Vor dem schwierigen Auswärtsspiel bei Hertha BSC stellt sich beim 1. FC Köln die Torhüter-Frage. Bleibt Marvin Schwäbe nach seinem Comeback im DFB-Pokal zwischen den Pfosten? Kapitän Timo Hübers ist voll des Lobes für den Ex-Stammkeeper.
Im Grunde war seit Montagnachmittag – seit Gerhard Struber verkündet hatte, dass gegen Holstein Kiel nicht Jonas Urbig, sondern Marvin Schwäbe im Tor des 1. FC Köln stehen wird – klar, welche Frage nach der Pokal-Partie auf den Trainer zukommen würde. Beantworten wollte Struber diese Frage – nach dem weiteren Vorgehen im Kölner Kasten – allerdings partout nicht.
Lob verteilte der Österreicher an beide Torhüter, darüber hinaus sagte er: “Wir werden sehen, wie sich die Situation entwickelt.” Fakt ist damit lediglich: Der FC hat vor dem eminent wichtigen Zweitliga-Spiel bei Hertha BSC (Samstag, 20.30 Uhr) eine Keeper-Diskussion.
Struber: “Weiß, was ich an ihm habe”
Urbig gilt als größtes Torhüter-Talent des deutschen Fußballs, als künftiger Nationaltorwart und gegebenenfalls auch als Kandidat für einen dicken FC-Transfer. Doch Struber braucht im Hier und Jetzt weitere Erfolgserlebnisse, das Weiterkommen im Pokal ändert nichts an Platz zwölf in der Liga.
Nach dem Achtelfinal-Einzug gegen Kiel sagte er der Sportschau über Schwäbe: “Seine Haltung und Präsenz, diese Ausstrahlung zusammen mit der Abwehr – das war mit sein Beitrag, dass das Spiel in diese Richtung gegangen ist. Ich weiß, was ich und die Mannschaft an diesem Torhüter haben.”
Die Kölner Defensive brachte am Dienstagabend eine ganz andere Energie als zuletzt auf den Platz, feierte sich gemeinsam für gelungene Tacklings ab. Ob dies an Schwäbe, an der neu formierten Dreierkette oder einer Melange aus beidem lag, lässt sich nur vermuten. Rein spekulativ ist zudem, ob der FC mit Urbig dasselbe Bild abgegeben hätte.
Schwäbe: “Noch mal enger zusammengerückt”
Dass der Abwehrverbund mit dem 29-jährigen Schlussmann sowie den Innenverteidigern Timo Hübers, Dominique Heintz und Julian Pauli gemeinsam stabil auftrat, lässt sich allerdings nicht wegdiskutieren. “Wir wussten, dass es in den letzten Wochen nicht ganz so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt hatten. Dementsprechend sind wir noch mal enger zusammengerückt, haben geguckt, dass wir uns gegenseitig pushen und nach vorne treiben”, erklärte Schwäbe.
Kapitän Hübers bescheinigte dem Torhüter derweil eine “sehr gute” Leistung. Der Abwehrchef klang, als hätte er nichts dagegen, wenn die ehemalige Nummer eins (die eigentlich einen Winter-Wechsel anstreben soll) auch am Samstag im Berliner Olympiastadion zwischen den Pfosten stehen würde: “Marvin und ich sind im gleichen Jahr zum FC gekommen, wir haben zusammen eine richtig gute Zeit gehabt. Jetzt hat er ein super Spiel gemacht, ich habe mich für ihn gefreut. Es macht Spaß, mit ihm zu spielen.“
Wobei dies mit Urbig natürlich nicht anders aussehen muss. Der von Top-Clubs umworbene 20-Jährige agiert seit seinem Auftakt-Patzer beim 1:2 gegen den Hamburger SV quasi fehlerlos, hatte eigentlich keinen Grund für einen Wechsel geliefert. Doch womöglich profitieren die Geißböcke aktuell mehr von Schwäbes Routine als von Urbigs immensem Talent.
Es ist wohl genau diese Frage, die Struber nun beantworten muss. Falls er es für sich selbst nicht schon getan hat. Egal, wie seine Entscheidung ausfällt: Sie wird brisant sein und dürfte heiß diskutiert werden.
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