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“Kann mich auf ihn verlassen”: Greift Struber auf Baumgart-Experiment zurück?

Florian Kainz spielt gegen Groningen auf der Sechs. (Foto: Bucco)
Florian Kainz spielte gegen Groningen auf der Sechs. (Foto: Bucco)

Florian Kainz hat beim 1:1 gegen Groningen auf einer ungewohnten, aber nicht gänzlich neuen Position Spielpraxis gesammelt. Wie bereits unter Ex-Coach Steffen Baumgart lief der Österreicher als Sechser auf. Führt Gerhard Struber dieses Experiment fort?

Angesichts der Personallage war schon vor dem Testspiel gegen Groningen klar gewesen, dass Gerhard Struber etwas Neues ausprobieren würde. Da der Trainer des 1. FC Köln gegen den niederländischen Erstligisten auf seine Nationalspieler verzichten musste, galt es unter anderem, das Mittelfeldzentrum neu zu bestücken. Sowohl die Stammsechser, Eric Martel und Denis Huseinbasic, als auch deren Vertreter, Mathias Olesen, befinden sich aktuell Länderspielreise.

Wenig überraschend nahm am Donnerstagnachmittag Dejan Ljubicic einen dieser Plätze ein. Der Österreicher, unter Struber bislang entweder als Rechtsaußen oder Zehner eingesetzt, hatte intern bereits in den vergangenen Wochen als Alternative für die Doppelsechs gegolten. Dass neben Ljubicic nun Landsmann Florian Kainz agierte, war jedoch nicht unbedingt zu erwarten gewesen.

Kainz als Sechser für Struber eine Option

Dies weckte Erinnerungen an die Abstiegssaison, als Steffen Baumgart seinen damaligen Kapitän mehrfach als Sechser aufgeboten hatte – mangels Alternativen, nach dem nicht kompensierten Abschied von Ellyes Skhiri. Damals misslang dieses Experiment gründlich. Wartet ein neuer Anlauf?

Angesprochen auf die Kainz-Rolle erklärt Struber: „Er ist immer spielstark, das hat in Ballbesitz immer Hand und Fuß. Auf Kainzi kann ich mich verlassen. Er war jetzt auf einer Position, bei der wir mal schauen, wie das zukünftig aussehen könnte.“

Kainz “liest die Momente gut”

Der FC-Trainer lässt sich diese Option folglich offen, sieht Kainz durchaus als Alternative für die Sechs. Und womöglich ergibt die Überlegung deutlich mehr Sinn als in der Bundesliga. Schließlich treffen die Geißböcke im Unterhaus weitaus häufiger auf tief stehende Gegner, die spielerische Lösungen erfordern. Seltener gilt es für die Sechser in einem offenen Schlagabtausch ständig dagegenhalten zu müssen, womit Kainz in der Vorsaison defensiv so seine Probleme hatte.

In der guten ersten Halbzeit gegen Groningen gelang es ihm am Donnerstag mehrfach, das Spiel aus dem Zentrum heraus anzukurbeln. Beispielsweise mit seinem Pass auf Luca Waldschmidt, der in der 13. Minute die erste Chance des Nachmittags ermöglichte. “Kainzi ist spielintelligent und liest die Momente gut”, lobte Struber später.

Einen Stammplatz zu erobern, dürfte auf der Sechs allerdings nicht leichter als auf den offensiveren Positionen sein. Huseinbasic zählt unter Struber zu den Dauerbrennern und konstantesten Profis. Kainz wird sich wohl vorerst weiter mit der Joker-Rolle begnügen müssen – hat aber womöglich nun eine Position mehr, auf der er seine Chancen erhält.

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