4 war dann quasi eine Kopie des unglaublichen Treffers, den die FC-Männer am Samstag in Düsseldorf zum 2:2 kassiert hatten. Lynn Wilms wollte von der rechten Seite eigentlich flanken, aber die Hereingabe entpuppte sich als Torschuss, landete im linken oberen Eck. Hoppe war wie am Vortag Jonas Urbig machtlos.
84. Minute: Es wurde noch deutlicher. Hoppe hechtete vergeblich nach einem Eckball, diesmal war Beerensteyn die Nutznießerin und erhöhte auf 1:5.
Personal
So spielte der FC: Hoppe – Matysik (72. Donhauser), Hechler, Agrez, Gerhardt – Ziemer, Achcinska, Feiersinger – Leimenstoll (60. Vogt), Billa (46. Bienz), Zeller (86. Imping)
Zur Aufstellung: Im Vergleich zum 2:2 gegen Essen nahm Weber nur eine Startelf-Änderung vor, Sara Agrez ersetzte Kapitänin Celina Degen. Torschützin Billa musste zur Pause raus, nachdem sie in der Schlussphase der ersten Halbzeit am Kopf getroffen worden war. Noch bitterer: Sylwia Matysik wurde unter Tränen ausgewechselt, nachdem Popp auf ihre Achillessehne gefallen war.
Fazit
Der 1. FC Köln hat sich bei den Wölfinnen schon deutlich schlechter verkauft als am Sonntagabend, hätte ein gnädigeres Ergebnis verdient gehabt und wird speziell aus der über weite Strecken starken ersten Halbzeit samt zwischenzeitlicher Führung Mut schöpfen können. Mit individuellen Patzern wie beim 2:1 oder 5:1 des VfL lässt sich gegen den Branchenriesen natürlich nichts Zählbares holen. Doch dass der weiterhin sieglose FC seine Punkte gegen andere Teams als Wolfsburg ergattern muss, war gewiss keine neue Erkenntnis.
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