Beim 1. FC Köln läuft die Aufarbeitung des Darmstadt-Debakels. Die Spieler haben sich bereits am Freitagabend ein schnelles Abhaken der Klatsche gewünscht, dürften diesbezüglich aber enttäuscht werden.
Es herrscht reichlich Redebedarf beim 1. FC Köln. Schon unmittelbar nach dem 1:5 in Darmstadt hatte Christian Keller mit den Worten “Es wird noch richtig laut werden” eine deutliche Aussprache angekündigt. Daran anknüpfend begann das eigentlich für 10 Uhr angesetzte Training am Samstagvormittag mit gut zweistündiger Verspätung (der GEISSBLOG berichtete). Man hatte sich also Zeit genommen für die erste Krisensitzung der Saison.
Doch auch damit war es nicht getan. Nach der 80-minütigen Ersatzspieler-Einheit standen noch auf dem Rasen die nächsten Gesprächsrunden an. Chefcoach Gerhard Struber, während des Trainings in sich gekehrt und ausschließlich in einer Beobachterrolle, tauschte sich zunächst mit Assistent Thomas Hickersberger aus. Parallel diskutierte Sportboss Christian Keller eifrig mit dem zweiten Co-Trainer Bernd Eibler.
Hübers will keine “Köpfe klein hacken” – Keller bemängelt Haltung
Nach einer Viertelstunde schloss sich dann das Trainerteam zusammen. Und kurz darauf standen, quasi zum Abschluss, Keller und Struber noch gut zehn Minuten an der Bande, um die Aufarbeitung fortzusetzen. Es war nicht zu übersehen, dass der FC mit dem 1:5 in Darmstadt eine Pleite erlebt hatte, nach der es sich nicht einfach in den Alltag zurückkehren lässt.
Es hilft nicht, eine Grundsatzanalyse zu machen oder uns die Köpfe klein zu hacken.
Timo Hübers
Dabei hatte Timo Hübers am Vorabend noch für einen vergleichsweise harmlosen Umgang mit der dritthöchsten Niederlage der Kölner Zweitliga-Historie geworben. “Wir haben uns schon das eine oder andere zu sagen”, hatte der FC-Kapitän zwar erklärt, aber dennoch gelte: “Nächsten Freitag gibt es ein neues Spiel und eine neue Chance auf drei Punkte. Da hilft es nicht, eine Grundsatzanalyse zu machen oder uns die Köpfe klein zu hacken. Wir müssen schnell abhaken, alles ehrlich ansprechen und analysieren, dann die Lehren daraus ziehen und hoffentlich ein ganz anderes Gesicht zeigen.”
Auch Leart Pacarada hielt es für “nicht produktiv, uns die ganze Woche mit diesem Spiel zu beschäftigen”. Man könne sich “sicher sein, dass das Spiel mal gehörig analysiert wird, und zwar von A bis Z – aber auch schnellstmöglich”. Dann müsse die Klatsche raus aus den Köpfen.
Kellers Bekenntnis, die Leistung habe sich angesichts der zu wünschen lassenden Haltung der Spieler angekündigt (der GEISSBLOG berichtete), dürfte ein schnelles Abhaken der Pleite aber wohl kaum zulassen. Die bedröppelten Mienen nach der XXL-Aussprache am Samstag – ob beim Ersatzspieler-Training, bei Fan-Fotos oder auf dem Weg zum Auto – deuteten bereits auf eine schonungslose Sitzung hinter verschlossenen Türen hin.
Die außergewöhnliche Niederlage dürfte den FC also sehr wohl noch begleiten und auch weiterhin für Redebedarf sorgen. Doch zunächst mal konnte jeder das Geschehene und Gesagte sacken lassen: Der Sonntag war trainingsfrei, am Montagnachmittag beginnt die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Paderborn (Freitag, 18.30 Uhr).
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!