Davie Selke hat in einem Podcast auf seinen Wechsel vom 1. FC Köln zum Hamburger SV zurückgeblickt. Finanziell hat sich der Transfer für den Angreifer offenbar nicht gelohnt.
Obwohl der 1. FC Köln und Davie Selke im vergangenen Sommer getrennte Wege gegangen sind, haben beide Parteien nach wie vor das gleiche Ziel: den Aufstieg in die Bundesliga. Und beide hinken diesem derzeit hinterher – die Geißböcke als Tabellensiebter, Selkes HSV mit einem Punkt mehr auf Rang fünf.
Im Podcast Copa TS zeigt sich der 29-Jährige nun dennoch vom Aufstieg seines Clubs überzeugt, will keinerlei negative Gedanken zulassen. Doch auch dem FC drückt Selke weiterhin die Daumen. Auf die Frage nach einem Lieblingsclub unter seinen früheren Stationen sagt der Stürmer prompt: „Köln war eine geile Zeit für mich. Mit den Jungs ist man noch verbunden. Obwohl wir Konkurrenten sind, schaut man schon, wie Köln gespielt hat.“
Selke: HSV “sportlich die spannendste” Option
Sein Abschied vom FC war im vergangenen Sommer ein bestimmendes Thema gewesen. Selke hatte sich verpokert: Erst hatte er ein für Zweitliga-Verhältnisse top dotiertes Angebot der Geißböcke nicht angenommen. Und als er dann doch hatte bleiben wollen, war die Tür beim FC zu.
“Es war ein turbulenter Transfer-Sommer für mich, ich habe verschiedene Optionen abgewägt”, sagt Selke jetzt rückblickend. Dabei sei der HSV für ihn „sportlich die spannendste“ gewesen. Aus finanzieller Sicht stellte sich die Lage aber offenbar anders dar. Angesprochen auf die weiteren Offerten, verrät der gebürtige Schwabe: “Alle waren lukrativer als der HSV.“
Allerdings hätte Selke wohl bei keinem anderen Club mit zwei ehemaligen Weggefährten zusammenarbeiten können: HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz war einst sein Trainer in der U21-Nationalmannschaft des DFB gewesen und seine Verbindung zu Steffen Baumgart ist hinlänglich bekannt.
Schon nach Köln war Selke im Januar 2022 nicht zuletzt wegen Baumgart gewechselt. “Er ist ein wichtiger Trainer für mich, weil er vereint, was ich brauche: Ehrlichkeit, Authentizität und ein großes Fußballverständnis”, erklärt der Ex-FC-Stürmer und ergänzt bezüglich seines HSV-Wechsels: “Er hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich hergekommen bin. Ich weiß nicht, ob ich zum HSV gekommen wäre, wenn er nicht Trainer gewesen wäre, ob dann die Anfrage gekommen wäre.”
Zwei entscheidende Minuten mit Baumgart
Trotz der guten Zusammenarbeit in Köln sei es für ihn im Sommer “nicht klar” gewesen, dass sich Baumgart bei ihm melden würde. Doch nachdem sich das Kapitel FC geschlossen hatte, ging alles ganz schnell: “Als er angerufen hat, war es lustig, weil wir gar nicht viel gesprochen haben. Das Gespräch ging vielleicht zwei Minuten”, so Selke. “Und, hast du Bock?”, mehr habe Baumgart nicht fragen müssen, um sein Feuer zu entfachen.
In bislang 14 Pflichtspielen für den HSV hat Selke sieben Tore erzielt. Für den FC hatte der Angreifer elfmal in 38 Partien getroffen. Und einer dieser Treffer hatte ihm eine besondere Belohnung eingebracht, wie er im Podcast erzählt – ein Bützchen.
“Ich habe ein wichtiges Tor gemacht und bin in Köln essen gegangen. Da hat mir ein wildfremder Mann einen Kuss auf die Backe gegeben.” Die Offenheit der Menschen sei zunächst mal “ein richtiger Kulturschock” für ihn gewesen. Aber nach gut eineinhalb Jahren in der Stadt möchte Selke auch festhalten: “Die Menschen machen Köln schön.”
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