Der Countdown läuft, in einer Woche lädt Lukas Podolski zu seinem großen “Danke-Spiel” ins RheinEnergieStadion. Mit dabei sind auch aktuelle Akteure des 1. FC Köln. So sieht die Club-Legende die sportliche Situation der Geißböcke.
Wenn Lukas Podolski am 10. Oktober ein letztes Mal in Müngersdorf aufläuft, um sich zumindest auf dem Rasen von den Fans des 1. FC Köln zu verabschieden, liegt sein erstes Spiel im RheinEnergieStadion genau 7628 Tage – 20 Jahre und zehneinhalb Monate – zurück.
Als 18-Jähriger hatte das Kölner Eigengewächs für die FC-Profis debütiert, am 22. November 2003 gegen den Hamburger SV. Bei der damaligen 0:1-Niederlage in der Bundesliga hatte mit Alexander Voigt neben Podolski nur ein anderer dem eigenen Nachwuchs entsprungener Spieler auf dem Rasen gestanden, mit Florian Kringe lediglich ein weiterer U23-Akteur.
Podolski: “Ob es reicht, um aufzusteigen…”
Ganz anders sehen die aktuellen Aufstellungen aus: MIt Jonas Urbig, Julian Pauli, Jan Thielmann, Tim Lemperle und Damion Downs zählen fünf Eigengewächse zu Gerhard Strubers Stammpersonal. Mit Eric Martel kommt noch ein weitrerer erst 22-jähriger Youngster hinzu.
“Es ist positiv, dass so viele Jugendspieler mitspielen und überzeugen. Der Weg mit den Jungen ist ein geiler Weg”, freut sich Podolski vor seinem “Danke-Spiel”, dass so viele FC-Talente den Sprung zu den Profis geschafft haben. Wenngleich er ergänzt: “Ob es reicht, um aufzusteigen, werden wir am Ende erfahren.”
In den letzten zehn, fünfzehn Jahren wurde immer draufgehauen. Man muss doch was Positives mitnehmen.
Lukas POdolski
Auch wenn aus den vergangenen drei Partien gegen Magdeburg (1:2), Düsseldorf (2:2) und Karlsruhe (4:4) nur zwei Punkte geholt wurden, war für den Weltmeister von 2014 längst nicht alles schlecht. “Die letzten drei Spiele waren okay”, meint Podolski: “Natürlich, wenn du gut gespielt, aber nicht gewonnen hast, machst du dir Sorgen.” Doch: “Es ist noch früh in der Saison. Da kann noch alles passieren. Es wird hart bis zum Ende.”
Der 39-Jährige appelliert, nicht zu hart mit der jungen FC-Mannschaft ins Gericht zu gehen. “In den letzten zehn, fünfzehn Jahren wurde immer draufgehauen. Man muss doch was Positives mitnehmen”, fordert Podolski. Klar hätten zuletzt die passenden Ergebnisse gefehlt, der Fußball allerdings sei alles andere als “katastrophal” gewesen. “Vielleicht müsste man etwas weniger offensiv spielen und mehr die Defensive stabilisieren. Aber die Qualität in der Offensive haben wir. Das zeigen die Jungs.”
Podolski vermisst “Spieler, der ankurbelt”
Bei aller Freude über den Weg mit den eigenen Talenten gibt er ebenfalls zu bedenken: “Vielleicht fehlt ein bisschen Erfahrung. Ein Spieler, der die Mannschaft ankurbelt, der die Stimmung mit ankurbelt, der auch mal aneckt, der aber auch mal das Spiel beruhigt.”
Daher blickt der Profi von Gornik Zabrze wie wohl jeder FC-Fan gespannt dem Winter entgegen. “Ich habe gehört, dass es finanzielle Mittel gibt, um Transfers zu machen”, sagt Podolski. “Dann schauen wir mal, was in der Rückrunde passiert.”
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