Die Gegenwart im Tor des 1. FC Köln heißt Marvin Schwäbe. Doch was die Planung für die Zukunft angeht, hält man sich bei den Geißböcken seit der Degradierung von Jonas Urbig bedeckt. Schwäbe zumindest scheint keinen kurzfristigen Abgang anzustreben.
Im großen GEISSBLOG-Interview war Christian Keller der Frage nach Marvin Schwäbes Zukunft ausgewichen. „Freuen wir uns doch einfach, dass wir aktuell einen Torhüter haben, der sehr viel Erfahrung mitbringt, und einen hochveranlagten, dem sicherlich die Torwart-Welt in den nächsten Jahren offen stehen wird”, hatte der Sportchef des 1. FC Köln in der Länderspielpause bezüglich eines möglichen Wechselwunsches erklärt.
Bekanntermaßen hatte Schwäbe bereits nach dem Abstieg zu den ersten Kandidaten für einen Abschied gezählt. Und dies würde gewiss auch für den nahenden Transfer-Winter gelten, wäre der 29-Jährige noch immer die Nummer zwei der Geißböcke. Nicht umsonst war Schwäbe nach dem glücklosen Sommer zu seinem früheren Berater Jörg Neblung zurückgekehrt.
Schwäbe: “Alles andere kommt eben”
Doch inzwischen ist der Routinier auch ins FC-Tor zurückgekehrt, hat seinen Kasten seit seinem Comeback im DFB-Pokal gegen Holstein Kiel viermal in Folge sauber gehalten. Was die erneute Beförderung zur Nummer eins für seine Zukunft bedeutet? Da gibt sich Schwäbe ähnlich ausweichend wie Keller.
“Grundsätzlich interessiert mich die Zukunft am kommenden Samstag gegen Hannover 96. Da wollen wir drei Punkte holen und den Fans etwas zurückgeben. Alles andere, was danach kommt, kommt eben”, sagte er in dieser Woche gegenüber Sky und ließ sich damit sämtliche Optionen offen.
Bei einer anderen Frage, der nach den Aufstiegsambitionen des FC, warf der Torhüter dann aber doch einen kleinen Blick voraus. “In der aktuellen Entwicklung möchte man natürlich oben angreifen”, offenbarte Schwäbe und ergänzte: “Wir schauen, dass wir bis zum Winter so viele Punkte wie möglich haben und dann gehen wir im neuen Jahr motiviert in die Rückrunde.”
Wir. Das klingt ganz und gar nicht, als denke der 89-fache Bundesliga-Akteur über einen Abschied im Winter nach. Vertraglich ist Schwäbe ohnehin noch bis 2027 an den FC gebunden. Wobei unklar ist, ob er im Falle eines Nicht-Aufstiegs erneut über eine Ausstiegsklausel verfügen würde.
Schwäbes warme Worte für Struber
Ebenso abzuwarten gilt es, ob Gerhard Struber im Januar den Konkurrenzkampf zwischen Schwäbe und Jonas Urbig neu entfacht. Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete in dieser Woche, der U21-Nationaltorhüter könne bereits im Winter in die Premiere League wechseln.
Fakt ist: Schwäbe scheint sich beim FC trotz aller Querelen im Sommer weiterhin wohlzufühlen. “Grundsätzlich war die Zeit nicht einfach und das habe ich auch schon des Öfteren gesagt. Ich glaube aber, diese Zeit liegt jetzt hinter uns und wir müssen nach vorne blicken. Alles, was zählt, ist jetzt, mit dem FC so viele Punkte wie möglich zu holen”, so der gebürtige Hesse.
Was Trainer Struber angeht, äußerte sich Schwäbe voll des Lobes: “Es ist beeindruckend, dass er so ruhig geblieben ist, als es vor ein paar Wochen nicht so gut lief. Er hat uns innerhalb der Mannschaft immer spüren lassen, dass er an uns glaubt. Er hat – gerade auch im Hinblick auf unser neues System – einen starken Job gemacht und darauf kommt es an. Deshalb ist er ein guter Trainer.”
Die Stimmung im Torwartteam sei trotz der Wechsel in der Hierarchie ebenfalls gut. “Wir sind beide sehr professionell – auf und neben dem Platz”, sagte Schwäbe über die Zusammenarbeit mit Urbig: “Hier und da tauschen wir uns aus und sprechen über sportliche Themen, diskutieren Fragen miteinander.” Ob sie das auch in der Rückrunde tun, wird sich im Januar endgültig zeigen.
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