Nach Elversbergs Niederlage winkt dem 1. FC Köln die Herbstmeisterschaft – und damit eine hohe Wahrscheinlichkeit auf den Aufstieg. Gerhard Struber und Christian Keller mahnen angesichts der engen Tabellenkonstellation allerdings.
Am Freitagabend hat sich wieder gezeigt, wie unberechenbar diese 2. Bundesliga ist. Nach zuvor vier Siegen in den letzten fünf Spielen unterlag die SV Elversberg, als Spitzenreiter, dem chronisch kriselnden FC Schalke 04 mit 1:4. Somit greift nun der 1. FC Köln am Sonntagnachmittag nach der Herbstmeisterschaft.
Je nachdem, welche Ergebnisse die Konkurrenz abliefert, könnte den Geißböcken beim 1. FC Kaiserslautern schon ein Unentschieden reichen, um auf Platz eins zu überwintern. Mit einem Sieg auf dem Betzenberg wäre der Mannschaft von Gerhard Struber die Herbstmeisterschaft kaum zu nehmen, Paderborn (zu Hause gegen Karlsruhe) müsste im Fernduell zwei bis drei Tore aufholen.
30 von 42 Herbstmeistern stiegen auf
Statistisch gesehen würde der FC dem direkten Wiederaufstieg einen großen Schritt näher kommen: 30 von 42 Hinrunden-Meister der eingleisigen 2. Liga schafften am Saisonende den Sprung in die Bundesliga – das macht 71,4 Prozent.
Struber will dem keine allzu große Bedeutung beimessen. Würde der FC das Jahr tatsächlich als „Winterkönig“ beenden, wie es in Österreich heißt, bedeute dies, „dass man ganz vorne ist, dass aber trotz alledem noch viel vor uns steht“, sagt der Kölner Cheftrainer.
Angesichts der unfassbar spannenden Tabellenkonstellation geht Struber davon aus, “dass es sehr lange eine ganz enge Nummer bleiben wird in der Liga“. Der 47-Jährige prognostiziert: „Viele Mannschaften werden um den Titel und den Aufstieg kämpfen, womöglich bis zum Schluss.“
Deswegen würde der FC seine Zielsetzung, der „schnellstmögliche“ Aufstieg, auch im Falle eines Erfolges auf dem Betzenberg nicht nachschärfen – und konkret vom Aufstieg im Mai 2025 sprechen. “Ich würde es gerne bei ‘schnellstmöglich’ belassen“, sagt Sportchef Christian Keller und ergänzt nicht zu Unrecht: „Am Schluss ist es auch Wortklauberei. Wir möchten eine bestmögliche Saison spielen.“ Was nichts anderes als die Bundesliga-Rückkehr nach sich ziehen würde.
Struber: “Keine großen Dinge hinausposaunen”
“Wir wollen keine großen Dinge hinausposaunen, es geht ums Handeln”, betont auch Struber und mahnt: “Wichtig ist, dass wir nicht glauben, den übernächsten Schritt schon vor dem nächsten machen zu müssen. Das könnte eine große Gefahr sein und auf diese lassen wir uns nicht ein.”
Verliert der FC am Sonntag auf dem Betzenberg, könnte aus dem möglichen Platz eins ganz schnell Rang sechs werden, falls die Konkurrenz liefert. “Die Liga ist so eng”, sagt Keller: “Mit drei Punkten weniger wären wir relativ weit weg von einem direkten Aufstiegsplatz. Das muss uns bewusst sein und deswegen bringt es sehr wenig, weit nach vorne zu schauen.”
Im Fußball sei es immer so: “Ein Spiel gibt eine Botschaft fürs nächste Spiel mit. Für uns zählt jetzt Kaiserslautern, dieses Spiel gibt uns eine Botschaft für die Winterpause mit.” Mit einem Sieg in Kaiserslautern würde diese Botschaft, trotz all der Spannung in der 2. Liga, wohl unweigerlich lauten: Der FC ist der Top-Favorit auf den Aufstieg.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!