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Nach Schwäbe-Kritik: “Das gilt immer!” Jetzt widerspricht Keller

Die FC-Geschäftsführer Christian Keller und Philipp Türoff beim Stammtisch am Dienstagabend. (Foto: GEISSBLOG)
Die FC-Geschäftsführer Christian Keller und Philipp Türoff beim Stammtisch am Dienstagabend. (Foto: GEISSBLOG)

Kein Leistungsprinzip? Sportchef Christian Keller reagiert auf die Andeutungen von Marvin Schwäbe und macht klar: Jonas Urbig steht beim 1. FC Köln zwischen den Pfosten, weil er “die Nase ein Stück weit vorne” hat.

Vom DFB-Kandidaten zur Nummer zwei in der 2. Liga. Marvin Schwäbe war in der vergangenen Saison einer der wenigen stabilen Profis des 1. FC Köln, ist nun aber der größte Verlierer des Abstiegs. Am Montag brachte er seine Frustration in einem Interview mit dem Kicker erstmals öffentlich zum Ausdruck (der GEISSBLOG berichtete).

Die Kurzfassung: Schwäbe dementiert, dass er – wie vom Club immer wieder erwähnt – definitiv gehen wollte und stellt daher infrage, ob im Tor der Geißböcke das Leistungsprinzip gilt. Schließlich war Eigengewächs Jonas Urbig von den FC-Verantwortlichen schon vor Vorbereitungsbeginn – und eben mit Verweis auf Schwäbes Wechselwunsch – zur neuen Nummer eins ernannt worden.

Keller: “…und das ist Jonas”

Wie reagiert Christian Keller auf die brisanten Aussagen des Ex-Stammkeepers? Mit einem klaren Konter: “Es gilt immer das Leistungsprinzip. Immer, auf jeder Position”, erklärte der FC-Geschäftsführer am Dienstagabend beim Mitgliederstammtisch im RheinEnergieStadion und schob nach: “Auch jetzt auf der Torhüterposition.” Spätestens seit Saisonbeginn.

Keller betonte: “Es steht der Torhüter im Tor, der aufgrund der Leistung die Nase vorne hat.” Durch Urbigs Rückkehr von der Fürth-Leihe und Schwäbes Verbleib trotz des Abstiegs befinde sich der FC in einer “totalen Luxussituation, weil wir zwei sehr gute Torhüter auf sehr gutem Niveau haben”. Kölns Sportchef ließ ein für Schwäbe schmerzvolles “Aber” folgen: “Einer hat die Nase ein Stück weit vorne, und das ist der Jonas. Das hat nichts mit Kellers Gnaden oder Trainers Gnaden zu tun.“

Es ist immer relevant, dass der Impuls vom Spieler ausgeht. Wir sagen nicht: ‚Du musst dahingehen!‘

Christian Keller

Dass Schwäbe dem FC widersprochen hat, was den frühzeitig hinterlegten Wechselwunsch angeht, kommentierte Keller nicht. Er wolle nicht nach außen tragen, “was wir unter vier oder sechs Augen mit einem Spieler besprechen”. Doch offenbar bleibt der 45-Jährige bei der vom Club stets wiederholten Version, dass das Lager des Torhüters noch vor dem Abstieg angekündigt hatte, im Zweitliga-Fall einen Transfer anzustreben.

“Bei Marvin sind die Sachverhalte sehr klar kommuniziert”, erklärte Keller: “Wäre eine gangbare Option gekommen, die für Marvin und uns total interessant gewesen wäre, wären wir sicherlich zu einer Einigung gekommen. Das war aber nicht der Fall. Es gab keine Option, die dem Spieler komplett zugesagt hat.”

“Verwunderlich, weil er ein sehr guter Torwart ist”

Einen verdienten Profi zum Abgang zu drängen, kam für den FC nicht infrage: “Es ist immer relevant, dass der Impuls vom Spieler ausgeht. Wir sagen nicht: ‚Du musst dahingehen!‘ Unabhängig davon, ob das für uns vielleicht vorteilhaft wäre. Das ist ein partnerschaftliches Miteinander, wo man sich über Anfragen austauscht.”

Doch attraktive Offerten seien eben nicht eingegangen. “Es war nichts da, das für Marvin sehr interessant war”, bekräftigte Keller noch einmal, meinte zudem: “Auch wenn das verwunderlich ist, weil er ein sehr guter Torwart ist.”

Laut Schwäbe selbst habe es nur “sporadische Gespräche” mit anderen Vereinen gegeben. “Am Ende ist es nicht zu einem Wechsel gekommen”, so der 29-Jährige im Kicker, und: “Das hatte verschiedene Gründe. Unter anderem deshalb habe ich mich in gewissen Bereichen neu aufgestellt – etwa meine Beratersituation verändert.” Inzwischen wird der Torhüter nicht mehr von Ex-Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger, sondern wieder (wie schon von 2014 bis 2018) von Jörg Neblung vertreten.

Dementsprechend war klar für mich, dass ich nicht einfach sage: Ich gehe definitiv.

Marvin Schwäbe

Im Zuge dieses Beraterwechsels brach Schwäbe sein Schweigen, erklärte im erwähnten Interview unter anderem: “Vor dieser Saison habe ich von verschiedenen Seiten erfahren, dass ich ins zweite Glied rücken soll und Jonas Urbig die Nummer eins wird. Das war für mich natürlich extrem bitter, gerade wenn man ans Leistungsprinzip glaubt. Nachdem klar war, wie die Situation ist, habe ich verständlicherweise Alternativen eruiert.”

Und: “Ich weiß natürlich, was ich am 1. FC Köln habe und dass ich hier zum Bundesligaspieler gereift bin. Dementsprechend war klar für mich, dass ich nicht einfach sage: Ich gehe definitiv. So, wie es jetzt ist, ist es natürlich nicht zufriedenstellend.” Laut Keller bleibt Schwäbe die Chance, mit überzeugenden Leistungen wieder an Urbig vorbeizuziehen.

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