fbpx

“Wie gemacht dazu”: Keller-Machtwort bei umstrittener FC-Personalie

Jan Thielmann führte den 1. FC Köln auf Schalke erstmals als Kapitän an. (Foto: Bucco)
Jan Thielmann führte den 1. FC Köln auf Schalke erstmals als Kapitän an. (Foto: Bucco)

Jan Thielmann soll beim 1. FC Köln zu einem der besten Rechtsverteidiger Deutschlands reifen. Sport-Geschäftsführer Christian Keller erklärt, warum die Geißböcke den früheren Flügelstürmer dauerhaft in der Abwehr sehen.

Dass Jan Thielmann für den 1. FC Köln sportlich von großer Bedeutung ist, hinterfragte wohl keiner der rund 400 am Dienstagabend im RheineEnergieStadion anwesenden Fans. Die aktuelle Position des 22-Jährigen allerdings lieferte beim Mitgliederstammtisch reichlich Stoff für Diskussionen.

Soll Gerhard Struber den gelernten Offensivakteur, trotz defensiver Wackler in den ersten Wochen der Saison, weiterhin als Rechtsverteidiger aufbieten? Christian Keller ist überzeugt: Ja! “Wenn Jan sich da festspielt und noch ein paar Entwicklungsschritte macht, glaube ich wirklich, dass er ein sehr, sehr guter Rechtsverteidiger im nationalen Vergleich werden kann”, erklärte der Sportchef.

Warum Thielmann Rechtsverteidiger bleiben soll

Begonnen hatte das Experiment bereits unter Steffen Baumgart, der Thielmann im Spielverlauf mehrfach aus dem Mittelfeld in die Viererkette beordert hatte. Unter Timo Schultz startete das Eigengewächs dann viermal rechts hinten. Und Gerhard Struber setzte den Allrounder schon in der Vorbereitung ausnahmslos als Rechtsverteidiger ein. In der 2. Liga sowie im DFB-Pokal hat Thielmann hier bislang jede Minute bestritten.

“Er kann die Position spielen”, beantwortete Keller am Dienstag eine von Skepsis geprägte Fan-Frage und führte aus: “Jan kann besonders viele seiner Qualitäten auf den Platz bringen, wenn er seine Dynamik ausspielen kann – die hohe Intensität, die er gehen kann. Dazu ist die Rechtsverteidiger-Position grundsätzlich wie gemacht. Er hat viel Raum vor sich, kann den Ball treiben und hat mehr Zeit für die Entscheidungsfindung. Gleichzeitig ist er griffig gegen den Ball.” Demzufolge bringe Thielmann für diese Rolle “ganz, ganz viel” mit. Nicht umsonst habe ihn auch U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo schon mehrfach in der Defensive eingesetzt.

Wir haben gar keinen Spieler, der keine Herausforderungen mehr in seinem Spiel hat und sich nicht weiterentwickeln könnte.

Christian Keller

Wobei Keller einräumte: “Jan hat die Position noch nicht so oft gespielt, deshalb ist die eine oder andere taktische Unsicherheit drin.” Insbesondere, “wenn du ein Offensivspieler bist und dann in die Defensive kommst, ist es so, dass du gegen den Ball ein paar Herausforderungen hast”. Aber: Dies bessere sich eben nur, “indem man die Position öfter spielt und dadurch Situationen besser antizipieren kann”, ließ Keller anklingen, dass der FC an der durchaus umstrittenen Positionswahl festhalten wird.

Zumal der Geschäftsführer findet, dass Thielmann seine defensiven Probleme “schon deutlich reduziert hat”. Und überhaupt: “Wir haben gar keinen Spieler, der keine Herausforderungen mehr in seinem Spiel hat und sich nicht weiterentwickeln könnte. Insofern bin ich sehr einverstanden damit, wie Jan es bisher gemacht hat.”

Keller “total glücklich, dass Jan da ist”

Zur Wahrheit gehört natürlich auch: Es fehlen die Alternativen. Der einzige gelernte Rechtsverteidiger im Kölner Kader, der fest aus Genk verpflichtete Rasmus Carstensen, kann derzeit nicht an seine vielversprechenden Anfangsmonate vor einem Jahr anknüpfen, stand in der 2. Liga noch keine Minute auf dem Rasen.

“Grundsätzlich soll auf jeder Position der spielen, der auf dieser Position aktuell am besten ist”, betonte Keller und schob nach: “Jan ist momentan einen Schritt vor Rasmus.” Als weitere Optionen nannte der 45-Jährige die Youngsters Meiko Wäschenbach, eigentlich Sechser, und Julian Pauli, eigentlich Innenverteidiger. “Aber momentan hat Jan die Nase vorne.”

Keller nutzte die Gelegenheit, um ein regelrechtes Plädoyer für Thielmann zu halten, hob dessen Debüt als Kapitän auf Schalke hervor: “Wenn so ein junger Kerl unsere sehr, sehr junge Mannschaft vor 61.000 Fans aufs Feld führt, viel kommuniziert, seine Mitspieler aufbaut und beispielsweise einen Ele Bakatukanda an die Hand nimmt – da muss ich doch sagen, dass ich total glücklich bin, dass Jan da ist. Er ist für uns ein ganz wichtiger Spieler. Egal, auf welcher Position.” Da widersprach dem FC-Sportchef niemand.

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN

DISKUTIER MIT!

Willkommen im Kommentarbereich des GEISSBLOG!
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
51 Kommentare
Neueste
Älteste Meistbewertete
Inline-Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
51
0
Diskutier mit & schreib einen Kommentar!x