Beim 1:0-Sieg in Münster hat der 1. FC Köln frühzeitig seinen Kapitän verloren. Doch Eric Martel ist nach Timo Hübers’ verletzungsbedingter Auswechslung am Freitagabend gleich doppelt in die Bresche gesprungen.
Im Preußenstadion war noch nicht an Tore zu denken, da hatte Timo Hübers schon zwei Treffer kassiert. Bereits nach drei Minuten, beim ersten Eckball der Münsteraner, war der Kapitän des 1. FC Köln mit Joshua Mees zusammengestoßen. Gut 20 Minuten später, nach seinem zweiten Kopftreffer, musste Hübers dann vorzeitig in die Kabine geleitet werden.
Es war erneut Mees, der nach einem Zweikampf auf der linken Außenbahn unglücklich auf dem Kölner Abwehrchef landete. Hübers wirkte benommen, wurde rund zwei Minuten auf dem Platz behandelt und verließ diesen schließlich. Begleitet von Physiotherapeut Daniel Schütz verschwand der 28-Jährige in den Katakomben, fasste sich immer wieder an den schmerzenden Kopf.
Hübers erleidet Gehirnerschütterung
Später bestätigte Gerhard Struber die naheliegende Diagnose: “Hübi hat eine Gehirnerschütterung.” Immerhin war der FC-Kapitän nach Abpfiff wieder auf den Beinen, fühlte sich inzwischen weitaus besser. Dennoch werden die Geißböcke nun wohl von Tag zu Tag schauen müssen, was Hübers’ Rückkehr auf den Rasen angeht.
Für ihn eingewechselt wurde am Freitagabend nicht der einzige gelernte Innenverteidiger auf der Bank, Youngster Elias Bakatukanda, sondern Mathias Olesen. Während der Luxemburger auf die Sechs neben Denis Huseinbasic rückte, übernahm Eric Martel sowohl die Kapitänsbinde als auch Hübers’ Posten im Abwehrzentrum. “Wir haben in unserem Setting etwas verändern müssen”, sagte Struber und lobte zugleich: “Die Jungs haben stabil gestanden, haben wenig zugelassen.”
Martel: “Kenne die Aufgaben von früher”
Nicht zuletzt dank Aushilfs-Abwehrchef Martel, der auf der ungewohnten Postion über jeden Zweifel erhaben war. 67 Prozent gewonnene Zweikämpfe und 91 Prozent angekommene Pässe sprachen für eine äußerst souveräne Leistung des 22-Jährigen.
Martel selbst erinnerte: „Gegen Hertha musste ich in den letzten zehn Minuten auch schon nach hinten wandern.” Dort hatte Dominique Heintz rausgemusst. Zudem verriet er: “Ich kenne die Aufgaben von früher, habe das schon in der Jugend gespielt. Deswegen weiß ich, was da auf mich zukommt, was mein Job ist.“
Das Kapitänsamt war ebenfalls nichts Neues für Martel, der seit dieser Saison die deutsche U21-Nationalmannschaft anführt. Allerdings trug das Mitglied des Kölner Mannschaftsrates in Münster erstmals in einem Pflichtspiel die FC-Binde: “Das ist eine Riesenehre für mich”, strahlte der gebürtige Straubinger anschließend, freute sich über einen “perfekten Einstand” in dieser Funktion. Martel, schon in den vergangenen Wochen ein stetiger Einpeitscher, überzeugte an diesem Abend in beiden Aushilfsrollen.
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