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Keller über Momente des Jahres und Umgang mit Hass: „Mich berührt am meisten…“

FC-Sportchef Christian Keller. (Foto: Bucco)
FC-Sportchef Christian Keller. (Foto: Bucco)

Christian Keller hat das Fußballjahr 2024 in einem Interview auf der Club-Homepage noch einmal Revue passieren lassen. Was für den Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln die schönsten Momente waren – und wie er mit der Kritik an seiner Person umgeht.

Aus der club-eigenen Perspektive hat der 1. FC Köln das Jahr 2024 wohl auf seinem Höhepunkt abgeschlossen. Nach einem trostlosen ersten Halbjahr, das den Abstieg aus der Bundesliga zur Folge hatte, endete die Hinrunde in der 2. Bundesliga dank des 1:0-Siegs in Kaiserslautern mit der Herbstmeisterschaft.

Für Christian Keller sind es dennoch andere Momente, die vorrangig Erinnerung bleiben, wenn er auf die vergangenen zwölf Monate zurückblickt. Angesprochen auf seine persönlichen Highlights, sagt der Sportchef in einem Interview auf der FC-Homepage: „Der Pokalsieg in Sandhausen war ein toller Moment, als ich die Mannschaft nach langer, langer Zeit einmal wieder total freudig und ausgelassen gesehen habe.“

Keller: „Kritik richtet sich auf meine Funktion“

Schön zu sehen sei auch gewesen, „wie sich die Spieler nach dem Abstieg untereinander zusammengesetzt und gemeinsam über ihre Verantwortung für den FC gesprochen haben“, fährt Keller fort und nennt als dritten Moment, „wie die Mannschaft nach dem Spiel in Regensburg an Luca Kilian gedacht hat“.

Insgesamt wird 2024, trotz seines positiven Finales in der 2. Liga, aber fraglos als Krisenjahr in die FC-Historie eingehen. Keller persönlich bekam speziell nach dem feststehenden Abstieg sowie während des Absturzes im Herbst mit den Niederlagen in Darmstadt (1:5) und gegen Paderborn (1:2) viel Kritik und auch Hass in den sozialen Netzwerken ab.

Meine Eltern waren beim Paderborn-Spiel zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder im Stadion. Das war für sie natürlich kein Vergnügen.

Christian Keller

Er persönlich könne gut damit umgehen. „Die Menschen kritisieren nicht mich als Person, weil sie mich als Person zumeist gar nicht kennen und bewerten können. Die Kritik richtet sich auf meine Funktion“, erklärt der 46-Jährige und spricht von einem „hohen Maß an Resilienz“. Er habe früh gelernt: „Wenn du Sachen gravierend verändern musst, dann machst du a) nicht alles richtig, dann wird es b) auch eine Zeit dauern, bis die Veränderungen auch im Ergebnis sichtbar sind und deshalb muss du c) viel Ausdauer, Widerstandsfähigkeit und Überzeugung vorleben.“

Kalt lässt Keller der Unmut aber dennoch nicht. „Mich berührt es am meisten, wenn ich sehe, dass es mein Umfeld berührt“, offenbart er: „Das beginnt natürlich bei der Familie. Meine Eltern waren beim Paderborn-Spiel zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder im Stadion.“ Nach der 1:2-Niederlage gab es Keller-raus-Rufe. „Das war für sie natürlich kein Vergnügen, denn als Eltern machen sie sich – egal wie alt man ist – natürlich Sorgen um ihr Kind“, sagt der gebürtige Baden-Württemberger.

Keller-Lob für Strubers erste Halbserie

Er selbst wisse, „worauf ich mich eingelassen habe“, ergänzt der FC-Manager. „Mir macht das nichts aus und wenn es mich doch einmal trifft, dann mache ich Sport und danach geht es mir wieder besser. Wenn mir diese Kritik etwas ausmachen würde, dann könnte ich den Job nicht machen.“

Schwierig war die herbstliche Krise gewiss auch für Gerhard Struber, die Ablösung des Trainers wurde ebenfalls gefordert. „Wir hatten ihn im Sommer darauf vorbereitet, dass es sehr stürmisch werden kann, dass es aufgrund der Vorsaison auch sehr schnell sehr stürmisch werden kann, da wir ohne Kredit in die Saison gestartet sind“, erzählt Keller.

Struber sei also gewappnet gewesen, „aber sicherlich trotzdem von der Vehemenz überrascht“, als die erneute Krise im Oktober über den FC hereinbrach. „Gerhard war in dieser Phase sehr stabil und hat seine erste große Herausforderung in seiner noch kurzen FC-Zeit zusammen mit seinem Trainerteam mit Bravour gemeistert“, lobt Keller den Österreicher, dem anschließend eine Aufholjagd gelang, die den Club auf den direkten Wiederaufstieg hoffen lässt. „Die nun geschaffene Ausgangslage“, meint Keller, „sollte Ansporn für uns sein, im neuen Jahr daran anzuknüpfen“.

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