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“Nicht das erstbeste Angebot”: Struber-Appell wegen Lemperle-Zukunft!

Tim Lemperle nach seiner Auswechslung in Regensburg. (Foto: IMAGO / IPA Photo)
Tim Lemperle nach seiner Auswechslung in Regensburg. (Foto: IMAGO / IPA Photo)

Was für eine Serie: In Regensburg hat Tim Lemperle dem 1. FC Köln im dritten Auswärtsspiel in Folge einen 1:0-Sieg beschert. Trainer Gerhard Struber hielt anschließend ein Plädoyer für eine Vertragsverlängerung des Stürmers.

Als der glanzlose 1:0-Sieg in Regensburg ausreichend besprochen war, widmete sich Gerhard Struber im Jahnstadion noch einem Zukunftsthema, das ihm offenbar am Herzen liegt. Der Trainer des 1. FC Köln wurde zu Tim Lemperle befragt. Nicht nur zu dessen verletzungsbedingter Auswechslung, sondern auch zum auslaufenden Vertrag des Torjägers und zu den Aussichten der Geißböcke auf eine Verlängerung.

Für den rhetorisch gewandeten Österreicher wäre es ein Leichtes gewesen, die Thematik abzumoderieren. Und zunächst wirkte es auch, als wolle Struber genau dies tun. “Ich bin mehr im Hier und Jetzt. Was im Sommer passiert, wird man sehen”, sagte der Kölner Chefcoach – und holte dann doch zu einer mehrminütigen Mischung aus Appell und Plädoyer für eine Vertragsverlängerung Lemperles aus.

Struber: “Tim weiß, was er am FC hat”

“Ich denke, Tim weiß, was er am FC hat”, erklärte Struber, fuhr fort: “Er weiß auch, was er an uns hat, in der Zusammenarbeit. Was für ein Vertrauen wir miteinander aufgebaut haben. Für so einen jungen Spieler ist es entscheidend, diese Spielzeit über einen längeren Zeitraum zu nutzen und dann möglicherweise den großen Wurf zu starten – und nicht das erstbeste Angebot anzunehmen.”

Zuletzt war berichtet worden, die TSG Hoffenheim würde den mit nun acht Zweitliga-Treffern erfolgreichsten Kölner Stürmer mit einem siebenstelligen Handgeld locken, der Deal sei bereits in trockenen Tüchern. Lemperles Berater Dusan Jevtic wiederum hatte dementiert und auf die aktuell stattfindenden Gespräche mit dem FC hingewiesen.

Ich denke und hoffe, dass er gut betreut und gut beraten ist, um die nächsten wichtigen Schritte zu machen.

Gerhard Struber

“Wir wissen, das Profigeschäft ist ein schwieriges Business”, sagte Struber am Sonntag in Regensburg, “aber entscheidend für mich als Cheftrainer ist einfach die Entwicklung mit dem Spieler. Und die ist aus der heutigen Sicht sehr erfolgreich verlaufen.” Fraglos hat sich Lemperle unter dem 47-Jährigen glänzend entwickelt – jetzt kämpft Struber darum, den U21-Nationalspieler auch weiterhin formen zu dürfen.

Dafür gibt er Lemperle quasi eine Stammplatzgarantie: “Ich bin mir sicher, dass er mit uns gemeinsamen einen sehr, sehr interessanten Weg hier beim FC vor sich hat. Der resultiert natürlich auch aus viel Spielzeit.”

Es sei “immer so die Frage” für einen Berater und seinen Klienten, meinte Struber: “Wo verändere ich mich hin, wo ich wieder auf einem hohen Niveau Spielzeit bekomme? Tim ist noch ein junger Spieler und keine 30 Jahre alt. Von daher denke und hoffe ich, dass er gut betreut und gut beraten ist, um die nächsten wichtigen Schritte zu machen für seine Karriere. Auch er hat nur eine davon.”

Strubers “interessantes Gefühl” täuscht nicht

Zwischen Struber und dem vergangene Saison nach Fürth verliehenen Kölner Eigengewächs war es im Sommer offenbar Liebe auf den ersten Blick gewesen. Denn im Jahnstadion offenbarte der FC-Trainer auch: “Bei Tim hatte ich schon vom ersten Moment weg ein sehr interessantes und gutes Gefühl, dass da etwas drinsteckt, das für uns über die ganze Saison recht hilfreich werden kann.”

Der gebürtige Frankfurter sei “ein eher unkonventioneller Stürmer, schwer berechenbar durch seine Bewegungen”, zudem “im Infight sehr schwer zu nehmen” und “abschlussstark”. Auch gegen den Ball investiere Lemperle “unglaublich viel, ist dem Gegner unangenehm”. Heißt für Struber alles in allem: “Er ist ein sehr, sehr entscheidender Erfolgsfaktor für unser Spiel.”

Doch trotz Strubers Worten bleibt es äußerst fraglich, ob Lemperle über den 30. Juni 2025 hinaus ein Kölner Erfolgsfaktor sein wird. Der 22-Jährige will unbedingt in die Bundesliga. Und Gewissheit, nächste Saison dem Oberhaus anzugehören, kann ihm der FC im jetzigen Winter, wo eine Entscheidung fallen soll, definitiv nicht bieten.

Neben dem großen Wunsch, ihn dennoch langfristig binden zu können, hegen die FC-Verantwortlichen natürlich noch die kurzfristige Hoffnung, dass der Angreifer nicht für die beiden verbleibenden Spiele im Jahr 2024 – gegen Nürnberg und in Kaiserslautern – ausfällt. In Regensburg wurde Lemperle, der zuletzt schon in Berlin und Münster zum entscheidenden 1:0 getroffen hatte, nach seinem Tor aufgrund muskulärer Probleme im linken Oberschenkel ausgewechselt (der GEISSBLOG berichtete).

Immerhin: Der Stürmer ging sowohl auf seinem Weg in die Kabine, als er von den FC-Fans mit Sprechchören gefeiert wurde, als auch später nach Abpfiff in den Katakomben relativ rund. Mit einer Diagnose ist im Laufe des Montags zu rechnen.

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