Erst der Crash, dann der Elfmeter: Pechvogel Julian Pauli hat sich beim Pokal-Erfolg gegen Hertha BSC (2:1 n. V.) nach wenigen Minuten eine Kopfverletzung zugezogen. Warum das Abwehr-Talent des 1. FC Köln zunächst weitermachte.
Es waren die schmerzhaftesten Minuten in Julian Paulis noch sehr junger Profi-Karriere. In der Anfangsphase des Pokal-Achtelfinales gegen Hertha BSC stieß der Innenverteidiger des 1. FC Köln zunächst mit Márton Dárdai zusammen (6.). Nach einem Eckball blieben beide mit blutenden Platzwunden im Strafraum der Gäste liegen, mussten behandelt werden.
Während der Herthaner mit Turban weitermachte, kehrte Pauli mit einem großen Pflaster neben seinem rechten Auge auf den Rasen zurück – und stand sofort wieder im Zentrum des Geschehens: Nun im eigenen Strafraum, ging der 19-Jährige ungestüm gegen Derry Scherhant in den Zweikampf und brachte diesen von hinten zu Fall (10.).
Pauli nach Tests “eigentlich bereit”
Ibrahim Maza verwandelte den fälligen Elfmeter zur Berliner Führung, und Pauli musste schließlich doch raus. Nach 16 Minuten setzte sich das Abwehr-Talent auf den Rasen, wurde erneut von Teamarzt Peter Schäferhoff untersucht, kehrte diesmal aber nicht auf den Platz zurück.
“Es war ein Stück weit unglücklich, die ganze Situation”, erklärte Gerhard Struber später. Warum hatte er Pauli nach dem Kopf-Crash nicht direkt ausgewechselt? “In dem kurzen Testfahren hat er eigentlich alle Antworten sauber lösen können. Alle Fragen, die ihm gestellt wurden, hat er sehr klar und deutlich beantwortet”, deutete der FC-Trainer an, dass bei ersten Checks keine Gehirnerschütterung festgestellt worden war. “Wir haben in dem Test eigentlich gesehen: Er ist wieder bereit.”
Der Innenverteidiger selbst merkte allerdings, dass dies doch nicht der Fall ist. “Nach kurzer Zeit hat er sich selber rausgenommen, weil er nicht ganz der Julian Pauli war, den wir kennen”, sagte Struber und lobte den Youngster hierfür: “Ich finde, es war ein sehr reifer Moment, dass er die Verantwortung übernommen hat, damit wir einen Spieler reinbringen konnten, der fit und ready war für dieses schwierige Spiel.”
Reicht die Zeit bis Regensburg?
Denn gerade über Paulis rechte Abwehrseite machte die Hertha wieder und wieder Druck, nicht umsonst holten die Gäste hier auch den Strafstoß heraus. Wobei ein fitter und nicht benommener Pauli diesen womöglich gar nicht verursacht hätte. Immerhin: Nach Abpfiff ging es dem U20-Nationalspieler so gut, dass er mit der Mannschaft vor der Südkurve feiern konnte. Ein Happy End.
Ob Pauli am Sonntag in Regensburg dabei sein kann, müssen nun die kommenden Tage zeigen. Nach dem Spielersatztraining am Donnerstag haben die FC-Profis am Freitag frei, am Samstag wartet noch das Abschlusstraining, das für den Defensivmann zur Probe werden dürfte. Fällt Pauli aus, könnte Struber beim Zweitliga-Schlusslicht wieder auf eine Viererkette umstellen oder Sechser Eric Martel erstmals in der Abwehr beginnen lassen.
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