Der 1. FC Köln hat die Hinrunde auf Rang eins beendet, zählt damit wie erhofft zu den Top-Aufstiegskandidaten. Wer waren die Gewinner der ersten Saisonhälfte? Der GEISSBLOG nennt acht Profis – Leistungsträger, Überraschungen und neue Anführer. In alphabetischer Reihenfolge:
Damion Downs
Downs stand insgesamt weniger im Fokus als sein Sturmpartner Tim Lemperle, auch weil er mit der Systemumstellung seinen Stammplatz verlor. Mit sieben Toren und drei Vorlagen in rund 900 Minuten weist er allerdings eine effiziente Quote auf, mit der kein Teamkollege mithalten kann. Nicht umsonst gilt der U20-Nationalspieler als der talentierteste Angreifer am Geißbockheim. Hält seine positive Entwicklung in der Rückrunde an, sollte der FC den Vertrag des 20-Jährigen (läuft bis 2026) schleunigst vorzeitig verlängern.
Dominique Heintz
Nach einem Startelf-Auftritt am zweiten Spieltag in Elversberg und einer Krankheitsvertretung für Timo Hübers auf Schalke musste sich Heintz lange gedulden, erhielt höchstens in der Schlussphase mal etwas Einsatzzeit. Doch mit der Umstellung auf Dreierkette und dem Streben nach mehr Erfahrung im Team schlug Ende Oktober die Stunde des Pfälzers. Und sie schlägt immer noch, Heintz ist in der Defensive absolut stabil und fehlerarm unterwegs, zudem wichtig für den Spielaufbau des FC. Gerhard Struber vergleicht ihn mit einem Rotwein, der mit der Zeit immer besser wird.
Tim Lemperle
Über ein Leih-Jahr zum FC-Stammspieler, dieser Plan ging bei Lemperle voll auf. Vor seiner Saison in Fürth war das Eigengewächs in Köln kaum zum Zug gekommen – jetzt ist der 22-Jährige der Stürmer Nummer eins. Seine Vorjahresmarke von sechs Zweitliga-Treffern hat Lemperle längst übertroffen. Mit acht Toren und vier Vorlagen ist er der Top-Scorer der Geißböcke. Im gegnerischen Strafraum hat der gebürtige Frankfurter inzwischen den absoluten Killerinstinkt, ob in der Luft oder mit dem Fuß. Durch sein Tempo passt er bestens zu Strubers Fußball. Umso bitterer, dass der FC den Torjäger im Sommer ablösefrei verlieren wird.
Eric Martel
Der Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft ist der Anführer in Strubers Mittelfeld und ein ebenso guter Innenverteidiger. Im Sommer wurde Martel erstmals in den Kölner Mannschaftsrat befördert und auf dem Platz lebt er diese Chefrolle wie kein Zweiter. Kein Zweitliga-Profi gewinnt mehr Zweikämpfe, nur Düsseldorfs Johannesson läuft mehr Kilometer und die Passquote des 22-Jährigen liegt jenseits der 90 Prozent. Martel war der stabilste FC-Profi der Hinrunde und definitiv einer der besten Sechser der Liga – wobei er auch als Aushilfe in der Dreierkette so gar keine Probleme hatte.
Linton Maina
Eine überraschend stark ausgeprägte Anführerrolle kommt inzwischen auch Maina zu. Zu Saisonbeginn musste sich der 25-Jährige zunächst in die erste Elf arbeiten, glänzte dann aber lange Zeit als Top-Scorer. An sieben der ersten neun Spieltage war Maina an mindestens einem Tor beteiligt. Seit der System-Umstellung hat seine Quote nachgelassen, doch Maina ist unter Struber gesetzt und auch für die Stimmung in der Kabine wichtig. Nicht umsonst hält er nach Abpfiff regelmäßig die Ansprachen, sein Standing in der Mannschaft ist hoch.
Leart Pacarada
Im Sommer galt das Duell auf der Linksverteidiger-Position zwischen Max Finkgräfe und Pacarada als eines der spannendsten im Kader. Doch letztlich stand der kosovarische Nationalspieler in allen 17 Zweitliga-Partien in der Startelf. Nach seinem enttäuschenden ersten FC-Jahr hat Pacarada die Chance, die sich nach Finkgräfes Verletzung in der Vorbereitung bot, genutzt und sich in Strubers Gunst weit nach oben gespielt. Die offensiven Qualitäten des 30-Jährigen sind angesichts seiner sieben Assists (Top-Vorlagengeber gemeinsam mit Maina) nicht zu übersehen, Struber nimmt bei ihm mittlerweile aber auch im Abwehrverhalten Fortschritte wahr.
Julian Pauli
Der Innenverteidiger ist die wohl größte Überraschung dieser Hinrunde. Vor der Saison hätte kaum jemand damit gerechnet, dass Pauli solch eine große Rolle spielen würde – ihn selbst eingeschlossen. Der 19-Jährige hatte kurz vor Saisonstart gegenüber dem GEISSBLOG noch beteuert, gedanklich eher bei der U21 zu sein. Stattdessen stand Pauli bis zu seiner Kopfverletzung im Pokal-Achtelfinale in jeder Partie, mit Ausnahme des zweiten Spieltags in Elversberg, in Strubers Startelf. Zunächst als linker Innenverteidiger, dann als rechter Part der Dreierkette. Dabei agierte der U20-Nationalspieler in der Regel erstaunlich abgeklärt. Einzig beim 1:5 in Darmstadt zahlte Pauli so richtig Lehrgeld.
Marvin Schwäbe
Eigentlich war Schwäbes FC-Schicksal bereits vor der ersten Trainingseinheit besiegelt – Transfer oder Bank. Nachdem sein Ex-Berater zuvor einen Wechselwunsch hinterlegt hatte, hatten sich die Verantwortlichen auf Jonas Urbig als neue Nummer eins festgelegt. Doch vor dem Pokal-Spiel gegen Holstein Kiel verlor das Top-Talent diesen Status an den Routinier. Speziell aufgrund seiner Führungsqualitäten und Erfahrung rutschte Schwäbe wieder zwischen die Pfosten. Die neue, alte Nummer eins leistete sich fortan kaum Patzer, hielt seinen Kasten in sechs von neun (!) Pflichtspielen sauber. Seine Rückkehr ins Tor stellte gewiss das Comeback dieser Hinrunde dar.
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